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Dittlofsroda
In Dittlofsroda werden nun Deutschlands Spezialkräfte geschult
Seit Januar 2023 befindet sich das Ausbildungszentrum Operative Taktik und Medizin in der Hähnchenschlachterei in Dittlofsroda. Was es damit auf sich hat.
Mike Müller (links) und Julius Bock haben in ihrer beruflichen Laufbahn viel Erfahrung im Ausland gesammelt. Nun wollen sie ihr Wissen weitergeben.       -  Mike Müller (links) und Julius Bock haben in ihrer beruflichen Laufbahn viel Erfahrung im Ausland gesammelt. Nun wollen sie ihr Wissen weitergeben.
Foto: Florian Leiber | Mike Müller (links) und Julius Bock haben in ihrer beruflichen Laufbahn viel Erfahrung im Ausland gesammelt. Nun wollen sie ihr Wissen weitergeben.
Milena Meder
 |  aktualisiert: 30.09.2024 15:30 Uhr

Julius Bock und Mike Müller haben eine Sache gemeinsam: Ihre Leidenschaft und Erfahrung an militärischer Taktik und Technik. Im November 2021 gründeten sie deshalb ihr Unternehmen „Operative Fähigkeiten“, das nun seit Anfang des Jahres sein Ausbildungszentrum in der ehemaligen Hähnchenschlachterei in Dittlofsroda hat.

Die Hähnchenschlachterei in Dittlofsroda stand 14 Jahre leer. Nun nutzt „Operative Fähigkeiten“ die Räumlichkeiten als Ausbildungszentrum.       -  Die Hähnchenschlachterei in Dittlofsroda stand 14 Jahre leer. Nun nutzt „Operative Fähigkeiten“ die Räumlichkeiten als Ausbildungszentrum.
Foto: Milena Meder | Die Hähnchenschlachterei in Dittlofsroda stand 14 Jahre leer. Nun nutzt „Operative Fähigkeiten“ die Räumlichkeiten als Ausbildungszentrum.

Einzigartig in Deutschland

Angeboten werden dort Kurse aus den Bereichen Taktik, Technik, Handfertigkeiten sowie operativer Medizin. „In den USA sind solche Unternehmen gang und gäbe“, erzählt Bock.

In Deutschland dagegen sei das operative Ausbildungszentrum der beiden Gründer noch etwas Einzigartiges. Geschult und auf den schlimmsten Fall vorbereitet werden in Dittlofsroda hauptsächlich Angehörige der Exekutive, wie Polizei oder Bundeswehr . Vereinzelte Kurse seien allerdings ebenfalls für die Öffentlichkeit zugänglich – vor allem im technischen Lehrbereich.

Diese Bar nutzen Einsatzkräfte im Ausbildungszentrum, um den Ernstfall zu üben.       -  Diese Bar nutzen Einsatzkräfte im Ausbildungszentrum, um den Ernstfall zu üben.
Foto: Milena Meder | Diese Bar nutzen Einsatzkräfte im Ausbildungszentrum, um den Ernstfall zu üben.

Kurse für die Öffentlichkeit

„Unter Technik fällt alles, wo mit Waffen geschossen wird“, erklärt Müller. An diesen Kursen teilnehmen können also beispielsweise auch Sportschützen oder Jäger. Verschiedene Fortbildungen beziehungsweise vertiefende Schulungen gibt es in dieser Kategorie zu Pistolen-, Präzisions-, Gewehr- und Handwaffentechnik.

Und: „Auch die Kurse zu Handfertigkeiten, im Sinne von militärischem Nahkampf, sind für jedermann zugänglich.“ Der Grund: Ein Hauptbestandteil der Ausbildung ist hier die Selbstverteidigung.

