Mottgers
Doppelspitze bei Tabbert
Der Wohnwagenhersteller will neue Kunden gewinnen. Gedacht ist an eine Kooperation mit Reisebüros.
Für die Wohnwagen von Tabbert und für die Marke aus Mottgers zeichnet künftig eine Doppelspitze verantwortlich: Armin Mäder ist seit 1. Mai Produktmanager, der frühere Bürstner-Geschäftsführer Klaus-Peter Bolz Markenmanager. Zudem steigt die Knaus-Tabbert-Gruppe mit "Rent and Travel" in die Reisemobilvermietung über Reisebüros ein.
In Armin Mäder hat Knaus Tabbert nicht nur ein in der Region bekanntes Gesicht als Produktmanager gefunden, sondern auch ein echtes Eigengewächs. Der 45-Jährige hatte 1986 seine Lehre bei dem Mottgerser Wohnwagenhersteller begonnen, arbeitete bis 2002 in der
Produktion und ließ sich dort zum Schreinermeister ausbilden. Der Schlüchterner wechselte dann in die Abteilung Konstruktion und Entwicklung und war dort ab 2010 Projektleiter.
Geschäftsführer Gerd Adamietzki setzt auf die Erfahrung Mäders, der selbst mindestens einmal jährlich zum Camping-Urlaub unterwegs ist. "Das prägt", sagt er.
Während Mäder für die Produkte, die vor allem für junge Leute attraktiver werden sollen, zuständig ist, wird Klaus-Peter Bolz als Markenmanager für die Außendarstellung von Tabbert verantwortlich sein. Auch er ist branchenerfahren. "Ein echtes Urgestein, das kann man bei ihm schon sagen", betont Adamietzki. Bolz war einst bei Knaus, bevor er 20 Jahre die Geschäfte beim Mitbewerber Bürstner führte.
Knaus Tabbert korrigiert mit diesen Personalien eine Entscheidung von vor gut einem Jahr. Erst während der Jahrespressekonferenz im Juni 2015 hatten Adamietzki und seine Kollegen aus der Geschäftsführung, Wolfgang Speck und Werner Vaterl, Mirko Weissenborn als Nachfolger des langjährigen Produkt- und Markenmanagers Mario Volklandt vorgestellt. Von Weissenborn, der zuvor beim TüV Rheinland tätig gewesen war, hatte sich die Knaus-Tabbert-Führung neue Impulse von außen versprochen. Dieser Versuch sei zwar nicht gescheitert, weil dem Unternehmen kein Schaden entstanden sei, aber er habe eben nicht funktioniert.
"Der Caravanbau ist ein sehr komplexes Thema und braucht ein besonderes Verständnis, um eine Marke weiterzuentwickeln", heißt es von der Knaus-
Tabbert-Führung. Weissenborn
selbst habe sich die Aufgabe auch anders vorgestellt.
Ein Thema für die neue Tabbert-Doppelspitze wird die Neukundengewinnung sein, und damit meint Adamietzki vor allem die Gewinnung von Kunden, die bislang noch nichts mit der Urlaubsform Caravaning/ Camping zu tun hatten.
Das soll zum einen durch neue Produkte geschehen. So kündigen Mäder und Adamietzki bereits einen "frechen Tabbert-Caravan, der die junge Zielgruppe ansprechen soll", für den Caravan-Salon im Sommer in Düsseldorf an, wo Knaus Tabbert - wie auf der CMT in Stuttgart - erstmals in einer kompletten Halle ausstellen wird.
Zum anderen schlägt Knaus Tabbert mit "Rent and Travel" einen völlig neuen Weg ein, um die Einstiegshürde in den Caravan- oder Reisemobil-Urlaub herabzusetzen. "Der gesamten Branche ist es viele Jahre erfolgreich gelungen, nicht im Reisebüro stattzufinden", sagt Adamietzki, dabei sei Camping inzwischen wieder sexy. Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) meldete gerade erst, "im besten April in der Geschichte der deutschen Caravaningindustrie stieg die Zahl der neu registrierten Reisemobile und Caravans um starke 24,9 Prozent auf 8811 Einheiten".
