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Hammelburg
Ehrungen in der Nachwuchsschmiede des Motorsports
In Hammelburg wurden die unterfränkischen Meister des Jahres 2017 im Jugend-Kart-Slalom geehrt. Der AMSC bot ein kurzweiliges Programm.
Die unterfränkischen Jugend-Kart-Slalom-Meister des Jahres 2017 (von links): Nino Nitzsche und Max Kilchert (beide vom AMSC Hammelburg), Julian Friemelt vom AMC Kitzingen, Raphael Stoppel vom MSC Knetzgau und Marco Müller vom AMC Kitzingen.Marco Pusch       -  Die unterfränkischen Jugend-Kart-Slalom-Meister des Jahres 2017 (von links): Nino Nitzsche und Max Kilchert (beide vom AMSC Hammelburg), Julian Friemelt vom AMC Kitzingen, Raphael Stoppel vom MSC Knetzgau und Marco Müller vom AMC Kitzingen.Marco Pusch
| Die unterfränkischen Jugend-Kart-Slalom-Meister des Jahres 2017 (von links): Nino Nitzsche und Max Kilchert (beide vom AMSC Hammelburg), Julian Friemelt vom AMC Kitzingen, Raphael Stoppel vom MSC Knetzgau und Marco ...
Karlheinz Franz
 |  aktualisiert: 19.08.2022 04:00 Uhr
Vor den Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt. Was der altgriechische Dichter Hesiod bereits um 700 vor Christus in seinem Lehrgedicht verkündete, hat bis heute Bestand - auch oder gerade im Motorsport. Die Musik, Garnisons- und Weinstadt Hammelburg war jetzt Schauplatz der Ehrung für die besten unterfränkischen Fahrerinnen und Fahrer im Jugend-Kart-Slalom. Das sind jene Akteure, die sich mit den kleinen Vierradfahrzeugen mit Rasenmähermotor im Heck in jedem Pylonen-Labyrinth zurechtfinden und mit einer unglaublichen Präzision jedes Fahrmanöver realisieren.

Die Verantwortlichen des AMSC Hammelburg hatten dafür ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Sechs Stunden lang bebte das Pfarrheim der Gemeinde St. Johannes in den Grundfesten, wo sich an die 200 Akteure, Eltern, Trainer und Betreuer aus ganz Unterfranken zur Meisterehrung ein Stelldichein gaben. In Bestform präsentierte sich dabei Vize-Vorsitzender Frank Arheidt, der pointiert und gekonnt durch das abendfüllende Programm führte.


Spannung bis zuletzt

Genau 111 Mädchen und Jungen im Alter von acht bis 18 Jahren hatten sich um die fünf ausgeschriebenen Titel beworben. Zehn unterfränkische Clubs richteten die Wertungsläufe aus und boten damit die Grundlage für das Championat. Die Spannung blieb dabei von der ersten bis zur letzten Veranstaltung erhalten. Oft genug entschieden Hundertstelsekunden über Sieg und Platzierung.

Ihren Auftakt nahm die vor 25 Jahren vom AMSC Hammelburg ins Leben gerufene Meisterschaft bei der Motorsportvereinigung Gerolzhofen, gefolgt vom ADAC-Ortsclub Würzburg und dem Automobilclub Schweinfurt, ehe der Tross beim Motorsportclub Bad Neustadt, beim Automobil- und Motorsport-Club Kitzingen und beim Motorsportclub Knetzgau zu Gast war.


Heimspiel für den AMSC am 25. Mai

Der Automobil- und Motorsport-Club Hammelburg, in diesem und im kommenden Jahr federführender Verein bei dieser Meisterschaft, empfing die Akteure am 25. Mai auf dem Heroldsberg, ehe der AMC Bad Königshofen Gastgeber war. Die letzten beiden Saisonläufe wurden beim Motorsportclub Bad Brückenau und beim Automobilclub Karlstadt ausgetragen.