In einem der Räume haben die beiden Gründer einen Nahkampf- und Fitnessbereich eingerichtet.       -  In einem der Räume haben die beiden Gründer einen Nahkampf- und Fitnessbereich eingerichtet.
Foto: Milena Meder | In einem der Räume haben die beiden Gründer einen Nahkampf- und Fitnessbereich eingerichtet.

Die Teilnehmer lernen, wie sie Angreifer kontrollieren und im Bedarfsfall sogar fixieren können – allerdings alles beschränkt auf den berechtigten Rahmen der sich verteidigenden Personen.

Kontrolle der Teilnehmer möglich

Anders ist die Situation im Bereich der Taktik: An diesen Kursen können nur Menschen teilnehmen, die das Gelernte auch anwenden dürfen, verdeutlicht der Ausbilder . Denn teilweise seien Verfahren dabei, die nicht in die Öffentlichkeit gehören.

„Wir wollen unser Wissen zu diesem Thema nur an Leute vermitteln, die mindestens einmal in ihrem Leben durch den Staat geprüft worden sind“, betont Müller. Zudem haben die beiden Geschäftsführer die Möglichkeit, mithilfe des Open-Source-Verfahrens alle Teilnehmer im Vorfeld stichprobenartig zu überprüfen.

An alten Autos kann der Ernstfall geprobt werden.       -  An alten Autos kann der Ernstfall geprobt werden.
Foto: Milena Meder | An alten Autos kann der Ernstfall geprobt werden.

Kampf in engen Räumen

„Wir können nicht jeden kontrollieren, das ist in Deutschland auch keine Vorschrift.“ Und: Stellen die beiden Ausbilder während ihrer Kurse bei einem der Teilnehmer ein Sicherheitsrisiko fest, könne dieser auch direkt vor Ort noch von den Schulungen ausgeschlossen werden.

Spezialisiert haben sich die beiden in der Kategorie Taktik insbesondere auf die Planung von Missionen und den Kampf in engen Räumen – das sogenannte „Close Quarters Battle“.

Taktik und Medizin kombiniert

Geübt werde das im Ausbildungszentrum mit kaputten Fahrzeugen oder einem eigens entworfenen und in das Gebäude in Dittlofsroda eingebauten zweistöckigen Holzhaus. Neben Handfertigkeiten, Technik und Taktik stellt auch die operative Medizin einen großen Bereich des Ausbildungszentrums dar.

In Schulungszelt ist ausreichend Material zur Übung vorhanden.       -  In Schulungszelt ist ausreichend Material zur Übung vorhanden.
Foto: Milena Meder | In Schulungszelt ist ausreichend Material zur Übung vorhanden.

„Dabei kombinieren wir die Taktik mit der Medizin“, berichtet der Geschäftsführer. Denn nicht immer hätten Rettungskräfte in militärischen Notsituationen die Möglichkeit, einen direkten Zugang zu verletzten Personen zu bekommen.

Der modernste Hundesimulator

Auch in diesem Kursbereich gibt es für die Öffentlichkeit zugängliche Kurse. „Das Angebot reicht vom Erste-Hilfe-Schulungen bis hin zu spezielleren Angeboten.“ Unterstützt wird das Team dabei von Marc Zierden, Gründer der Airborne Medical Group.

Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen acht bis zwölf Personen pro Kurs.       -  Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen acht bis zwölf Personen pro Kurs.
Foto: Milena Meder | Die Teilnehmerzahl schwankt zwischen acht bis zwölf Personen pro Kurs.

„Er bildet regelmäßig Soldaten der US Army, Soldaten der Bundeswehr , sowie unterschiedliche Polizeieinheiten und Behörden in taktischer Medizin für Mensch und Tier aus.“ Außerdem habe er einen der modernsten Hundesimulatoren in Deutschland. „Von der Ersten-Hilfe bis zur Traumaversorgung am Hund kann er damit alles simulieren“, erklärt Bock.

Der Standort des Ausbildungszentrums

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Hier finden Sie mehr über die Zukunft der Hähnchenschlachterei:

 

 
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