Ende August war es soweit, die "Lutzi"-Organisatoren bedankten sich mit einem großen Fest bei allen Helferinnen und Helfern des diesjährigen "Ab geht die Lutzi"-Festivals. Wenige Wochen nach der Geburtstagsausgabe galt es, die hektische Zeit nun vollends hinter sich zu lassen und allen Helfern und Unterstützern in entspannter Atmosphäre nochmals "Danke!" zu sagen.
Begeisterung für die Sache
Gut 330 von ihnen bevölkerten am 31. August erneut einen Teil des gut bekannten Festivalgeländes am Ortsrand von Rottershausen . "Von einem bis etwa 80 Jahre waren alle dabei. Ehrengast war natürlich die Lutzi selbst", fasst Hauptverantwortlicher Christian Stahl zusammen. Mittlerweile dürften er und sein Team "bei weitem nicht nur Leute aus dem Ort" zum Helferkreis der "Lutzi" zählen, "sondern auch sehr viele Leute, die über die Jahre von überall her dazu gekommen sind." Die beachtliche Schar sei derart gewachsen, dass man heute nicht mehr alle sofort persönlich erkenne, schmunzelt er.
Die Begeisterung für die gemeinsame Sache hat sich im Laufe der vergangenen zehn Jahre herumgesprochen. Gemeinsam hat sich die Gästeschar jetzt an die letzte Dekade erinnert. "Das hat für den ein oder anderen Lacher, aber auch für Erstaunen gesorgt, da vieles schon fast vergessen war", so das Kern-Team über die gezeigte Diashow und Videoeinspielungen. "Es wurde mal wieder jedem klar, welche unglaubliche Entwicklung das Lutzi in zehn Jahren durchlaufen hat." Von anfangs 800 Gästen an einem Freitagabend im Jahr 2010 zu 11 000 Gästen an drei Tagen in diesem Sommer.
Der "harte Kern", wie sie sich selbst bezeichnen, besteht größtenteils noch aus denselben Menschen wie in den Anfangstagen. Viele ehrenamtliche Mitglieder des Teams sind bereits volle zehn Jahren dabei, dazu kamen über die Jahre "viele neue Freunde". Und jeder hat seine ganz eigene Motivation, warum er sich einbringt. "In Summe entsteht daraus ein besonderes, sehr liebevolles und persönliches Festival. Ein Festival das, trotz des Wachstums und den vielen Veränderungen, sich und seinen Idealen über zehn Jahren treu geblieben ist", sind sie sich einig.
Aber dennoch: Veränderungen gehören zum Konzept. Eine exakte Kopie des Vorjahres - ganz gleich, wie schön es auch gewesen sein mag - kommt für die Organisatoren nicht infrage. Zum zehnten Geburtstag probierte das Team nun besonders viel Neues aus. Entstanden sind neue Campingflächen, die obendrein mit nachhaltigen Toiletten von "Goldeimer" ausgestattet wurden. Auch die Hauptbühne erstrahlte in neuem Glanz. Versüßt wurde den Besuchern ihr Aufenthalt nicht nur mit jeder Menge guter Musik, sondern auch durch manche Zusatzaktivität von der Bierprobe bis hin zur Schnitzeljagd.
Ein neues Zuhause fand 2019 auch "local heroes Bayern". Das Landesfinale von Deutschlands größtem und ältesten Non-profit-Nachwuchswettbewerb wurde auf der Zeltbühne mit vier bayerischen Bands ausgetragen. Um das alles umzusetzen, legten sich die Helfer in diesem Jahr zwei statt eine Woche vor dem Festivalstart ins Zeug, um den Aufbau zu stemmen. Doch die wohl größte Herausforderung bestand für alle Beteiligten darin: "Die Anreise startete diesmal schon am Donnerstag - damit gab es drei Tage Festivalprogramm satt."
3000 Euro für gute Zwecke
"Ein Highlight am Rande des Festivalgeschehens 2019 war für uns definitiv die Sauberkeit auf dem Campinggelände bzw. auf dem Gelände generell. Es scheint, als würde da tatsächlich mittlerweile ein Umdenken bei den Gästen stattfinden", freut sich Christian Stahl. Das helfe ihnen als Team, aber in erster Linie der Umwelt. "Unsere Gäste haben uns gezeigt, dass ihnen dieses Thema wichtig ist, was uns bei unseren Bemühungen das auszubauen bestätigt."
Über den eigenen Tellerrand blicken, nachhaltig agieren - das wird seit jeher mit dem Festival in Verbindung gebracht. Auch anlässlich des Helferfests wurde die Gelegenheit genutzt, nicht nur die eigenen Helfer, sondern auch ausgesuchte Projekte zu beschenken. Erneut wurden 3000 Euro für gute Zwecke aufgeteilt, um zum einen die Umwelt, die durch das Festival natürlich ebenso belastet werde, aber auch Menschen in der direkten Umgebung, die die Veranstaltung "mittragen", zu unterstützen.
1000 Euro gingen in diesem Jahr an die internationale, gemeinnützige Meeresschutzorganisation " Sea Shepherd ". Ebenfalls 1000 Euro gingen an WiM, ein Projekt des örtlichen Musikvereins zur Förderung des Nachwuchses. Eingesetzt werden die Mittel, um kostenlosem Musikunterricht für alle Grundschulkinder der Gemeinde zu ermöglichen. Weitere 1000 Euro erhielt die Freiwillige Feuerwehr Rottershausen , die die Finanzspritze gut für die Ausstattung ihres neuen Einsatzfahrzeuges brauchen können. "Die Feuerwehr unterstützt uns jedes Jahr in den Bereichen Verkehrssicherung, Einweisung und auf allen Parkplätzen sowie beim Brandschutz und Sicherheitsthemen", so Christian Stahl.