Bad Kissingen
Dürre bedroht die Ernten
In der Region leidet die Landwirtschaft unter der anhaltenden Trockenheit. Auf den Feldern sind die Trockenschäden schon sichtbar. Die Erdbeersaison leidet darunter besonders.
Sicher, es gibt noch Erdbeeren, sagt Claus Schmitt und pflückt sich eine pralle Beere vom Feld. Doch die anhaltende Trockenheit hat bereits einen Teil seiner Ernte zu nichte gemacht. Aus einem seiner beiden Bestände wird er in diesem Jahr nur maximal zehn Prozent der üblichen Menge ernten. "So schlimm war es noch nie", sagt der Reichenbacher.
Seine Frau Agnes ergänzt: "Es ist furchtbar".
Ein weiteres Erdbeerfeld der Schmitts sieht aktuell so aus, wie man es sich zu dieser Jahreszeit vorstellt. Hier ist der Boden etwas besser. Eine gute Beerenlaubdecke schützt hier noch die empfindlichen Früchte. Doch auch dieser Bestand wird die Trockenheit nicht mehr lange aushalten. "Wir brauchen jetzt jeden Tropfen", sagt Schmitt.
Im Hof der Schmitts wird der Tankwagen mit Leitungswasser befüllt. Längst reicht das vorhandene Regenwasserbecken nicht mehr aus, um die jungen Bestände des Vorjahres und die diesjährigen Neuanpflanzungen zu wässern. 10 000 Liter pro Tag werden aus der Leitung geholt, um die jungen Kulturen zu versorgen. Die müsse man durchbekommen, sonst wirkt sich die Dürre dieses Jahres auf die Folgejahre aus, erklärt Claus Schmitt. "Jetzt geht es nur noch um Verlustminimierung".
Alte Rebstöcke halten es noch aus
Der Ramsthaler Winzer Rainer Keller ist froh, dass er in diesem Jahr keine neuen Reben in den Weinberg gepflanzt hat. Ohne Bewässerung würden Jungpflanzen heuer nicht wachsen, ist er überzeugt. Doch die sei aufwändig meint er. Die älteren Rebstöcke halten die Trockenheit momentan noch aus. "Die Wurzeln sind tief", erklärt Keller. Allerdings wäre es auch für diese Reben langsam an der Zeit, dass mindestens 20 oder 30 Liter Regen kommen - "einen schönen Landregen die Nacht hindurch", den wünscht sich der Winzer. Aber man könne sich ihn leider nicht herbeizaubern, ergänzt er.
"Was in Südbayern zu viel Regen fällt, haben wir zu wenig", stellt Georg Scheuring, der Geschäftsführer der Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Bad Kissingen fest. Die Auswirkungen der Trockenheit würden sich mittlerweile massiv zeigen, sagt Scheuring und meint damit, dass bei einigen Feldfrüchten mit deutlichen Einbußen zu rechnen ist, vor allem beim Getreide. Er spricht von einem schwierigen Jahr. Sorgen macht er sich vor allem um die Sommergerste und das Braugetreide. Mengeneinbußen werde es in diesem Jahr auf jeden Fall geben. Ob es auch noch zu Qualitätseinbußen kommt, werde sich zeigen.
Gerste reift zu früh
Die Landwirtin Brigitte Benckiser spricht von einer Notreife der Wintergerste. Vor allem dort, wo die Saaten auf mageren Böden stehen, gebe es Trockenschäden, sagt die Maßbacherin auf Anfrage. Man könne sie bereits mit dem Auge erkennen. Speziell der Maßbacher Raum habe nicht viel Regen abgekommen.
Schwierig in ganz Unterfranken
Doch auch wenn in manchen Gebieten des Landkreises vielleicht der eine oder andere Schauer mehr herunter gegangen ist, sei die Situation für die Landwirtschaft eigentlich in der gesamten Region, ja in ganz Unterfranken vergleichbar. Auch die Wiesen in der Rhön und Vorrhön würden heuer geringere Erträge einbringen, weiß Georg Scheuring. Er hat selbst erst Futtergras geschnitten.
Wie im Dürrejahr 1976
Wie schwer die Trockenheit die Landwirte finanziell letztendlich treffen wird, hängt zum einen davon ab, wann der nächste ergiebige Regen fällt. Für Mais und Hackfrüchte sei es noch nicht zu spät, meint Scheuring, Das gilt aber nur dann, wenn es jetzt bald regnet. Auch die globalen Ernten spielen eine Rolle, denn der Getreidepreis richtet sich nach dem Weltmarkt.
