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Münnerstadt
Durchgang, Garten, Begradigen: Was am Alten Anger in Münnerstadt möglich ist
Die Umgestaltung des Alten Angers vereint moderne Ansprüche mit historischen Strukturen. Eine Grundlagenuntersuchung betrachtet, was geht und was nicht geht.
Der 'Alte Anger' in Münnerstadt.       -  Der 'Alte Anger' soll umgestaltet werden. Er soll dabei verschiedene Funktionen erfüllen.
Foto: Ellen Mützel | Der "Alte Anger" soll umgestaltet werden. Er soll dabei verschiedene Funktionen erfüllen.
Ellen Mützel
 |  aktualisiert: 10.10.2024 02:41 Uhr

Der Alte Anger soll umgestaltet werden: Der Platz, der an Alte Aula und Bücherei, sowie an der anderen Ecke an das zukünftige Betreute Wohnen der Carl-von-Hess-Stifung angrenzt, in dem vorher das Jugendhaus war. 

Dazu hat die Stadt das ehemalige Volleyballfeld gekauft, das vom Stenayer Platz kommend links liegt. Außerdem gehört der Stadt auch ein kleines Stück rechts, am Hinterausgang der alten Aula. Die Fläche rechts am ehemaligen Jugendhaus gehört der Carl-von-Hess-Stiftung, ebenso wie die Einfahrt mit Tor. "Wir dürfen aber den gesamten Platz federführend beplanen und entscheiden dann gemeinsam", ordnet Bürgermeister Michael Kastl ( CSU ) ein.  

Grundlagenstudie für Alten Anger erstellt

Ein Schritt auf diesem Weg ist die Grundlagenstudie, die Albert Dischinger und Gudrun Zierer vom Architektenbüro Dischinger und Zierer derzeit erstellen. Sie untersucht Schwächen, Stärken und Chancen des Platzes. Die Studie soll Ende Juli abgeschlossen sein und ist dann auch Grundlage für die Ausschreibung des Projektes. Nach der Sommerpause wählt der Stadtrat dann Planerteams aus, die Entwürfe für das Areal vorlegen.

Bei der Umgestaltung haben Stadt und Stiftung verschiedene Bedarfe:

Bedarfe der Carl-von-Hess-Stiftung

Der Teil rechts gehört der Carl-von-Hess-Stiftung.       -  Der Teil rechts gehört der Carl-von-Hess-Stiftung.
Foto: Ellen Mützel | Der Teil rechts gehört der Carl-von-Hess-Stiftung.

1. Gartenanlage: Die Carl-von-Hess-Stiftung sieht einen Bedarf an Rückzugs- und Erholungsmöglichkeiten für ihre Bewohner auf ihrer, also der vom Tor aus rechten Seite. Darum würde sich die Stiftung kümmern. Eine Wegeverbindung für die Öffentlichkeit an dieser Fläche werde zurückhaltend gesehen, da es sich um eher private Bereiche handelt. 

2. Parken: Mit dem Betreuten Wohnen gibt es bestimmte Bindungen an eigene Stellplätze. Wie viele das sind, ist noch offen. 

3. Balkone: Vor den Wohnungen sollen Balkone entstehen. 

4. Feuerwehrzufahrt: Die Feuerwehr muss die Möglichkeit haben, auf den Platz, bis hin zum Betreuten Wohnen zu fahren. Das würde eine Zufahrt durch den halben Platz nach sich ziehen. Eine Möglichkeit, um das zu umgehen, wäre, wenn die Feuerwehr eine Einfahrt neben dem dicken Turm bekäme. Oder eine Fluchttreppe vom betreuten Wohnen in Richtung Straße. Das sei noch in Klärung. 

Bedarf der Stadt Münnerstadt

Der Teil links gehört der Stadt. Hier ist derzeit nur Parkfläche. Hinten soll ein Durchgang entstehen.       -  Der Teil links gehört der Stadt. Hier ist derzeit nur Parkfläche. Hinten soll ein Durchgang entstehen.
Foto: Ellen Mützel | Der Teil links gehört der Stadt. Hier ist derzeit nur Parkfläche. Hinten soll ein Durchgang entstehen.

