Ein weiteres Mal gelang der Stadt im Rahmen der Hamulissimo-Konzerte eine erstaunlich gut besuchte Veranstaltung. Die Formation "Double UC", die der Bandmusik-Blütezeit in Hammelburg entstammt, war Garant für einen voll besetzten Platz, ähnlich wie bei dem Männix-Auftritt.
Mit den Events auf dem Viehmarkt zeigt sich, dass sich der nach seiner Neuanlage häufig geschmähte "kahle Platz" inzwischen als idealer Ort für die Sommerkonzerte der Stadt erweist. Und nicht nur das. Auch bei Märkten und anderen Aktionen ist der von der "Wirtschaft am Viehmarkt" bewirtschaftete Freiraum eine echte Alternative und erfährt viel Lob.
Schon 1983 gegründet
"Double UC", die nach einer Terminverlegung doch noch auftreten konnten, wurden 1983 in ihrer Urform gegründet. Gitarrist Volker Büchs, Basser Jürgen "Hugo" Hauk, Keyboarder Fred Brunner und Drummer Reiner Blum sowie Sänger Wolfgang Schott fanden sich damals zusammen, um "Mucke" nach ihrem Gusto zu produzieren. Die Bandkonkurrenz in der Saalestadt und näherer Umgebung war damals enorm, bis zu 15 Gruppen lieferten sich Soundgefechte um die Gunst der Zuhörer. Viele Bandgründungen gingen nach einiger Zeit unter, einige "Dinos" überlebten. Zu ihnen gehört "Double UC".
Das Quintett spielte mit Erfolg und produzierte 2003 sogar eine CD. Die 200 Exemplare verkauften sich in Windeseile. "Double UC" probte weiter, wofür die aus allen Richtungen kommenden Mitglieder Hammelburg als Standort wählten. "Wir haben einige neue Titel in unserem Repertoire, die alle in Deutsch gesungen sind und heute in Hammelburg Premiere feiern", verriet Schott.
Im Mai diesen Jahres trat die Gruppe bei einem Motorradtreffen in Augsburg auf. Die Saalestadt war die nächste Station. "I'm rolling home" war der passende Einstieg für den in Gießen beheimateten Frontmann und Sänger. Wer den inzwischen 58-jährigen Bezirksleiter einer Krankenkasse von früher kennt, muss einräumen, "Schotti" hat kaum von seiner jugendlichen Ausstrahlung verloren, aber an Bühnen-Performance kräftig zugelegt. "Shadow on the Wall" sollte eigentlich jeder Rock-Fan kennen. Die Version, die die Band vorlegte, hatte jedoch wenig Ähnlichkeit mit dem Song von Roger Chapman und war wohl ein Eigenprodukt. Wummernde Bässe und ein klatschendes Publikum begleitete den ersten deutschsprachigen Titel "Lass' endlich los", ein "Hüftverbieger", der die ersten Tänzerinnen auf das Steinparkett holte.
Wolfgang Schott ist nicht nur ein hoch talentierter Sänger, sondern der Show-Man in den Reihen der Band. Auch bei getragenen Stücken versteht er es, die passende Performance hinzuzufügen. "Hold on" gehörte zu diesem Genre. Ähnliche Titel lieferte auch schon Led Zeppelin . Sie sind Glanzmomente für Gitarristen wie Volker Büchs. Keyboarder Fred Brunner fand bei Manfred Manns "Davy's on the Road again" die Gelegenheit, seine Künste unter Beweis zu stellen. Bemerkenswert war die neu einstudierte Eigenkomposition "Kraft zum Leben".
Ray Charles ' "Unchain my Heart", das durch Joe Cocker unsterblich wurde, führte in die Pause, die Bürgermeister Armin Warmuth für eine Begrüßung nutzte. Er dankte den unterstützenden und organisatorischen Kräften, der Band und dem Publikum . Nach der Pause ließ es die Band etwas sanfter angehen. Mit Ausnahme von Peter Gabriels "Sledgehammer" und "Light of the Day" erklangen meist weichere Rhythmen. Der Rathausobere dankte zum Abschluss noch einmal "für den schönen Abend", Organisatorin Elfriede Böck übergab den Hut mit gesammelten Spenden.