Hammelburg
Ein Fest für Saxophon-Freunde
Das Sax-Orchester präsentierte ein außergewöhnliches Konzert in der Klosterkirche Altstadt.
Einen musikalischen Querschnitt durch vier Jahrhunderte intonierte das "SaxOrchester" der Bayerischen Musikakademie Hammelburg mit seinem Konzert "Saxophon-Klangwelten" in der Kloster-kirche Altstadt. Damit absolvierte das vom Künstlerischen Leiter der Musikakademie, Kuno Holzheimer, dirigierte Orchester sein erstes Kirchenkonzert, dessen Spenden-Erlös dem Erhalt der Barockkirche zukommt.
Vor zwei Jahren gegründet, stellte sich eine Holzbläser-Formation mit Saxophonisten aus ganz Unterfranken vor, die sich einmal im Monat trifft, um interessante Orchester-Literatur kennenzulernen und diese in die "Klangwelt der Saxophone" umzusetzen.
Mit dem "Menuetto" spiegelte das Ensemble ein Menuett aus einer Serenade von Wolfgang Amadeus Mozart wider, das schon 1781 für ein Holzbläser-Oktett geschrieben war, allerdings ohne Saxophone, die es seinerzeit noch nicht gab. Ein gelungenes Arrangement auf Instrumenten der Neuzeit, bei dem versucht wurde, der Originalität des Werkes Respekt zu zollen. Die, fast vergessene, Pavane, ein einfacher aber würdevoller Schreit-Tanz spanisch-italienischer Herkunft, die ihre Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert erlebte, demonstrierte das Sozialprestige damaliger Zeiten, ganz nach dem Motto des französischen Tanztheoretikers Thoinot-Arbeuau: "Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane (auch Paduan) dazu, sich aufzublähend und prunkend zu zeigen."
In der Hasse-Suite von Johann Adolph Hasse griff Holzheimer selbst zum Instrument, um in der dreiteiligen Suite in der entsprechenden Fassung die Solo-Posaune zum Saxophon-Orchester zu spielen. Der aus Norddeutschland stammende Komponist des 18. Jahrhunderts, der 30 Jahre Hofkapellmeister in Dresden war, wurde der ganzen Gefühlsskala seiner Zeit gerecht, mit einer Vorliebe für melancholische Liebes- und Abschiedsgesänge.
Das Largo aus Antonin Dvoraks "Aus der neuen Welt", dürfte Liebhabern des Genres hinreichend bekannt sein, insbesondere der zweite Satz, den der Komponist als "Legende" bezeichnete. Die Totenklage des Häuptling Hiawatha für seine Gefährtin Minnehaha zeichnete das Saxophon-Orchester (eigentlich Englischhorn) gelungen nach.
Weitere Stücke, die in der noch weihnachtlich geschmückten Klosterkirche zu Gehör kamen, waren das Adagio nach Tomaso Albioni, das eigentlich für Streicher und Orgel gedacht ist. Das Hauptthema aus Bedrich Smetanas "Moldau", das in romantisch-kreativer Weise mit einer Bauernhochzeit, den im Mondschein tanzenden Nymphen und den Burgen und Schlössern an ihren Ufern, den Lauf des Flusses von seinem Ursprung bis zur Mündung in die Elbe nachvollzieht, ist Kennern ebenfalls geläufig. Der argentinische Bandoneonspieler und Komponist Astor Piazzolla gilt als der Begründer des "Nuevo Tango". Er schuf "Milonga del Trovador", eine Komposition, die aus dem klassischen "Tango Argentino" besteht, aber auch afroamerikanische Wurzeln aufweist. "Leichtere Kost" beschloss das außergewöhnliche Konzert: das amerikanische Weihnachtslied "Little Drummer Boy", bekannt durch das Duett Bing Crosby und David Bowie, und "Let it snow", ein Weihnachts-Popsong vom Sammy Cahn und Julie Styne aus dem Jahr 1945. Mit "Amazing Grace" klang das Konzert aus, dessen Akteure den üppigen Applaus redlich verdient hatten.
Vor zwei Jahren gegründet
Vor zwei Jahren gegründet, stellte sich eine Holzbläser-Formation mit Saxophonisten aus ganz Unterfranken vor, die sich einmal im Monat trifft, um interessante Orchester-Literatur kennenzulernen und diese in die "Klangwelt der Saxophone" umzusetzen.Mit dem "Menuetto" spiegelte das Ensemble ein Menuett aus einer Serenade von Wolfgang Amadeus Mozart wider, das schon 1781 für ein Holzbläser-Oktett geschrieben war, allerdings ohne Saxophone, die es seinerzeit noch nicht gab. Ein gelungenes Arrangement auf Instrumenten der Neuzeit, bei dem versucht wurde, der Originalität des Werkes Respekt zu zollen. Die, fast vergessene, Pavane, ein einfacher aber würdevoller Schreit-Tanz spanisch-italienischer Herkunft, die ihre Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert erlebte, demonstrierte das Sozialprestige damaliger Zeiten, ganz nach dem Motto des französischen Tanztheoretikers Thoinot-Arbeuau: "Den Königen, Fürsten und großen Herren dient die Pavane (auch Paduan) dazu, sich aufzublähend und prunkend zu zeigen."
In der Hasse-Suite von Johann Adolph Hasse griff Holzheimer selbst zum Instrument, um in der dreiteiligen Suite in der entsprechenden Fassung die Solo-Posaune zum Saxophon-Orchester zu spielen. Der aus Norddeutschland stammende Komponist des 18. Jahrhunderts, der 30 Jahre Hofkapellmeister in Dresden war, wurde der ganzen Gefühlsskala seiner Zeit gerecht, mit einer Vorliebe für melancholische Liebes- und Abschiedsgesänge.
Das Largo aus Antonin Dvoraks "Aus der neuen Welt", dürfte Liebhabern des Genres hinreichend bekannt sein, insbesondere der zweite Satz, den der Komponist als "Legende" bezeichnete. Die Totenklage des Häuptling Hiawatha für seine Gefährtin Minnehaha zeichnete das Saxophon-Orchester (eigentlich Englischhorn) gelungen nach.
Weitere Stücke, die in der noch weihnachtlich geschmückten Klosterkirche zu Gehör kamen, waren das Adagio nach Tomaso Albioni, das eigentlich für Streicher und Orgel gedacht ist. Das Hauptthema aus Bedrich Smetanas "Moldau", das in romantisch-kreativer Weise mit einer Bauernhochzeit, den im Mondschein tanzenden Nymphen und den Burgen und Schlössern an ihren Ufern, den Lauf des Flusses von seinem Ursprung bis zur Mündung in die Elbe nachvollzieht, ist Kennern ebenfalls geläufig. Der argentinische Bandoneonspieler und Komponist Astor Piazzolla gilt als der Begründer des "Nuevo Tango". Er schuf "Milonga del Trovador", eine Komposition, die aus dem klassischen "Tango Argentino" besteht, aber auch afroamerikanische Wurzeln aufweist. "Leichtere Kost" beschloss das außergewöhnliche Konzert: das amerikanische Weihnachtslied "Little Drummer Boy", bekannt durch das Duett Bing Crosby und David Bowie, und "Let it snow", ein Weihnachts-Popsong vom Sammy Cahn und Julie Styne aus dem Jahr 1945. Mit "Amazing Grace" klang das Konzert aus, dessen Akteure den üppigen Applaus redlich verdient hatten.
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