Die Freiwillige Feuerwehr Hammelburg konnte in ihrer Dienst- und Hauptversammlung auf ein positives vergangenes Jahr zurückblicken. Nach der Pandemie-Ära zeigte das Vereinsleben einen deutlichen Aufschwung, wie an der Vielzahl der Veranstaltungen abzulesen war. Highlight 2023 war der „Blaulichttag“ in der Hammelburger Innenstadt.
Kommandant Michael Ohmert, der Kameraden und Gäste willkommen hieß, wies in seinem Bericht 138 Brandeinsätze aus, von denen der Einsatz im Hammelburger „Rod“ die Wehr besonders forderte. Hinzu kamen 128 Ausbildungseinheiten. In seinem Ausblick auf das laufende Jahr nannte der Kommandant das anstehende, gemeinsame Schutzkleidungskonzept sowie diverse Änderungen im Bereich der Schlauchpflege-Anlage als aktuelle Themen.
Zuwachs bei der Jugendwehr
Jugendwartin Anna Emmert freute sich über deutlichen Zuwachs. Insgesamt 16 Jugendliche sind in der Feuerwehr aktiv. Aus der Kinder-Feuerwehr konnten binnen eines Jahres sechs Kinder in die Jugendwehr wechseln. Highlight bei der Jugend und ihren Kameraden aus umliegenden Orten war der Berufsfeuerwehrtag mit realitätsnahen Übungen.
Rene Keller berichtete zur Kinderfeuerwehr von 32 Aktiven zwischen acht und elf Jahren. In monatlichen Treffen werden die Kinder spielerisch an die Themen herangeführt. Ein besonderer Ausflug führte die Schar an die Feuerwehrschule in Würzburg. Als Neumitglieder begrüßten die Hammelburger Floriansjünger Kilian Kugel, Jannis Keßler Felix Konietzke, Jonas Gunderlach und Jan Kessing, die mit Handschlag der Führungsriege in die Wehr aufgenommen wurden.
Ehrungen
Erwartungsgemäß zeichnete die Wehr auch langjährige und verdiente Kameradinnen und Kameraden aus. Hier muss Kreisbrandinspektor (KBI) Peter Sell zuvorderst genannt werden, der seit 50 Jahren Mitglied der Hammelburger Wehr ist. Zunächst Gruppenführer, wandte er sich 1978 der Ausbildung und der Jugendarbeit zu, die er acht Jahre innehatte. Danach gründete er die Damenfeuerwehr, die er als Gruppenführer leitete. Die Leitung der Hammelburger Wehr übernahm er 1992 als 1. Kommandant , die er zehn Jahre führte, wobei er maßgeblich bei der Planung und beim Bau des Gerätehauses beteiligt war.
Mit seiner Ernennung zum Kreisbrandinspektor im Jahr 2002 gab er seinen Kommandantenposten zurück. Zwei Jahre später trat er als stellvertretender Schriftführer wieder in den Verwaltungsrat ein und führte diese Aufgabe bis 2010. Sells aktiver Dienst endete 2015.
Doch auch jetzt legte er nicht die Hände in den Schoss. Drei weitere Jahre agierte er als Vertrauensmann und steckte viel Energie in die Organisation der 160-Jahr-Feier der Wehr im Jahr 2018. Danach fand der leidenschaftliche Wehrmann seinen Platz im Vorstand der Feuerwehr Hammelburg . Der Jubilar ist zudem für das gute Verhältnis mit der Partnerwehr in Fulda verantwortlich.
Neues Ehrenmitglied
Peter Sell hat alle Kategorien der Staatlichen Ehrennadel erhalten sowie die Urkunde für „Besondere Verdienste“. Von der Feuerwehr Fulda erhielt er ebenfalls die goldene Ehrennadel. Für seine Bereitschaft und sein Engagement im Feuerwehrverein ernannte die heimische Wehr ihn zum Ehrenmitglied.
Ebenfalls für ein halbes Jahrhundert Treue zur Wehr wurden Klara Werberich und Rita Trunk ausgezeichnet. Auf 25 Jahre Mitgliedschaft können Irma Sell und Barbara Kussius zurückblicken. Kevin Lamp-Brendan erhielt die Auszeichnung für 20 Jahre aktiven Dienst, Sebastian Sebald engagiert sich seit zehn Jahren als Aktiver. Im Rahmen der Beförderungen ernannte 2. Kommandant Walter Emmert Kommandant Michael Ohmert zum Brandmeister. Vorsitzender Sebastian Emmert wird künftig die Aufgabe als Gruppenführer, Vorsitzender Manuel Wurst die Obliegenheiten des Zugführers übernehmen.
Der Kassenbericht mit positivem Ergebnis wurde durch Adam Hofmann und Josef Ruppert geprüft. Es gab es keine Beanstandungen. Die Entlastung wurde einmütig gewährt.
Die „beeindruckende Bilanz einer Stützpunktwehr, die uns ein Sicherheitsgefühl durch ihren ehrenamtlichen Einsatz verleiht - und das mit einem Durchschnittsalter von 33 Jahren“, anerkannte Bürgermeister Armin Warmuth .
Mit Blick auf die finanzielle Herausforderung hat die Stadt mit ihrer Pflichtaufgabe alle Hände voll zu tun, um für das benötigte Material von insgesamt 550 aktiven Feuerwehrleuten zu sorgen. Die Wehren adäquat auszustatten koste viel Geld, Richtschnur ist der Feuerwehr-Bedarfsplan, so Warmuth, dessen Dank dem „großartigen Engagement auch im öffentlich-gesellschaftlichen Bereich“ galt.
„Es läuft super bei der Zusammenarbeit und den Beschaffungen“, befand auch Kreisbrandmeister (KBM) Elmar Eisenmann, der besonders den „Blaulichttag“ mit der Jugend lobte und die Grüße von Kreisbrandrat Benno Metz überbrachte.