Alfred Thomaka, Sportleiter des ADAC Nordbayern, dankte dem AMSC für die ausgezeichnete Arbeit. "Der Kart-Sport ist die Nachwuchsschmiede für den weiteren Sport im ADAC Nordbayern." Thomaka dankte allen, die sich in den Vereinen um den um den Nachwuchs kümmern. Der ADAC-Nordbayern-Sportleiter versprach, den Kart-Sport auch weiterhin mit den nötigen Mitteln zu unterstützen.


Blick zurück in die Geschichte

AMSC-Vorsitzender Ralf Deinlein erinnerte an die Anfänge dieser Meisterschaft, als die Hammelburger die Initiative ergriffen und gemeinsam mit wenigen anderen Clubs die unterfränkische Meisterschaft ins Leben riefen. "In der Folge verzeichneten wir bis zu 17 Läufe pro Jahr mit bis zu 180 Startern." Aktuell lasse die Begeisterung ein wenig nach. "Lasst uns gemeinsam daran arbeiten, dass unser Sport weiter attraktiv bleibt und uns mutig nach vorne schauen. Wer weiß, vielleicht fahren wir schon in fünf Jahren auch im Jugend-Kart-Sport elektrisch?"

Hammelburgs Bürgermeister Reimar Glückler blieb es vorbehalten, Hammelburg mit seinen drei wichtigen Säulen Musik, Wein und Garnison vorzustellen. Sein Dank galt der AMSC-Vorstandschaft und allen, die sich in dem sehr rührigen Verein ehrenamtlich betätigen.


Rapp-Song frenetisch gefeiert

Teils mit Bussen waren die erfolgreichen Mädchen und Jungen aus Unterfranken zusammen mit ihren Eltern, Trainern und Betreuern angereist. In dem bis auf den letzten Platz gefüllten Pfarrheim gab es ab dem späten Nachmittag nicht nur fetzige Musik und Trophäen, die den Besitzer wechselten. Dagmar Kilchert vom AMSC hatte einen Rapp-Song geschrieben, der das Saisongeschehen parodierte und frenetisch gefeiert wurde. Mit der Präsidentengarde der Ha-Ka-Ge bot der AMSC einen weiteren Programmpunkt, der für Abwechslung sorgte.

Frank Arheidt verstand es geschickt, die Stimmung während des sechsstündigen Programms hoch zu halten. Zwischen den einzelnen Ehrungen sorgten die Gastbeiträge und die Ziehungen der Tombola-Preise für ausreichend Spannung. Nett auch die Geste, all diejenigen jungen Damen und Herren offiziell zu verabschieden, die aus Altersgründen im kommenden Jahr nicht mehr an den Start gehen dürfen.


Perfekte Organisation

Auch für ihr kulinarisches Angebot erntete die Crew des AMSC Hammelburg um die beiden Jugendleiter Tamara Hofmann und Stefan Eilingsfeld sowie die Vorstandsmitglieder Marco Pusch und Marco Schäfer viel Beifall und Zustimmung. Der astreine Ergebnisdienst durch Dieter Eilingsfeld und ein ansehnliches Programmheft aus der Feder von Martin Kaiser komplettieren den guten Eindruck, den der AMSC Hammelburg als federführender Verein hinterlassen hat. Punkt 22 Uhr fiel der Hammer, endete das minutiös abgelaufene Programm, war die gelungene Meisterfeier in Frankens ältester Weinstadt zu Ende.


Zur Info:
Die unterfränkischen Meister 2017
Altersklasse 1 (AK 1/ 8 - 9 Jahre) - 1. Julian Friemelt ( AMC Kitzingen), 71,13 Punkte; 2. Leandro Enders (MC Bad Neustadt), 62,37; 3. Felix Keller (AC Karlstadt), 58,42.
AK 2/ 10 - 11 Jahre - 1. Max Kilchert (AMSC Hammelburg), 66,40; 2. Emma Sindermann (MC Bad Neustadt), 64,52; 3. Moritz Terhar (MSC Knetzgau), 60,02.
AK 3/ 12 - 13 Jahre - 1. Raphael Stoppel (MSC Knetzgau), 71,01; 2. Tim Hilpert (ADAC Würzburg), 69,47; Kevin Friemelt (AMC Kitzingen), 67,33.
AK 4/ 14 - 15 Jahre - 1. Nino Nitzsche (AMSC Hammelb urg), 72,93; 2. Linus Pusch (AMSC Hammelburg), 68,68; 3. Patrick Hofmann (MSC Knetezgau), 60,16.
AK 5/ 16 - 18 Jahre) - 1. Marco Müller (AMC Kitzingen), 72,59; 2. Leon Volkmann (ADAC Würzburg), 68,57; 3. Bastian Düring (MSC Knetzgau), 67,19.
Mannschaften - 1. AMC Kitzingen 1, 93,71; 2. AMSC Hammelburg 1, 86,62; 3. MSC Knetzgau 1, 84,81.

