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Bad Brückenau
Ein Bad Brückenauer bei "Bares für Rares": So lief der TV-Auftritt bei Horst Lichter
Uwe Schindler aus Bad Brückenau war zu Gast in der ZDF-Sendung "Bares für Rares". Seine Mitbringsel erstaunten sowohl Moderator Horst Lichter als auch die Händler.
Der Bad Brückenauer Uwe Schindler (rechts) war zu Gast in der bekannten ZDF-Sendung 'Bares für Rares'. Hier ist er im Studio mit Moderator Horst Lichter (Mitte) und Experte Albert Maier (links) zu sehen - samt der von ihm mitgebrachten Schablonen. Screenshot: ZDF/Bares für Rares vom 19. Mai 2021; Rebecca Vogt       -  Der Bad Brückenauer Uwe Schindler (rechts) war zu Gast in der bekannten ZDF-Sendung 'Bares für Rares'. Hier ist er im Studio mit Moderator Horst Lichter (Mitte) und Experte Albert Maier (links) zu sehen - samt der von ihm mitgebrachten Schablonen. Screenshot: ZDF/Bares für Rares vom 19. Mai 2021; Rebecca Vogt
| Der Bad Brückenauer Uwe Schindler (rechts) war zu Gast in der bekannten ZDF-Sendung "Bares für Rares". Hier ist er im Studio mit Moderator Horst Lichter (Mitte) und Experte Albert Maier (links) zu sehen - samt der ...
Rebecca Vogt
 |  aktualisiert: 17.08.2022 07:45 Uhr

Ramsch oder Rarität? Dieser Frage geht Moderator Horst Lichter regelmäßig in seiner ZDF-Sendung " Bares für Rares" nach. Bekannt wurde Lichter ursprünglich als Fernsehkoch . Seit 2013 feiert der 59-Jährige mit " Bares für Rares" Erfolge: Bis zu drei Millionen Zuschauer lockt die ZDF-Sendung laut Quotenmeter im Nachmittagsprogramm mitunter vor den Bildschirm. Einer der vor Kurzem live dabei war: Uwe Schindler aus Bad Brückenau .

"Ich hab mich einfach beworben", erzählt Schindler. "An einem Spätnachmittag im Dezember oder Januar kam dann der Anruf, dass ich zur Sendung eingeladen bin." Zusammen mit seiner Tochter fuhr Schindler für die Aufzeichnung der Sendung dann Anfang Februar nach Köln. Drehtag: 8. Februar, Drehort: das Pulheimer Walzwerk. "Wir sind schon am Sonntag angereist. Anfahrt und Hotel wurden von der Produktion bezahlt", berichtet der Bad Brückenauer.

Während TV-Auftritt bei "Bares für Rares" aufgeregt und aufgewühlt

Ob er aufgeregt gewesen sei? "Wuuhaa, volles Rohr", sagt der 52-Jährige und lacht. "Ich war innerlich total aufgeregt und aufgewühlt. Teilweise wusste ich gar nicht, was ich sagen soll. Das kannte ich von mir gar nicht. Ich halte ja von der Firma aus regelmäßig Schulungen und bin es gewohnt, vor Leuten zu sprechen. Aber wenn drei Regisseurinnen um einen herumwedeln und am T-Shirt zupfen, ist das was anderes."

Die Nervosität ist Schindler am Bildschirm kaum anzumerken. Mit blauem Hemd und roter Weste läuft er gleich zu Beginn der " Bares für Rares"-Folge, die am 19. Mai im ZDF ( zdf.de/show/bares-fuer-rares/bares-fuer-rares-vom-19-mai-2021-100.html ) ausgestrahlt wurde, zum Eingang des Walzwerks.

"Das sieht locker aus", sagt Schindler. "Aber ich bin da sechsmal gerannt, bis es im Kasten war. Und es war an dem Tag saukalt." Er schmunzelt. ,Herr Schindler, das müssen wir nochmal machen‘, habe es von der Regie dann immer geheißen.

