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Münnerstadt
Drei Medizinstudenten entlasten Pfleger im Thorax-Zentrum
Seit dem vergangenen Wochenende arbeiten drei Medizinstudenten als studentische Unterstützer im Thorax-Zentrum Bezirk Unterfranken in Münnerstadt.
Wollen in Zeiten der Corona-Pandemie entschlossen anpacken (von links): die drei Medizin-Studenten Felix Seese, Josephine Schwarzkopf und Mark Klingert.  Foto: Seese       -  Wollen in Zeiten der Corona-Pandemie entschlossen anpacken (von links): die drei Medizin-Studenten Felix Seese, Josephine Schwarzkopf und Mark Klingert.  Foto: Seese
| Wollen in Zeiten der Corona-Pandemie entschlossen anpacken (von links): die drei Medizin-Studenten Felix Seese, Josephine Schwarzkopf und Mark Klingert. Foto: Seese
Redaktion
 |  aktualisiert: 17.08.2022 18:55 Uhr

Dass es so schnell ernst werden könnte mit der Arbeit in einem Krankenhaus, hatte Felix Seese nicht gedacht. Seit dem vergangenen Wochenende arbeitet der 24-jährige Medizinstudent ebenso wie seine Kommilitonen Josephine Schwarzkopf und Mark Klingert als studentische Unterstützer im Thorax-Zentrum Bezirk Unterfranken in Münnerstadt .

Weil die Corona-Krise ohnehin alle Unis fest im Griff hat und der Vorlesungsbetrieb derzeit in Form von Online-Seminaren stattfindet, suchten die drei angehenden Ärzte nach einer adäquaten Beschäftigung. Für Seese wären auch andere Jobs in Frage gekommen, denn er hatte nach seinem Abitur in Veitshöchheim (Landkreis Würzburg) als so genannter "Bufdi" (Bundesfreiwilligendienst) eine Ausbildung zum Rettungssanitäter und anschließend zum Physiotherapeuten absolviert. Aber dann überzeugte ihn der Aufruf von Ministerpräsident Markus Söder , der Studierende der Medizin, der Pflegewissenschaften oder verwandter Fachbereiche aufgefordert hatte, in der Corona-Krise zu helfen. "Denn wir müssen damit rechnen, dass in den kommenden Wochen noch deutlich mehr Patienten in unseren Kliniken behandelt werden müssen", ist Seese überzeugt. "Zum Glück zählen wir Studenten aufgrund unseres Alters nicht zu den Corona-Risikogruppen", ergänzt Mark Klingert augenzwinkernd.

Wie sehr die Politik in der gegenwärtigen Lage auf die angehenden Ärzte hofft, zeigte nicht zuletzt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn , der vor kurzem allen Plänen, polnische Approbationen nicht mehr anzuerkennen, eine Absage erteilte. Seese und Klingert studieren beide in Breslau und sind von der Qualität der dortigen Ausbildung überzeugt. Dankbar über die tatkräftige Unterstützung sind auch die Pflegerinnen und Pfleger im Thorax-Zentrum. Momentan ist die Atmosphäre in der Münnerstädter Lungenfachklinik zwar noch entspannt. Drei Corona-Patienten werden derzeit auf der streng isolierten Tbc-Station versorgt. "Und deren Zustand ist nicht kritisch", merkt Josephine Schwarzkopf an. Aber alle wissen, dass sich das ganz schnell ändern kann.

Jeden Morgen melde die Krankenhausleitung die Zahl freier Intensivbetten an den Krisenstab im Landratsamt in Bad Kissingen. Zudem würden die Kapazitäten in einem Internetportal laufend erfasst, auf das die Rettungsleitstelle jederzeit zugreifen könne. "Wir erleben möglicherweise im Augenblick die Ruhe vor dem Sturm", so die Auffassung der angehenden Akademiker . Für deren weiteren Berufsweg hat die gegenwärtige Ausnahmesituation aber auch etwas Gutes. "Wir setzen zumindest online unsere Ausbildung fort und erleben jeden Nachmittag die berufliche Wirklichkeit", meint Felix Seese, der im kommenden Sommer sein Physikum ablegen will. Für ihn soll es anschließend wieder zurück an eine Uni in Deutschland gehen, während Mark Klingert im kommenden Jahr in Berlin das so genannte Praktische Jahr beginnen wird.

"In einer humanen Gesellschaft gilt es, zusammenzuhalten und anzupacken", so die Überzeugung des Trios. Die kommenden Wochen werden dies beweisen.

 
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