Rund 500 Einwohner, eine Kirche, ein Sportverein und eine sehr gut funktionierende Dorfgemeinschaft: Das ist Seubrigshausen , ein Stadtteil von Münnerstadt. „Wenn’s brennt, sind wir füreinander da“, sagt Marco Hornung – und meint das wörtlich: Seit etwa 30 Jahren ist er bei der Freiwilligen Feuerwehr im Einsatz. Als Dank für sein Engagement hat er die bayerische Ehrenamtskarte erhalten – seine Eintrittskarte für den Ehrenamtsabend des Landkreises Bad Kissingen.
„Menschen, die mehr tun“
Dazu hatte Landrat Thomas Bold rund 250 Karteninhaberinnen und -inhaber in die Bayerische Musikakademie Hammelburg geladen. „Damit wollen wir Ihnen für Ihren ehrenamtlichen Einsatz danken“, so Bold laut Pressemitteilung. „Gerade im ländlichen Raum könnten wir viele Dinge nicht leisten, es würde spürbar an Lebensqualität fehlen, wenn es Sie nicht gäbe: die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich in den unterschiedlichsten Bereichen engagieren. Menschen, die mehr tun, als das, was sie müssen. Menschen, die mit Begeisterung organisieren und damit die Voraussetzung für andere schaffen, damit diese teilhaben können.“
Nachfrage war groß
Zu dem Abend eingeladen waren alle Landkreisbürgerinnen und -bürger, die die bayerische Ehrenamtskarte haben. „Am Ende mussten wir rund 400 Personen absagen, weil die Nachfrage groß war, der Platz aber einfach begrenzt ist“, bedauerte der Landrat laut Pressemitteilung. „Wir müssen sehen, wie wir das in Zukunft lösen können – denn wir wollen ja niemanden verärgern, im Gegenteil: Wir wollen Danke sagen.“
Für den musikalischen Rahmen sorgte das Quartett von „Quetschgebläse“.Kabarettist Fredi Breunig sinnierte über den Dialekt im Frankentatort, erklärte, warum Kreisverkehre in der Rhön nicht funktionieren und mutmaßte, dass sich die Belegschaft in einigen Baumärkten aus jenen Menschen zusammensetzt, die beim „Verschdeggeles-Spielen“ früher partout nicht auffindbar waren. Im Anschluss konnten sich die Gäste am Buffet austauschen und Erinnerungsfotos schießen. „Es war ein richtig schöner Abend“, resümierte Marco Hornung. Er war mit seiner Frau Sylvia gekommen, die in Seubrigshausen Vorsitzende im Pfarrgemeinderat ist. „Da gibt es viel zu organisieren, und wir machen es gerne! Denn gerade in der Kirche gibt es immer weniger Hauptamtliche. Es liegt also an uns Laien, die Kirchengemeinschaft am Leben zu halten.“
„Nette Geste“
Die Hornungs nutzen ihre Ehrenamtskarte regelmäßig. „Und so ein Abend ist natürlich etwas Besonderes. Auch, wenn unser ehrenamtliches Engagement natürlich nicht davon abhängt: Wir wissen diese nette Geste zu schätzen und sind sehr dankbar für die Einladung.“ red