Alte Schablonen aus dem Nachbarhaus

Was Schindler in die Sendung mitgebracht hat, sind alte Schablonen zur Bearbeitung von Broschen. Eine Bekannte hatte den Bad Brückenauer bei einer Haushaltsauflösung im Nachbarhaus auf die Stücke aufmerksam gemacht. "Die Schablonen waren in einer kleinen Zigarrenkiste", erzählt der 52-Jährige. Er habe mit dem Fund erstmal nichts anfangen können und im Internet nach Informationen gesucht, wer solche Schablonen anbietet und was sie Wert sein könnten.

Bei " Bares für Rares" präsentiert Schindler die Schablonen fein säuberlich mit Wäschezwickern aufgereiht - auf einer eigens angefertigten Holzplatte. Auch Experte Albert Maier und Moderator Horst Lichter zeigen sich von den Schablonen überrascht. "Ne janze Wand voller Orden. Das ist ja der Knaller", sagt Lichter beim ersten Blick auf die Holzwand. "Aber die sind noch gar nicht fertig, ne?", fügt er an.

Schindler stellt sich daraufhin vor und äußert seine Vermutung, dass es sich bei seinen Mitbringseln um Schablonen handelt, die zur Herstellung von Elfenbein-Broschen gedacht waren. "Das habe ich noch nie gehört", zeigt sich Lichter überrascht. Experte Maier ist sich hingegen sicher, dass es sich beim Material der Broschen, die den Schablonen beiliegen, nicht um Elfenbein, sondern um Knochen handelt.

Von der Einschätzung des Experten enttäuscht

Ein weiterer Kritikpunkt: Die grobe Ausarbeitung der Schablonen. Maier schätzt, dass sie von einem Privatmann in den 1930ern oder 1940ern gefertigt wurden. "Die Einschätzung des Experten hat mich schon etwas enttäuscht ", sagt Schindler. Er geht davon aus, dass die Schablonen aus der Zeit um die Jahrhundertwende stammen, als die Nachbarsfamilie samt kleiner Firma aus der Stadt an den Ehrenberg umsiedelte.

"Und das ist auch kein Sammelgebiet noch bis jetzt", fährt Maier mit seiner Bewertung der Schablonen fort. Lichter ist da gewohnt schlagfertig und optimistisch: "Das wird jetzt eins." Nach seiner Preisvorstellung gefragt nennt Schindler 100 bis 300 Euro. Maier ist da anderer Ansicht: "Wer kauft sich so eine Schablone?" 80 bis 100 Euro lautet die preisliche Einschätzung des Experten. Damit ist Schindler einverstanden, woraufhin ihm Lichter die Händlerkarte überreicht.

Trotz der eher negativen Prognose des Experten wendet sich das Blatt für den Bad Brückenauer, als er mit seinen Schablonen zu den Händlern kommt. Ehe Schindler dazustößt, wird auch dort bereits eifrig über die ungewöhnlichen Mitbringsel und deren mögliche Bedeutung diskutiert. "Der Regisseur neben mir hat zu mir gesagt: ,Herr Schindler, so was haben wir ganz selten. Das wird interessant.‘" Schnell übersteigen die Gebote der Händler die 100-Euro-Marke. Auch die 200er-Grenze fällt rasch. Händler Walter Lehnertz setzt mit 280 Euro schließlich das Höchstgebot.

Viele haben den TV-Auftritt des Bad Brückenauers gesehen

"Ich fahre mit einem Super-Gefühl nach Hause und freue mich, dass es so viel Geld geworden ist", sagt Schindler in die Kamera. Das war er, sein Auftritt bei " Bares für Rares". Dieser blieb nicht unentdeckt. Er sei viel angesprochen worden, berichtet der Bad Brückenauer. ,Du bist ja berühmt‘ oder ,Ich hab' dich im Fernsehen gesehen‘ habe es geheißen.

Den Gewinn indes stockt er mit seiner Firma "Brandschutz Schindler" auf 400 Euro auf und spendet den Betrag an den Familienförderverein und den Obst- und Gartenbauverein Bad Brückenau . Wichtiger als das Geld sind für den eingefleischten " Bares für Rares"-Fan ohnehin die Eindrücke vor Ort. "Das ist eine total lockere Truppe. Es sind alle per ,Du‘. Und der Horst Lichter ist hinter der Kamera genauso wie davor. Einfach ein cooler Typ und unwahrscheinlich schlagfertig."

 
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