Bürgermeister Matthias Hauke möchte in der Marktgemeinde Zeitlofs auf digitale und fernauslesbare Wasserzähler umstellen. Schon als Wasserwart habe er das Thema im Blick gehabt. Nachdem nun Fragen zum Datenschutz und der Funkübertragung weitgehend geklärt seien, wäre es seiner Ansicht nach an der Zeit, dass sich der Markt Zeitlofs diesem Thema widme, erläuterte er in der jüngsten Zeitlofser Marktgemeinderatssitzung.
In diesem Jahr sind gut 300 der rund 960 Wasserzähler auszutauschen. Eine gute Gelegenheit, mit der Umrüstung zu beginnen. Hauke stellte den Gemeinderätinnen und -räten die Vorteile der modernen Wasserzähler vor. Das Ablesen müsse nicht mehr von den Bürgerinnen und Bürgern vorgenommen werden, der Aufwand für die Verwaltung reduziere sich damit enorm. Exakte Werte werden aufgenommen, was sowohl für die Kunden wie auch die Kommune von Vorteil sei. Ablesefehler und daraus resultierende Diskussionen werden der Vergangenheit angehören. Auch mögliche hygienische Probleme wie Verkeimungen durch das mechanische Zählwerk kommen bei den neuen Ultraschallzählern nicht mehr vor. Unbemerkte Wasserverluste lassen sich leichter orten, was auch zum Vorteil der Kunden sei. Die Eichzeit verlängere sich von bislang sechs auf 15 Jahre.
Funkmodul kann abgeschaltet werden
Wer keine Funk-Fernauslesung möchte, der könne dem problemlos widersprechen, dann werde das Funkmodul abgeschaltet, und die Auslesung erfolge wie bisher. Hauke ist davon überzeugt, dass dies nur eine geringe Zahl an Bürgern nutzen werde. Die Anschaffung eines digitalen Wasserzählers koste zwischen 70 und 80 Euro, eine Messkapsel, wie sie bisher genutzt werde, zwischen zehn und 15 Euro. Hinzu kommen rund 6500 Euro an Soft- und Hardware für die Funk-Fernauslesung sowie 1400 Euro an jährlichen Kosten. Der Bürgermeister wollte vom Gremium wissen, ob die Gemeinde das Thema weiterverfolgen soll. Dann würde eine exakte Kosten-Gegenüberstellung erfolgen sowie eine Informationsveranstaltung mit Fachleuten zum Thema Strahlenbelastung und Datensicherheit für die Bevölkerung einberufen. Das Okay bekam der Bürgermeister. Er betonte: "Noch ist nichts entschieden, wir holen erst Informationen ein und wollen die Bevölkerung einbinden."
Bunte Kinderhände und Strichmännchen
Für die Fassadengestaltung der Grundschule Zeitlofs lagen vier Gestaltungsvorschläge vor. Das Gremium entschied sich für aufgemalte bunte Buchstaben mit dem Schriftzug "Grundschule Zeitlofs ". Entlang des Fluchtstegs sollen bunte Kinderhände beziehungsweise Strichmännchen aufgebracht werden.
Positiv stellte sich das Gremium zur Bauvoranfrage der Forstverwaltung Rupboden des ehemaligen Sportheims in Rupboden. Vorgesehen sei ein Ersatzneubau, unter anderem für Schulungen und Lehrveranstaltungen, sowie ein Wohnmobilstandort mit drei bis fünf Plätzen. Da es im Außenbereich liegt, bleibe abzuwarten, wie sich das Landratsamt Bad Kissingen zu dem Thema stellen werde.
Für das Sanierungsgebiet Zeitlofs sind jährlich bei der Regierung von Unterfranken Fördermittel anzumelden. Für 2022 werden bisherige Maßnahmen aus dem Integrierten Städtebaulichen Entwicklungskonzept (ISEK) in Höhe von 172.000 Euro fortgeschrieben. Für 2023 wurden vorsorglich 115.000 Euro angemeldet.
Bei Stromtrasse nicht zurücklehnen
Informationen zur geplanten Fulda-Main-Leitung P43 fasste Hauke zusammen. Noch sei keine Entscheidung über die Trassenführung getroffen worden. Der Markt Zeitlofs dürfe sich nun nicht zurücklehnen, in der Erwartung, eventuell nicht betroffen zu sein. 2023 werde der Netzkorridor endgültig festgelegt. Dann müsse alles getan werden, um die geplanten 70 Meter hohen Masten zu verhindern und zumindest eine Erdverkabelung zu erwirken. Klar sei auch, dass nicht die Planungsfirma Ansprechpartner sei, sondern die Bundesregierung .
Lob für Bürgerversammlungen
Der 2. Bürgermeister Volker Roth lobte den Bürgermeister für die gut vorbereiteten Bürgerversammlungen, die informativ und souverän abgehalten wurden und der Bevölkerung einen guten Überblick zu den aktuellen Themen gaben. Von seinen Gemeinderatskollegen wünschte er sich seine größere Beteiligung an den Bürgerversammlungen. Der Bürgermeister kündigte an, dass in einer der nächsten Sitzungen die Fragen und Anregungen der Bürger im Gremium noch einmal aufgegriffen werden.