Gleich ein doppeltes Jubiläum wurde am Samstagabend im Bundtschu gefeiert. Bereits seit 25 Jahren gibt es die Münnerstädter Kultkneipe, seit zehn Jahren leitet Wirt Werner Müller deren Geschicke.
Schon bevor er die Kneipe im Jahr 2003 übernahm, arbeitete er dreimal pro Woche als Aushilfe im Bundtschu. Die Reaktionen auf die damalige Neueröffnung nach einer Renovierung waren durchweg positiv. „Die Leute waren froh, dass es weitergeht“, erzählt Müller. Dass man als Wirt die Nacht zum Tag machen muss, war er schon gewöhnt. Bevor er die Kneipe übernahm hat er als Krankenpfleger gearbeitet, Nachtwachen seien dort oft vorgekommen.
Dass der Bundtschu als Kultkneipe bekannt ist, liegt auch am vielfältigen Angebot. Im Winter versuche er mindestens ein bis zweimal pro Monat Livemusik zu organisieren, so Müller. Dabei gibt der Wirt auch „jungen Bands eine Chance zu spielen“, erklärt er. „Das wird super angenommen“. Er bietet Schafkopf- und Kickerturniere an. Saisonbiere und Bierspezialitäten, die alle acht bis zehn Wochen wechseln, sind auf der Karte zu finden.
„Man muss sich immer ein Programm einfallen lassen“, sagt Müller. Das sei wichtig, auch im Hinblick darauf, dass die Gäste tendenziell weniger werden. „Das Geld sitzt nicht mehr so locker“, erklärt sich das der Wirt. Besonders am Monatsende sei bei vielen nicht mehr genug für einen Kneipenbesuch übrig.
Die Gäste jedoch schätzen ihren Wirt und ihre Kneipe. Es herrsche immer eine gute Atmosphäre. Die Leute kennen sich, es sei immer jemand da. Auch die Livemusik gefällt den Stammgästen, deren Anteil der Wirt auf 80 bis 90 Prozent schätzt. Ein Platz am Schafkopftisch ist ebenfalls immer heiß begehrt.
Seit drei Jahren hilft Kai Schebler Werner Müller in der Kneipe, die der Wirt selbst als urig bezeichnet. Vor einem halben Jahr ist auch noch Simone Lohs dazu gestoßen, um die Gäste zu bewirten. „Vier bis fünf Jahre mache ich auf jeden Fall noch“, sagt Werner Müller. Dann werde man sehen.