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Maria Bildhausen
Durch den Spiegel betrachtet
Der Bad Kissinger Boris Albert zeigt seine besondere fotografische Reise. Bei vielen Bildern lohnt es sich, einmal ganz genau hinzusehen.
Spiegelungen sind unter anderem ein Thema bei der Ausstellung 'Ein Tag - ein Bild' von Boris Albert im Haus Maria in Maria Bildhausen. Dabei bekommt man auch besondere Einblicke in das historische Deckengemälde der einstigen Bibliothek. Foto: Hanns Friedrich       -  Spiegelungen sind unter anderem ein Thema bei der Ausstellung 'Ein Tag - ein Bild' von Boris Albert im Haus Maria in Maria Bildhausen. Dabei bekommt man auch besondere Einblicke in das historische Deckengemälde der einstigen Bibliothek. Foto: Hanns Friedrich
| Spiegelungen sind unter anderem ein Thema bei der Ausstellung "Ein Tag - ein Bild" von Boris Albert im Haus Maria in Maria Bildhausen.
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 17.08.2022 04:30 Uhr

Das alte Sprichwort "Zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen" bewahrheitet sich zurzeit im "Haus Maria" in Maria Bildhausen . Noch bis Anfang kommenden Jahres stellt dort der in Bad Kissingen lebende Fotograf Boris Albert insgesamt 60 seiner Werke aus. Sie resultieren aus seinem Projekt "Ein Tag - Ein Bild", das er im Jahr 2015 gestartet hat.

In Maria Bildhausen kann nun einen kleiner Teil seiner 365 Eindrücke betrachtet werden. Dabei sollte man Zeit mitbringen und jedes der Werke genau "unter die Lupe nehmen" oder bei einer Führung mit Boris Albert dabei sein. Zu jedem seiner Werke kann er spontan seine Eindrücke schildern und zeigt dann auch, warum zum Beispiel eine Nahaufnahme von Ameisen über einer Fotografie von Menschen auf der alten Würzburger Mainbrücke zu sehen ist, oder warum Spiegel am Boden liegen.

Wer schon einmal das große Deckengemälde im einstigen Oratorium, der früheren Bibliothek der Zisterzienser betrachtet hat, dem eröffnet Boris Albert nun ganz neue Eindrücke. Dazu hat er auf dem Boden Spiegel ausgelegt, die es ermöglichen das große Gemälde in einzelnen Abschnitten genau zu betrachten, ohne sich den Kopf beim Blick zur Decke verrenken zu müssen.

Das Gemälde mit 180 Quadratmetern zeigt die Krönung Mariens und wurde 1741 von Johann Michael Wolcker zur Zeit der Zisterzienser gemalt.

Besondere Momente

Spiegelbilder ganz anderer Art findet man aber auch unter den Exponaten . So sind es Wasserpfützen in denen sich Gebäude spiegeln, der Main oder auch Zufallsblicke in weihnachtlich geschmückte Fenster in Würzburg. Oftmals habe er das Auto stehen lassen und sei frühmorgens mit der Kamera unterwegs gewesen, um besonderen Momente einzufangen. Genau hinsehen sollten Besucher zum Beispiel bei einem Bild auf der alten Mainbrücke in Würzburg, denn erst dann entdeckt man die Taube, die auf dem erhobenen Zeigefinger des Heiligen sitzt.

Glücksfall

Oder ein Mann, der seinen Hund füttert, wobei der Fotograf genau den Zeitpunkt erwischte, als beide zubeißen. Gibt es ein Lieblingsmotiv? Nur kurz überlegt Boris Albert und zeigt auf ein Foto , das Kinder in Indien zeigt, die lachend in die Kamera blicken, eine Mädchengruppe im Hintergrund. Da fliegt ein Schwarm Tauben vom Boden auf, im Hintergrund zwei Männer und eines seiner besonderen Momente: Blitze über Würzburg. "Ich weiß gar nicht mehr, wie viele Bilder ich da geschossen habe und dann genau diesen Augenblick erwischte, das sind Glücksmomente für einen Fotografen ."

Projetk: Ein Tag - Ein Bild

Boris Albert führt den Betrachter in die verschiedenen Kontinente , so auch nach Amerika, Japan, Indien oder Irland. Bereits in frühen Jahren hat er die Fotografie entdeckt, damals noch mit einer einfachen analogen Kamera . In den späteren Jahren wurden seine Aufnahmen und auch die Kameras immer professioneller und so entstand 2015 seine Idee das Projekt auf Social Media "Ein Tag - Ein Bild" zu starten. Wie in der Ausstellung unschwer zu erkennen ist, war und ist die Stadt Würzburg ein Schwergewicht in seinen Fotografien . Aber auch andere Städte und Orte wurden von Boris Albert professionell in Szene gesetzt.

Ein weiterer Fokus liegt auf Naturaufnahmen. Zu den Motiven zählen dabei einerseits kleine Dinge, die dem menschlichen Auge meist verborgen bleiben, andererseits aber auch die ganz großen und beeindruckenden Naturerscheinungen. "Da fand ich ganz kleine Schnecken am Strand und als ich sie umdrehte, schauten mich zwei Augen an und das habe ich im Bild festgehalten."

Nach Ausstellungen in Suhl (Thüringen), Würzburg, Karlstadt, Otsu (Japan) und Bray (Irland) sind nun seine Aufnahmen im Kloster Maria Bildhausen zu sehen. Die Zeit im Lockdown nutzte Boris Albert aber nicht nur für sein Fotoprojekt, sondern begann auch mit dem Design von Kleidungsstücken. "Kreatives Arbeiten hat mir geholfen, in der Zeit des Lockdowns optimistisch zu bleiben".

Dennoch steht für ihn die Fotografie im Mittelpunkt. " Es gibt noch so viel zu entdecken, ob nah oder fern." Deshalb sieht er die Ausstellung im Kloster Maria Bildhausen ganz im Zeichen des Entdeckens. Der Fotograf selbst ist am Sonntag, 5. September von 14 bis 16 Uhr in Maria Bildhausen . Der Eintritt ist frei. Weitere Termine findet man auf www.ready4emotion.de und www.bildhausen.de. Es ist gestattet und erwünscht, in der Ausstellung zu fotografieren, sagt Boris Albert. Beim Posten entsprechender Bilder sollte der Hashtag #BO_BILDHAUSEN genutzt werden. "Ich würde mich über viele Impressionen der Besucher freuen."

 
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