Bad Kissingen
Doppelte Präsenz in Bad Kissingen
Trotz guter Sicherheitslage wurde die Sicherheitswacht von sieben auf 14 Mitglieder aufgestockt. Auch in Hammelburg und Bad Brückenau hat sie sich bewährt.
Bayerisches Wappen auf dem Ärmel und Funkgerät in der Tasche: Martina Lenk und Wolfgang Fichte gehen durch die Innenstadt und werden sofort angesprochen. Vom uneinsichtigen Hundehalter bis zum Kurierfahrer in der Fußgängerzone, vom Plausch mit Einzelhändlern bis zur Frage nach dem Weg: Die Aufgaben der Sicherheitswacht sind vielfältig. "Es geht nicht um unmittelbare Aufgaben der Strafverfolgung", stellt Stefan Haschke, Chef der Bad Kissinger Polizei, fest. "Die Sicherheitswacht soll durch ihre Präsenz das Sicherheitsgefühl der Bürger erhöhen."
Martina Lenk betreut eigentlich Menschen bei der Caritas. Die 49-Jährige stammt aus Premich. "Mich hat's einfach interessiert", begründet sie ihre Bewerbung für die Sicherheitswacht, und: "Ich find's gut, dass es sowas gibt." In Bad Kissingen habe sie sich immer sicher gefühlt, daran hat auch ihr neues Ehrenamt nichts geändert: "Meine ersten Einsätze haben mir viel Spaß gemacht, die Menschen begegnen uns sehr freundlich", erzählt die 49-Jährige.
Während Martina Lenk erst seit kurzem bei der Sicherheitswacht ist, ist Wolfgang Fichte ein alter Hase: Der 62-jährige Hausener absolvierte bereits 2008 seine Ausbildung mit Prüfung in Schweinfurt. "Bisher waren wir ja nur sieben, deshalb waren wir tagsüber alleine unterwegs, erst gegen Abend kam ein zweiter dazu", berichtet er.
Weil auch ihm die Arbeit Spaß mache, reize er die maximal möglichen 300 Stunden im Jahr fast immer aus. "Ich habe sehr viele positive Erfahrungen gemacht", erzählt er, und: "Wir werden oft von Kurgästen freundlich angesprochen, die sich freuen, dass wir hier sind." Auch ganz praktische Tipps gebe die Sicherheitswacht: Etwa wenn jemand in einem Supermarkt seinen Geldbeutel zu offen liegen lässt. In den neun Jahren habe er auch schon einige Ladendiebe zufällig erwischt oder Betrunkene nachts gefunden und versorgen lassen.
Ab und zu wird es aber auch mal unangenehm: Vor kurzem bedrohte ein uneinsichtiger Kurierfahrer die Sicherheitswacht. "Er hat uns beschimpft und ist sogar auf mich zugefahren", erzählt Fichte. Genau für solche Fälle sind die Mitarbeiter aber mit einem Digital-Funkgerät ausgerüstet. "Die Streife war innerhalb von wenigen Minuten da", sagt Fichte.
"Die Sicherheitswacht steht unter einem erhöhten Schutz", betont Polizei-Chef Haschke. Allerdings habe sie keine Polizei-Befugnisse, einzige Sonderrechte: Die Mitarbeiter der Sicherheitswacht dürfen Personalien aufnehmen und Platzverweise aussprechen, etwa um das in der gesamten Stadt geltende Verbot von Alkoholkonsum außerhalb der Schankzonen durchzusetzen. Für alles andere holen sie die Polizei.
Unterwegs ist die Bad Kissinger Sicherheitswacht in Bad Kissingen selbst, den Stadtteilen und in Münnerstadt. "Wir machen immer gemeinsam einen Einsatzplan und geben Hinweise auf die Sicherheitslage", erläutert Haschke den Ablauf. Allerdings sei die Präsenz an Brennpunkten nur ein Aspekt, ebenso wichtig sei die konkrete Hilfe für Gäste und Bürger. Selbst wenn nur der Weg zum Konzert gezeigt wird, sei das eine gute Werbung für die Sicherheitsbehörden im Allgemeinen. Zu den Dauerthemen gehöre die Ermahnung von Hundehaltern: "Im Kurpark sind Hunde ganz verboten, im Luitpoldpark herrscht Leinenpflicht", stellt Wolfgang Fichte klar.
Bei der Auswahl der mittlerweile 14 Mitarbeiter der Sicherheitswacht war Haschke wichtig, dass die Kandidaten "integer und kommunikativ" sind. "Wir brauchen keine Blockwarte", stellt er klar. Deshalb sei die Auswahl auch gar nicht so einfach, ein einwandfreies Führungszeugnis alleine reiche jedenfalls nicht. Haschke hofft vor allem, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger so gut wird wie die aus seiner Sicht an Zahlen messbare Sicherheitslage: "Man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Stadt und die Kuranlagen laufen", betont der Bad Kissinger Polizei-Chef. Auch sein Hammelburger Kollege Alfons Hausmann freut sich über gute Zahlen: Die Fälle von Straßenkriminalität seien von 154 im Jahr 2016 auf 118 Fälle im Jahr 2017 zurückgegangen. Das liege auch an den acht Mitarbeitern der Hammelburger Sicherheitswacht, die seit etwas mehr als zwei Jahren in Hammelburg unterwegs sind. In Bad Brückenau gibt es die Sicherheitswacht schon deutlich länger, vier Mitglieder zeigen dort regelmäßig Präsenz.