1. Wegeverbindung: Erster Bedarf der Stadt ist die Wegeverbindung vom Gymnasium und dem BBZ in die Stadt.

2. Nachhaltigkeitsaspekte: Ein weiteres Interesse, das Dischinger ausmacht: "Das Thema Versickerung, Verdunstung und ein Platz, der kleinklimatisch etwas weiter weg von der steinernen Oberfläche geht." 

3. Platzfamilie: Außerdem sieht er als Interesse, den Platz "einzuordnen in Ihre wunderbare Platzfamilie".

4. Multifunktionsfläche: Für die Hinterseite der Bücherei und der Alten Aula sieht Dischinger das Interesse nach einer "Multifunktionsfläche". "Sei es Leseterrasse, Freilichtbibliothek oder als Rückseite des Saals eine Fläche als Erweiterung für einen Veranstaltungsort mit guter Möbilierbarkeit."

5. Mobilität: Auch die Stadt kümmert der ruhende Verkehr. Doch wie das organisiert ist, das sei noch offen. Parken, Car-Sharing oder ein Fahrradverleih?

6. Dicker Turm: Der Dicke Turm als Wahrzeichen oder Identifikationspunkt der Stadt könnte besser inszeniert sein, so Dischinger. 

Höhenunterschiede auf dem Gelände

Das Eck mit Aufzug und Treppe ist laut Albert Dischinger 'eher unglücklich'.       -  Das Eck mit Aufzug und Treppe ist laut Albert Dischinger 'eher unglücklich'.
Foto: Ellen Mützel | Das Eck mit Aufzug und Treppe ist laut Albert Dischinger "eher unglücklich".

Zur Topografie sagt er: "Wir haben verschiedene Höhenniveaus auf der Fläche selbst und dazu zur Straße hin am dicken Turm rund 70 Zentimeter Höhenunterschied." Die Aufteilung in verschiedene Höhenniveaus erachtet er weiterhin als sinnvoll. Diese Aufteilung habe auch eine Geschichte, die er nicht ohne Not verändern wolle.

"Sehr unglücklich" sei er mit der Hinterseite der Alten Aula, wo schräge auf begradigte Fläche trifft. Dies lasse sich aber schwierig ändern. 

Die Höhenunterschiede von Straße zum Platz machten es zudem schwer, den Dicken Turm zu öffnen. Der Torbogen an der Straße ragt nur rund einen Meter heraus. Man müsste eine steile Treppe auf dieser Seite bauen, oder den Torbogen auf dieser Seite nach oben versetzen – was das Denkmalpflegeamt nicht genehmigen würde. Ein Durchgang nebenan sei aber denkbar. 

Gestaltung des Platzes "Alter Anger"

Die alte Turnhalle kann auf verschiedenste Weise genutzt werden.       -  Die alte Turnhalle kann auf verschiedenste Weise genutzt werden.
Foto: Ellen Mützel | Die alte Turnhalle kann auf verschiedenste Weise genutzt werden.

Was sich auf jeden Fall in dem Platz wiederfinden soll: Ein überdachter Weg, der an den Pater-Pius-Weg anschließt und am Stenayer Platz mündet. Wer hindurch geht, erlebt eine Abfolge von Räumen: Kein gesamter Platz, aber auch nicht komplett getrennt: Es gebe drei Charaktere – von den Belägen, der Begründung, der Art der Nutzung. "Aber Sie merken, dass alles zusammengehört", so Dischinger.

Eine Frage sei noch, was in die Alte Turnhalle komme. 

Weitere Schritte

Wenn der Stadtrat Planerteams auswählt, die Entwürfe einreichen, sei immer zu beachten, dass so viel Fläche als möglich gefördert werde. "Das Projekt ist ein Musterbeispiel für Städtebauförderung: Weil es stadtnah ist, weil es Innenstadtaktivierung ist, Jugend und Alt zusammenbringt und Kaufkraft stärkt", sagt Dischinger. 

Michael Kastl betont, dass der Stadtrat mit der Gestaltung der zusammenhängenden Flächen Alter Anger, Parkplatz Lache, Järgentorpark und Bötz-Areal eine Jahrhundertchance habe. Das mache es auch für die Städtebauförderung attraktiv. 

 
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