Angst vor Schädlingen
Es gibt Landwirte, die vergleichen die bisherige Trockenheit schon mit dem Dürrejahr 1976. Hinzu kommt die Furcht, dass Schädlinge den dürstenden Pflanzen zusetzen. Beim Getreide ist es beispielsweise der Gelbrost, die Obstbauern fürchten momentan nichts mehr als die Kirschessigfliege. Und Schmitt beobachtet, dass die Pflanzen zunehmend unter Sonnenbrand leiden.Claus Schmitt weiß, dass einige Obstbauern wegen der Wetterunsicherheiten und damit verbundenen Probleme Konsequenzen ziehen. Der Trend sei, solche empfindlichen Früchte unter Tunnel anzubauen. "Für mich ist das aber keine Lösung", sagt der Reichenbacher. Seite 4
Ein weiteres Erdbeerfeld der Schmitts sieht aktuell so aus, wie man es sich zu dieser Jahreszeit vorstellt. Hier ist der Boden etwas besser. Eine gute Beerenlaubdecke schützt hier noch die empfindlichen Früchte. Doch auch dieser Bestand wird die Trockenheit nicht mehr lange aushalten. "Wir brauchen jetzt jeden Tropfen", sagt Schmitt.
Im Hof der Schmitts wird der Tankwagen mit Leitungswasser befüllt. Längst reicht das vorhandene Regenwasserbecken nicht mehr aus, um die jungen Bestände des Vorjahres und die diesjährigen Neuanpflanzungen zu wässern. 10 000 Liter pro Tag werden aus der Leitung geholt, um die jungen Kulturen zu versorgen. Die müsse man durchbekommen, sonst wirkt sich die Dürre dieses Jahres auf die Folgejahre aus, erklärt Claus Schmitt. "Jetzt geht es nur noch um Verlustminimierung".
Alte Rebstöcke halten es noch aus
Der Ramsthaler Winzer Rainer Keller ist froh, dass er in diesem Jahr keine neuen Reben in den Weinberg gepflanzt hat. Ohne Bewässerung würden Jungpflanzen heuer nicht wachsen, ist er überzeugt. Doch die sei aufwändig meint er. Die älteren Rebstöcke halten die Trockenheit momentan noch aus. "Die Wurzeln sind tief", erklärt Keller. Allerdings wäre es auch für diese Reben langsam an der Zeit, dass mindestens 20 oder 30 Liter Regen kommen - "einen schönen Landregen die Nacht hindurch", den wünscht sich der Winzer. Aber man könne sich ihn leider nicht herbeizaubern, ergänzt er.
"Was in Südbayern zu viel Regen fällt, haben wir zu wenig", stellt Georg Scheuring, der Geschäftsführer der Geschäftsstelle des Bayerischen Bauernverbandes im Landkreis Bad Kissingen fest. Die Auswirkungen der Trockenheit würden sich mittlerweile massiv zeigen, sagt Scheuring und meint damit, dass bei einigen Feldfrüchten mit deutlichen Einbußen zu rechnen ist, vor allem beim Getreide. Er spricht von einem schwierigen Jahr. Sorgen macht er sich vor allem um die Sommergerste und das Braugetreide. Mengeneinbußen werde es in diesem Jahr auf jeden Fall geben. Ob es auch noch zu Qualitätseinbußen kommt, werde sich zeigen.
Gerste reift zu früh
Die Landwirtin Brigitte Benckiser spricht von einer Notreife der Wintergerste. Vor allem dort, wo die Saaten auf mageren Böden stehen, gebe es Trockenschäden, sagt die Maßbacherin auf Anfrage. Man könne sie bereits mit dem Auge erkennen. Speziell der Maßbacher Raum habe nicht viel Regen abgekommen.
Schwierig in ganz Unterfranken
Doch auch wenn in manchen Gebieten des Landkreises vielleicht der eine oder andere Schauer mehr herunter gegangen ist, sei die Situation für die Landwirtschaft eigentlich in der gesamten Region, ja in ganz Unterfranken vergleichbar. Auch die Wiesen in der Rhön und Vorrhön würden heuer geringere Erträge einbringen, weiß Georg Scheuring. Er hat selbst erst Futtergras geschnitten.
Wie im Dürrejahr 1976
Wie schwer die Trockenheit die Landwirte finanziell letztendlich treffen wird, hängt zum einen davon ab, wann der nächste ergiebige Regen fällt. Für Mais und Hackfrüchte sei es noch nicht zu spät, meint Scheuring, Das gilt aber nur dann, wenn es jetzt bald regnet. Auch die globalen Ernten spielen eine Rolle, denn der Getreidepreis richtet sich nach dem Weltmarkt.
Angst vor Schädlingen
Es gibt Landwirte, die vergleichen die bisherige Trockenheit schon mit dem Dürrejahr 1976. Hinzu kommt die Furcht, dass Schädlinge den dürstenden Pflanzen zusetzen. Beim Getreide ist es beispielsweise der Gelbrost, die Obstbauern fürchten momentan nichts mehr als die Kirschessigfliege. Und Schmitt beobachtet, dass die Pflanzen zunehmend unter Sonnenbrand leiden.Claus Schmitt weiß, dass einige Obstbauern wegen der Wetterunsicherheiten und damit verbundenen Probleme Konsequenzen ziehen. Der Trend sei, solche empfindlichen Früchte unter Tunnel anzubauen. "Für mich ist das aber keine Lösung", sagt der Reichenbacher. Seite 4
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