Freundliche Begegnungen
Martina Lenk betreut eigentlich Menschen bei der Caritas. Die 49-Jährige stammt aus Premich. "Mich hat's einfach interessiert", begründet sie ihre Bewerbung für die Sicherheitswacht, und: "Ich find's gut, dass es sowas gibt." In Bad Kissingen habe sie sich immer sicher gefühlt, daran hat auch ihr neues Ehrenamt nichts geändert: "Meine ersten Einsätze haben mir viel Spaß gemacht, die Menschen begegnen uns sehr freundlich", erzählt die 49-Jährige.Während Martina Lenk erst seit kurzem bei der Sicherheitswacht ist, ist Wolfgang Fichte ein alter Hase: Der 62-jährige Hausener absolvierte bereits 2008 seine Ausbildung mit Prüfung in Schweinfurt. "Bisher waren wir ja nur sieben, deshalb waren wir tagsüber alleine unterwegs, erst gegen Abend kam ein zweiter dazu", berichtet er.
Unangenehme Kontakte selten
Weil auch ihm die Arbeit Spaß mache, reize er die maximal möglichen 300 Stunden im Jahr fast immer aus. "Ich habe sehr viele positive Erfahrungen gemacht", erzählt er, und: "Wir werden oft von Kurgästen freundlich angesprochen, die sich freuen, dass wir hier sind." Auch ganz praktische Tipps gebe die Sicherheitswacht: Etwa wenn jemand in einem Supermarkt seinen Geldbeutel zu offen liegen lässt. In den neun Jahren habe er auch schon einige Ladendiebe zufällig erwischt oder Betrunkene nachts gefunden und versorgen lassen.Ab und zu wird es aber auch mal unangenehm: Vor kurzem bedrohte ein uneinsichtiger Kurierfahrer die Sicherheitswacht. "Er hat uns beschimpft und ist sogar auf mich zugefahren", erzählt Fichte. Genau für solche Fälle sind die Mitarbeiter aber mit einem Digital-Funkgerät ausgerüstet. "Die Streife war innerhalb von wenigen Minuten da", sagt Fichte.
Unter erhöhten Schutz gestellt
"Die Sicherheitswacht steht unter einem erhöhten Schutz", betont Polizei-Chef Haschke. Allerdings habe sie keine Polizei-Befugnisse, einzige Sonderrechte: Die Mitarbeiter der Sicherheitswacht dürfen Personalien aufnehmen und Platzverweise aussprechen, etwa um das in der gesamten Stadt geltende Verbot von Alkoholkonsum außerhalb der Schankzonen durchzusetzen. Für alles andere holen sie die Polizei.
Unterwegs ist die Bad Kissinger Sicherheitswacht in Bad Kissingen selbst, den Stadtteilen und in Münnerstadt. "Wir machen immer gemeinsam einen Einsatzplan und geben Hinweise auf die Sicherheitslage", erläutert Haschke den Ablauf. Allerdings sei die Präsenz an Brennpunkten nur ein Aspekt, ebenso wichtig sei die konkrete Hilfe für Gäste und Bürger. Selbst wenn nur der Weg zum Konzert gezeigt wird, sei das eine gute Werbung für die Sicherheitsbehörden im Allgemeinen. Zu den Dauerthemen gehöre die Ermahnung von Hundehaltern: "Im Kurpark sind Hunde ganz verboten, im Luitpoldpark herrscht Leinenpflicht", stellt Wolfgang Fichte klar.
"Integer und kommunikativ"
Bei der Auswahl der mittlerweile 14 Mitarbeiter der Sicherheitswacht war Haschke wichtig, dass die Kandidaten "integer und kommunikativ" sind. "Wir brauchen keine Blockwarte", stellt er klar. Deshalb sei die Auswahl auch gar nicht so einfach, ein einwandfreies Führungszeugnis alleine reiche jedenfalls nicht. Haschke hofft vor allem, dass das Sicherheitsgefühl der Bürger so gut wird wie die aus seiner Sicht an Zahlen messbare Sicherheitslage: "Man kann zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Stadt und die Kuranlagen laufen", betont der Bad Kissinger Polizei-Chef. Auch sein Hammelburger Kollege Alfons Hausmann freut sich über gute Zahlen: Die Fälle von Straßenkriminalität seien von 154 im Jahr 2016 auf 118 Fälle im Jahr 2017 zurückgegangen. Das liege auch an den acht Mitarbeitern der Hammelburger Sicherheitswacht, die seit etwas mehr als zwei Jahren in Hammelburg unterwegs sind. In Bad Brückenau gibt es die Sicherheitswacht schon deutlich länger, vier Mitglieder zeigen dort regelmäßig Präsenz.Themen & Autoren / Autorinnen