Das Wort "sinnlich" lässt sich je nach Verwendung anders auslegen. Die Ebenhäuser Blaskapelle bezieht es auf ihre sanften Melodien, die Firma Interdate SA aus Luxemburg auf Sex-Dates. Die beiden doch sehr unterschiedlichen Positionen stießen jüngst aufeinander (wir berichteten). Die Ebenhäuser Bläser gerieten unverschuldet in die Sex-Date-Abofalle. Mehrfach buchte das luxemburgische Unternehmen Geld vom Vereinskonto ab. An die Zeitung wandte sich die Kapelle, um andere Verbände zu sensibilisieren. Mittlerweile gibt es Neuigkeiten um die Ebenhäuser-Luxemburger Liaison.
Ebenhäuser Kapelle gerät in Abo-Falle: Kritik vom Verbraucherzentrum
"Wir befinden uns aktuell in direktem Austausch mit dem betroffenen Verein und konnten veranlassen, dass die IBAN des Vereins nun dauerhaft für unser Portal gesperrt ist", heißt es von der Agentur Startup Communication GmbH, die von Interdate SA mit der Öffentlichkeitsarbeit betraut ist. "Weitere illegitime Abbuchungen sind damit für die Zukunft ausgeschlossen." Das Unternehmen Interdate SA erntet von der Verbraucherzentrale Bayern und dem Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland wegen fehlender Transparenz Kritik.
Ebenhausen: Vierstelliger Schaden
"Beim Kontrollieren des Kontos ist uns mittlerweile noch eine dritte Buchung aufgefallen", sagt Matthias Dees, Vorsitzender der Ebenhäuser Kapelle. Insgesamt hat der Verein nun rund 1000 Euro Schaden gehabt. Das Geld hat sich die Kapelle jedoch bereits zurückgeholt. "Wir haben vor kurzem Kontakt zur Firma aufgenommen, die uns dann mitgeteilt hat, dass sie ein Kundenkonto mit unserer IBAN gefunden haben." Interdate SA hätte das Kundenkonto dann gesperrt. "Das muss ich so erstmal glauben. Ich kann es ja nicht nachprüfen, außer über die Kontoführung. Wenn es in Zukunft keine Abbuchungen mehr gibt, ist das Konto wohl tatsächlich weg."
Woher stammte der Nutzer, der die Daten missbrauchte?
"Mich hätte es interessiert ob derjenige in der Region oder im Ausland saß, der das Konto dort angelegt hat", sagt Dees. Aber: Wer sich letztlich mit den Bankdaten der Ebenhäuser Bläser anmeldete, lässt sich trotz Recherchen nur schwer nachvollziehen. Fest steht jedoch, dass sich eine Person angemeldet hat. Aber: "Informationen zum Inhaber des Profils können wir aufgrund der aktuellen DSGVO- Vorschriften nicht herausgeben", heißt es von der Agentur Startup Communication GmbH.
Homepage der Kapelle: Ist das die Erklärung fürs Datenleck?
Wie es zum Datenmissbrauch kam, kann sich Dees erklärten: "Unsere Daten stehen in Dokumenten auf der Homepage. Da kann ich mir schon erklären, dass irgendwer gemeint hat, sich der Daten zu bemächtigen und gemeint hat: Die nehme ich her für mein Jahresabo!", vermutet Dees. "Wir hatten darüber nachgedacht, ob wir unsere Kontodaten aus dem Netz nehmen. Aber: Wir wollen es unseren Mitgliedern vereinfachen. Bis dato hatten wir ja keine Probleme." Deshalb entschloss sich die Ebenhäuser Blaskapelle dazu, die Daten weiterhin im Netz zu lassen.
Ziemlich peinlich würde ich sagen. Respekt wer das eigene Versagen noch öffentlich publik macht.
Die Konten regelmäßig zu überprüfen bringt man doch schon seinen Kindern bei! Ein Vereinskassier sollte das erst recht machen. Da wurde eine Buchung vom Februar 2020 erst beim Jahresabschluss entdeckt und nun darf man lesen, dass noch eine weitere dritte unrechtmäßige Buchung entdeckt wurde...
Die Geschichte ist keinen zweiten Artikel wert (nicht einmal einen ersten Artikel). Mag sein, dass die Blaskapelle Ebenhausen auf einen Betrüger reingefallen ist aber das eigentliche Problem scheint doch in der Kontoführung zu liegen!