Zwar seien zwölf Millionen Bundesbürger irgendwie mit der Urlaubsform Camping in Kontakt - 50 Millionen aber eben nicht, rechnet Adamietzki und betont, 68 Prozent der Pauschalreisen würden im Reisebüro gebucht. Hier sieht Knaus Tabbert einen Ansatz, und das für die gesamte Branche. Ein auf ein Vierteljahr ausgelegter Feldversuch habe bereits nach acht Wochen eingestellt werden müssen, weil die Menge der Anfragen nicht habe abgearbeitet werden können. Bei der Akquise der Reisebüros habe das Unternehmen keine Absage erhalten, und auch das Interesse bei den Werbeaktionen in Innenstädten sei groß gewesen.
"Rent and Travel" ist laut Adamietzki ein langfristiges Projekt,
in das Knaus Tabbert investiere, nicht nur in die Fahrzeuge, sondern auch in die Buchungssoftware. Das Feedback werde sich erst langfristig zeigen, wenn die Neulinge erst einmal Gefallen am Reisemobil- oder Caravanurlaub gefunden haben.
Buchbar Mit "Rent and Travel" bietet Knaus Tabbert die Vermietung von Reisemobilen über Reisebüros an, um den Einstieg in den Campingurlaub zu erleichtern. Buchbar sind dann auch die Planung der Reiseroute samt Campingplätzen mit Tipps am Wegesrand und sogar Halbpension. Fühlt sich der Reisende sicher, kann er aus der gebuchten Route aussteigen und auf eigene Faust reisen. Das Angebot soll für Caravans folgen. Bislang besteht die Kooperation mit Reisebüros in den Postleitzahlbezirken 9, 8 und 7. Jeden Monat kommt ein Bezirk hinzu
Fahrzeuge Insgesamt 1690 Fahrzeuge aus allen Klassen hält das Unternehmen in vier Kategorien - genannt "Reisewelten" - bereit. Es sind dies: "City": Kastenwagen; "Active": teilintegrierte Reisemobile; "Family": Alkovenwohnmobile; "Comfort": Integrierte Reisemobile. Andreas Ungermann
In Armin Mäder hat Knaus Tabbert nicht nur ein in der Region bekanntes Gesicht als Produktmanager gefunden, sondern auch ein echtes Eigengewächs. Der 45-Jährige hatte 1986 seine Lehre bei dem Mottgerser Wohnwagenhersteller begonnen, arbeitete bis 2002 in der
Produktion und ließ sich dort zum Schreinermeister ausbilden. Der Schlüchterner wechselte dann in die Abteilung Konstruktion und Entwicklung und war dort ab 2010 Projektleiter.
Eigene Erfahrungen
Geschäftsführer Gerd Adamietzki setzt auf die Erfahrung Mäders, der selbst mindestens einmal jährlich zum Camping-Urlaub unterwegs ist. "Das prägt", sagt er.Während Mäder für die Produkte, die vor allem für junge Leute attraktiver werden sollen, zuständig ist, wird Klaus-Peter Bolz als Markenmanager für die Außendarstellung von Tabbert verantwortlich sein. Auch er ist branchenerfahren. "Ein echtes Urgestein, das kann man bei ihm schon sagen", betont Adamietzki. Bolz war einst bei Knaus, bevor er 20 Jahre die Geschäfte beim Mitbewerber Bürstner führte.
Entscheidung korrigiert
Knaus Tabbert korrigiert mit diesen Personalien eine Entscheidung von vor gut einem Jahr. Erst während der Jahrespressekonferenz im Juni 2015 hatten Adamietzki und seine Kollegen aus der Geschäftsführung, Wolfgang Speck und Werner Vaterl, Mirko Weissenborn als Nachfolger des langjährigen Produkt- und Markenmanagers Mario Volklandt vorgestellt. Von Weissenborn, der zuvor beim TüV Rheinland tätig gewesen war, hatte sich die Knaus-Tabbert-Führung neue Impulse von außen versprochen. Dieser Versuch sei zwar nicht gescheitert, weil dem Unternehmen kein Schaden entstanden sei, aber er habe eben nicht funktioniert."Der Caravanbau ist ein sehr komplexes Thema und braucht ein besonderes Verständnis, um eine Marke weiterzuentwickeln", heißt es von der Knaus-
Tabbert-Führung. Weissenborn
selbst habe sich die Aufgabe auch anders vorgestellt.
