Auch lange Minuten nach dem Zwischenfall am Montag, 9. Januar, kurz vor Mittag stehen Beobachterinnen und Beobachter noch unter dem Eindruck des Erlebten. Ohne große Vorwarnung fielen Teile des Christbaumes, der auf dem Marktplatz stand, zu Boden und streiften dabei fast Schirme und Sitzgruppen der dortigen Tchibo-Filiale. Um ihrem Ärger Luft zu machen, hat sich Passantin Helga Fuchs an diese Redaktion gewandt. "Das war eine echte Gefährdung", beschreibt Fuchs die Arbeit des eingesetzten Arbeitsteams, das den Baum fällte.
"Reine Glückssache"
Sie wolle keinen Ärger machen, aber ausschließen, das so etwas wieder vorkommt. Es sei ihrer Einschätzung nach reine Glücksache gewesen, dass es keine Verletzten gab. Denn nur weil es nieselte, habe sie in dem Café auf eine Bekannte gewartet, und nicht auf dem Platz davor gestanden, wo der Baum zwischen einem Sonnenschirm und einer Laterne niederging. Um den Vorfall zu dokumentieren, hat sie mit ihrem Handy Fotos über die Lage des gefällten Baumes gemacht.
Ähnlich haben es offenbar auch andere Marktplatz-Besucher von drinnen erlebt. "Da sind normalerweise viele Leute unterwegs und vor dem Café halten sich für gewöhnlich viele Leute auf", so eine Mitarbeiterin. Dass es diesmal anders war, führt auch sie auf das schlechte Wetter zurück.
Plötzlich Ruhe im Laden
Völlig unangekündigt sei der Baum auf den Boden gefallen. "Es tat einen Schlag, und dann war plötzlich Ruhe", beschreibt die Augenzeugin die Stimmung unter den Gästen in dem Laden des anliegenden Kaffeerösters. Zunächst habe man dort die Sorge gehabt, dass ein Passant getroffen worden ist. "Zum Glück hat es niemanden erwischt", atmet die Beschäftigte im Telefongespräch mit dieser Redaktion hörbar auf. Weder vor noch nach dem Zwischenfall sei jemand auf sie zugekommen.
Helga Fuchs hat eine mögliche Erklärung für den nach ihren Schilderungen "sehr brisanten" Moment auf dem Marktplatz. Möglicherweise fiel der Baum, anders als von den Arbeitern erwartet, in die andere Richtung, sagt sie. Zwar sei nach ihren Beobachtungen an der Ecke zum Kaufhaus Grom ein Posten des Bauhof-Teams zur Absicherung eingeteilt gewesen. Davon unbeeindruckt sei der Stamm jedoch auf die andere, nicht von einem Posten abgesicherte Seite, des Marktplatzes gefallen.
Stadt: "Keine unmittelbare Gefahr"
"Das darf doch nicht sein", findet sie. Es wäre ihrer Einschätzung nach besser gewesen, den ganzen Platz wenige Minuten für die Fällaktion zu sperren. Dass der Baum unerwartet in die falsche Richtung kippte, räumt Pressesprecher Thomas Hack auf Nachfrage dieser Redaktion ein. Eine unmittelbare Gefahr für Passanten hätten die Bauhof-Mitarbeiter auch hinterher aber nicht gesehen, zumal eine Hubplattform den Gefahrenbereich abgesichert hätte, versichert Hack.
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