Seit über einem Jahr arbeiten Monica Palmaccio und Silvestro Massaro als Pflegehelfer im Seniorenheim Dr.-Maria-Probst (DMP). Das Paar aus Italien hat zwei gemeinsame Söhne im Alter von vier Jahren und drei Monaten. Nun kam auch Monicas 19-jährige Tochter Alysia Palmaccio nach Hammelburg , um ab 1. September ihre dreijährige Ausbildung zur Pflegefachfrau im DMP zu beginnen. Das Familienglück ist nun komplett, heißt es in einer Pressemitteilung des Seniorenheims DMP Hammelburg , einer Einrichtung der Carl von Heß Sozialstiftung. Natalie Dees, Mitarbeiterin der Carl von Heß Sozialstiftung, sprach mit der Familie über Herkunft, Motivation und Zukunftspläne.
Buon giorno Familie Palmaccio/Massaro. Sie sind von Italien nach Deutschland ausgewandert und wohnen jetzt in Hammelburg. Wie kam es dazu?
Silvestro: Deutschland ist ein schönes Land. Wir sind aus Überzeugung hierhergekommen, für unsere Kinder, weil es hier bessere Bedingungen als in Italien gibt. Wir möchten eine gute Bildung und Ausbildung für unsere Kinder. Ich finde, in Deutschland funktioniert vieles gut. Monica: Wir leben seit drei Jahren in Deutschland, davon die Hälfte der Zeit in Hammelburg . Wir mögen Hammelburg , die Region, das Fränkische. Außerdem wohnt mein Bruder in Baden-Württemberg. Durch seinen Wohnsitz kenne ich Deutschland schon länger und mag das Land und die Mentalität der Menschen.
Aus welchem Teil Italiens stammen Sie?
Monica: Aus Formia, einer italienischen Hafenstadt in der Provinz Latina in der Region Latium, südlich von Rom. Silvestro stammt aus der Nähe von Neapel, was auch nicht weit entfernt liegt. Sie haben beide im März 2023 ihre Arbeit im DMP begonnen.Was hat Sie motiviert?
Monica: Weil wir in Hammelburg wohnen, haben wir erfahren, dass es hier das Seniorenheim Dr.-Maria-Probst gibt. Und dann habe ich mich beworben. Mein Bewerbungsgespräch war gut. Heimleiter Jürgen Schmidbauer und seine Stellvertreterin, Eva Preißler, haben mich sehr freundlich empfangen. Es fühlte sich schnell wie eine Familie hier an.Silvestro: Ich habe zuvor bei einem Reifenhändler gejobbt, wollte dann aber wieder zurück in die Pflege und kam dann ebenfalls als Pflegehelfer ins DMP. Seit Mitte März 2023 arbeite ich dort und bin sehr glücklich darüber. Die Pflege ist mein Leben.
Was bereitet Ihnen besonders viel Freude an der Arbeit?
Wir arbeiten beide als Pflegehelfer. Die Pflege ist eine schöne Arbeit, aber auch schwer. Schwer in diesem Sinne, weil die Bewohner sterben. Man verbringt viel Zeit mit diesen Menschen, die gefühlt wie Oma und Opa sind, man kennt sie sehr gut. Und nach zwei, drei oder vier Jahren gehen sie von uns. Das ist eine andere Arbeit als in einem Krankenhaus zum Beispiel, in der man in der kurzen Zeit oft keine intensive Beziehung zu seinen Patienten aufbauen kann.Was haben Sie bisher beruflich gemacht, in Italien?
Wir sind beide ausgebildete Pflegeassistenten und haben in unserer Heimat in der Pflege gearbeitet. Im Herbst werden wir unsere italienischen Zertifikate in Schweinfurt übersetzen lassen. Tochter Alysia hat gerade ihr Abitur erfolgreich bestanden.Was vermissen Sie an Ihrer Heimat, die 1400 km entfernt liegt?
Monica: Meine Eltern . Nicht so sehr das Meer. Ich liebe die Berge.Silvestro: Traditionelle, italienische Pizza und meine Familie.
Alysia: Meine Freunde und Familie.
Frau Palmaccio, ihr jüngster Sohn Leonardo wurde Ende Mai geboren. Seit Mitte August arbeiten Sie bereits wieder im DMP. Warum?
Ich liebe meine Arbeit! Wie gesagt, fühlt es sich im DMP wie eine Familie an. Ich arbeite zurzeit 14 Stunden pro Woche. Wenn Leonardo in die Kinderkrippe gehen wird, werde ich wieder mehr Stunden arbeiten.Was gefällt Ihnen am DMP, an HAB, an der Region?
Die Menschen, die Arbeitskollegen. Sie sind wie eine zweite Familie für uns. Wir lieben die fränkischen Weinberge und die Landschaft.Haben Sie Pläne für die Zukunft?
Silvestro: Ja, wir bleiben auf jeden Fall hier!Alysia: Ich auch. Nach meiner dreijährigen Ausbildung zur Pflegefachfrau möchte ich entweder Wirtschaft oder Medizin studieren. Und: ich möchte noch besser Deutsch können.
Monica: Wenn die Jungs größer sind, werde ich eventuell eine Weiterbildung in der Pflege machen. Und: wir möchten beide ein Haus mit Garten. Das ist aber in Hammelburg schwer zu finden und teuer. In den umliegenden Dörfern sind wir zuversichtlich, so etwas zu finden. Persönlich träume ich von einem kleinen Anwesen mit viel Grünfläche und Pflanzen, vielleicht auch mit Weinanbau und einem pommerschen Hund. Interview: Natalie Dees/DMP