Neue Wege
Ein Thema für die neue Tabbert-Doppelspitze wird die Neukundengewinnung sein, und damit meint Adamietzki vor allem die Gewinnung von Kunden, die bislang noch nichts mit der Urlaubsform Caravaning/ Camping zu tun hatten.Das soll zum einen durch neue Produkte geschehen. So kündigen Mäder und Adamietzki bereits einen "frechen Tabbert-Caravan, der die junge Zielgruppe ansprechen soll", für den Caravan-Salon im Sommer in Düsseldorf an, wo Knaus Tabbert - wie auf der CMT in Stuttgart - erstmals in einer kompletten Halle ausstellen wird.
Zum anderen schlägt Knaus Tabbert mit "Rent and Travel" einen völlig neuen Weg ein, um die Einstiegshürde in den Caravan- oder Reisemobil-Urlaub herabzusetzen. "Der gesamten Branche ist es viele Jahre erfolgreich gelungen, nicht im Reisebüro stattzufinden", sagt Adamietzki, dabei sei Camping inzwischen wieder sexy. Der Caravaning Industrie Verband (CIVD) meldete gerade erst, "im besten April in der Geschichte der deutschen Caravaningindustrie stieg die Zahl der neu registrierten Reisemobile und Caravans um starke 24,9 Prozent auf 8811 Einheiten".
Zwar seien zwölf Millionen Bundesbürger irgendwie mit der Urlaubsform Camping in Kontakt - 50 Millionen aber eben nicht, rechnet Adamietzki und betont, 68 Prozent der Pauschalreisen würden im Reisebüro gebucht. Hier sieht Knaus Tabbert einen Ansatz, und das für die gesamte Branche. Ein auf ein Vierteljahr ausgelegter Feldversuch habe bereits nach acht Wochen eingestellt werden müssen, weil die Menge der Anfragen nicht habe abgearbeitet werden können. Bei der Akquise der Reisebüros habe das Unternehmen keine Absage erhalten, und auch das Interesse bei den Werbeaktionen in Innenstädten sei groß gewesen.
"Rent and Travel"
"Rent and Travel" ist laut Adamietzki ein langfristiges Projekt,in das Knaus Tabbert investiere, nicht nur in die Fahrzeuge, sondern auch in die Buchungssoftware. Das Feedback werde sich erst langfristig zeigen, wenn die Neulinge erst einmal Gefallen am Reisemobil- oder Caravanurlaub gefunden haben.
Buchbar Mit "Rent and Travel" bietet Knaus Tabbert die Vermietung von Reisemobilen über Reisebüros an, um den Einstieg in den Campingurlaub zu erleichtern. Buchbar sind dann auch die Planung der Reiseroute samt Campingplätzen mit Tipps am Wegesrand und sogar Halbpension. Fühlt sich der Reisende sicher, kann er aus der gebuchten Route aussteigen und auf eigene Faust reisen. Das Angebot soll für Caravans folgen. Bislang besteht die Kooperation mit Reisebüros in den Postleitzahlbezirken 9, 8 und 7. Jeden Monat kommt ein Bezirk hinzu
Fahrzeuge Insgesamt 1690 Fahrzeuge aus allen Klassen hält das Unternehmen in vier Kategorien - genannt "Reisewelten" - bereit. Es sind dies: "City": Kastenwagen; "Active": teilintegrierte Reisemobile; "Family": Alkovenwohnmobile; "Comfort": Integrierte Reisemobile. Andreas Ungermann
Themen & Autoren / Autorinnen