zurück
Bad Kissingen
Disharmonie zwischen Staatsbad und Philharmonie hält an
Nach wie vor herrschen Dissonanzen zwischen den Musikern und der Staatsbad GmbH. Die Musiker sind mit dem Vorschlag der Staatsbad GmbH nicht zufrieden.
Die Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen befindet sich derzeit in einem Arbeitskampf. Foto: Archiv Johannes Schlereth       -  Die Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen befindet sich derzeit in einem Arbeitskampf. Foto: Archiv Johannes Schlereth
| Die Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen befindet sich derzeit in einem Arbeitskampf. Foto: Archiv Johannes Schlereth
Johannes Schlereth
 |  aktualisiert: 09.02.2024 12:59 Uhr

Der Streit um einen Tarifvertrag für die Staatsbad-Philharmonie geht weiter. Am Mittwochmittag stellte die bayerische Staatsbad Bad Kissingen GmbH unter anderem dem Intendanten Burghard Toelke ihre Vision von fairen Arbeitsbedingungen vor. Beim Chef der Philharmoniker herrschte Ernüchterung.

Staatsbad Philharmonie Bad Kissingen: Intendant ist mit Vorschlag nicht glücklich

"Ich hatte große Erwartungen an das Paket", sagte er. Diese seien nicht erfüllt worden. In einer Pressemitteilung der Staatsbad GmbH stellt das Unternehmen einige Eckpunkte des Vorschlags an die Musiker vor. "Signifikante Verbesserung der Gehaltsstruktur bei gleichzeitiger deutlicher Stundenreduzierung für die beschäftigten Musikerinnen und Musiker ", liest sich in dem Papier.

Gelingen soll das durch ein höheres Grundgehalt, Zuschläge für langjährige Betriebszugehörigkeit und monatliche Boni für die Übernahme von Zusatzaufgaben. Entlastung bei der Bürokratie soll eine Koordinationsstelle schaffen. Und: Das Kurorchester soll sich wieder auf seine Kernaufgaben konzentrieren: "Regelmäßige Kurkonzerte , das heißt 13 jeweils einstündige Kurkonzerte pro Woche." OB Dirk Vogel ( SPD ) äußert sich in der Pressemitteilung: Eine Arbeitszeit von 30 Stunden, davon 13 Stunden Konzert und ein Gehalt angelehnt an den Tarifen ähnlich der kommunalen Musikschullehrer oder auch dem Bundespolizeiorchester: Das ist ein faires und sorgsam austariertes Maßnahmenpaket." Man sei den Wünschen der Musiker sehr weit entgegen gekommen - so Dirk Vogel.

Burghard Toelke: Grundlage für Frust ist falsche Berechnung

Das sieht Burghard Toelke anders. "Ein Konzert ist mit 60 Minuten nicht zu Ende. Rechnet man das Umziehen dazu, ist man schon bei 90 Minuten. Geprobt ist dann noch nichts." Er meint: "Wenn wir diese Konzertmenge beibehalten wollen, brauchen wir mehr Stellen." Seiner Meinung nach gehen die Musiker bei einer Zustimmung zu dem Konzept zwar auf dem Papier auf 30 Stunden in der Woche herunter, nicht aber in der Realität.

Kritisch bewertet er zudem die Fokussierung auf die Kernaufgaben. "Niemand hat genau definiert was damit gemeint ist. Wir wollen auch Kinder für unsere Musik begeistern. Fallen unsere Schulkonzerte jetzt weg?" Burghard Toelke sieht daher einen Teil der kulturellen Vielfalt Bad Kissingens in Gefahr.

Verschiedene Meinungen wie es weitergeht

Wie es jetzt weitergeht, ist noch nicht klar. Laut der Kurdirektorin Sylvie Thormann, die sich in der Pressemitteilung ebenfalls äußert, stehen individuelle Gespräche mit den Musikern an. Zu diesen Terminen sollen die Mitglieder der Staatsbad Philharmonie "einen entsprechenden Vertrag mit den einzelnen Eckpunkten erhalten". Burghard Toelke dagegen teilte im Gespräch mit der Redaktion mit, dass zunächst das Konzept der Staatsbad GmbH gemeinsam von den Philharmonikern und der Deutschen Orchestervereinigung - der Gewerkschaft - geprüft werden soll.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Bad Kissingen
Bayerisches Staatsbad Bad Kissingen
Gewerkschaften
Intendantinnen und Intendanten
Kurkonzerte
Kurorchester
Musiker
Musikerinnen und Musiker
Musikschullehrerinnen und -lehrer
SPD
Tarifkonflikte
Tarifverträge
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • Veraltete Benutzerkennung
    Wenn ich Staatsbad oder Stadt wäre würde ich mich jetzt von Herrn Toelke trennen. Genug ist genug.
    Dieses egomane, realitätsfremde Verhalten ist nicht länger hinnehmbar.
    Wenn Herr Toelke meint, er kann woanders weniger arbeiten und dabei mehr verdienen, viel Glück und auf Nimmerwiedersehn.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. A.
    Irgendwie scheint die Realität verloren gegangen zu sein. Oder sie haben bei der IGMetall abgekupfert.
    Sei es drum, die werden sich schon wieder einkriegen, denn das ist schon peinlich, wie dieser Herr argumentiert.
    La Paloma pfeifen auf höchstem Niveau und dann den Hals nicht vollbekommen. Proben, umziehen und weiterbilden müssen sich andere auch. Bei mehr als 30 Stunden.
    Kopfschüttelnde Grüsse!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • f. p.
    Nachtrag: Das Umziehen soll auch bezahlt werden? Ich hoffe Herr Dr. Vogel und Frau Thormann und alle Mitarbeiter bekommen dies auch beim Freistaat durch. Kommt als nächste Bezahlforderung des Orchesterchefs noch der Toilettengang inclusive der der 💩zeit❓❓Mir bleibt die Spucke weg!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • f. p.
    Da habe ich jetzt den Leitfaden verloren oder ich stehe auf dem Schlauch. Bisher stand doch, dass die Musiker eine 38 Stundewoche haben und jetzt nur 30 und zusätzlich höheren Lohn. Vielleicht kann mich jemand von den Lesern beraten . Ich habs einfach nicht kapiert!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten