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Burkardroth
Ein Flohmarkt zum Lernen
Bildung  An der Mittelschule in Burkardroth hat zum ersten Mal ein „International Flea Market“ stattgefunden. Warum die Schülerinnen und Schüler dabei nicht nur miteinander sprechen, sondern auch rechnen mussten.
Unterhalten, Feilschen, Rechnen: Bei einem Flohmarkt braucht man vieles, das man in der Schule lernt.       -  Unterhalten, Feilschen, Rechnen: Bei einem Flohmarkt braucht man vieles, das man in der Schule lernt.
Foto: Gabi Sell | Unterhalten, Feilschen, Rechnen: Bei einem Flohmarkt braucht man vieles, das man in der Schule lernt.
Gabriele Sell
 |  aktualisiert: 07.11.2023 15:44 Uhr

Dass man auf einem Flohmarkt nicht nur Schnäppchen machen kann, zeigte die Mittelschule Burkardroth mit ihrem jüngsten Projekt „International Flea Market“. Angestoßen wurde der erste internationale Flohmarkt von Lehramtsanwärterin Julia Hörmann. Und sie stieß mit ihrem Vorschlag bei der Schulleitung auf positive Resonanz.

Stellvertretende Schulleiterin Julia Schweizer übernahm sogleich die Organisation. Elternbriefe wurden verschickt, um Spenden „einzutreiben“, wie Schweizer schmunzelnd sagte. Auch der Elternbeirat unterstützte das Projekt, indem er für das Essen sorgte.

Altes weiterverwenden ist nachhaltig

Nachhaltigkeit, Gemeinschaft, eine Begegnungsstätte für alle Schüler , Animation zum Lesen und nicht zuletzt ein fächerübergreifender Unterricht beinhalte die Grundidee dieser Veranstaltung, sagte Schweizer. Wer zum Beispiel etwas Gebrauchtes kauft, handele nachhaltig. Da sei ein richtiger Schritt „weg von der Wegwerfgesellschaft“.

Das Projekt, an dem die Schulklassen fünf bis sieben beteiligt waren, fördert nicht nur die Gemeinschaft der jüngeren und der älteren Schülerinnen und Schüler , sondern auch den Zusammenhalt mit den mittlerweile 13 Kindern mit Migrationshintergrund an der ländlichen Mittelschule. Ausnahmen: Die 8. Klasse war verhindert wegen Praktika, die 9. Klasse ist derzeit mit den Abschlussprüfungen beschäftigt.

Die Verkaufsdialoge für den „International Flea Market“ waren im Vorfeld in den Fächern Englisch und Deutsch als Zweitsprache (DaZ) gelernt worden, damit sich alle leichtertun, miteinander „ins Gespräch“ zu kommen. Das war dann die Basis für Gespräche. Dabei wurden eventuell vorhandene Vorurteile und Sprachbarrieren abgebaut.

Bei den Verkaufsgesprächen und der vorausgegangene Gestaltung der Werbeplakate konnten die Kinder und Jugendlichen auf das zurückgreifen, was sie in den Fächern Deutsch, Wirtschaft und Beruf (WiB), Kunst und Mathematik gerlernt hatten. Denn alle hatten die Vorgabe, bei Privatverkäufen über zehn Euro 20 Prozent der Summe auszurechnen. Soviel durften sie dann behalten. So wurde unter anderem das Prozentrechnen wiederholt.

Der „International Flea Market“ brachte der Schule 360 Euro ein. Das Geld soll für den Kauf einer Tischtennisplatte im Pausenhof verwendet werden – ein Wunsch der Schüler , sagte Julia Schweizer. Zwar sei Fußball sehr beliebt, doch die ruhigeren Schülerinnen und Schüler spielten lieber Tischtennis. So könne eine weitere Begegnungsstätte für die Kinder geschaffen werden.

Definitiv soll der Flohmarkt wiederholt werden. Aber an der Mittelschule sind noch weitere Aktionen geplant, wie beispielsweise ein Tischtennisturnier.

 
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