Rückblick: Vor mehr als 25 Jahren hat sich der Jugend-Kart-Sport nur zögerlich in Unterfranken etabliert.
Zu Beginn der 1990er Jahre hat der Jugend-Kart-Sport auch in Unterfranken eine erfreuliche Entwicklung genommen. Schnell erkannten zunehmend mehr Motorsportclubs, dass sich Kinder und Jugendliche für den sportlichen Wettkampf mit diesen vierrädrigen Flitzern begeistern ließen. "Beim AMSC Hammelburg ist es 1988 gelungen, die Weichen für diesen attraktiven Nachwuchssport zu stellen", erinnert sich Initiator Karlheinz Franz knapp 30 Jahre zurück. "Und gemeinsam mit dem leider inzwischen aufgelösten MSC Wildflecken haben wir 1990 den Jugend-Kart-Sport zunächst im Landkreis Bad Kissingen etabliert."
Zu dieser Zeit sei das Betreiben des Jugend-Kart-Sports nach den Worten des Vorreiters eine aufwändige Angelegenheit gewesen. "Wir sind mit unseren Kindern und Jugendlichen in einem geliehenen Firmenbus von Hof bis Altötting gefahren - nur um an den Wertungsläufen in ganz Bayern teilhaben zu können. Ein extrem Zeit raubender Aufwand, der allen Beteiligten dennoch viel Spaß bereitet hat."
Unter diesem Eindruck reifte bei dem damaligen Übungsleiter und Trainer die Erkenntnis, den Jugend-Kart-Sport kind- und jugendgerecht zu entwickeln. Dazu brauchte es Verbündete, die sich anfangs zögerlich in den unterfränkischen Motorsportvereinen fanden. "Gemeinsam mit Wildflecken und den Motorsportfreunden Frammersbach haben wir schließlich eine unterfränkische Wertung auf die Beine stellen können."
Karlheinz Franz: "Wenn wir schon eine solche Meisterschaft auf regionaler Ebene anschoben, war es naheliegend, auch die Federführung zu übernehmen. Wir haben das Sammeln und Auswerten der Einzelergebnisse gerne übernommen und am Ende des Jahres 1992 auch die bei allen bis heute in guter Erinnerung gebliebene Meisterehrung im Rathauskeller organisiert."


Mühe lohnte sich doppelt

Immer mehr Clubs erkannten in den Folgejahren die Notwendigkeit dieser Form der Nachwuchsarbeit. "Uns ist es mit Einführung des Jugend-Kart-Sports gelungen, frisches Blut in die teils veralteten und verkrusteten Strukturen vieler Vereine zu bringen. Alle Mühen haben sich insofern gelohnt." Ein weiterer Hintergedanke war, die Clubs zueinander zu bringen. "Seit der Regionalisierung dieses Sports haben sich viele Freundschaften entwickelt, die bis heute andauern."
Hohe Anerkennung zollt Karlheinz Franz allen Übungsleitern, Trainern und Betreuern. "Die ehrenamtliche Arbeit dieser Frauen und Männer ist nicht mit Geld aufzuwiegen. Hier wird erstklassige Arbeit geleistet." Darauf ist der Initiator der unterfränkischen Jugend-Kart-Slalom-Meisterschaft sichtlich stolz. "Alle Mühen waren es wert, wenn ich heute sehe, mit welchem Eifer die Kinder und Jugendlichen bei der Sache sind, welch hervorragende Nachwuchsarbeit geleistet wird und welche Erfolge die unterfränkischen Mädels und Jungs deutschlandweit erringen."
 
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