In seiner eigenen Sprache geht's leichter: "Turtle Island Quartett". Vor 30 Jahren machte die Gruppe um den Geiger David Balakrishnan Schlagzeilen wegen ihres für Streichquartette ungebührlichen Repertoires, ihren Jazzadaptionen. Dann wurde es ruhiger um die "Turtles". Jetzt sind sie wieder groß im Kommen.

Und das ist gut so. Denn die Musik, die sie spielen, bedient eine gar nicht so kleine Nische von Musikjunkies, die ein unkonventionelles Repertoire und intelligente Lösungen schätzen. Die "Turtles" bedienen sich überall: bei Vivaldis "Winter" aus den "Vier Jahreszeiten" - da merkte man, wie dicht der Venezianer schon am Jazz war - oder bei Mozarts "Exsultate, jubilate" mit einer raffinierten Verschlüsselung. Aber ihr Hauptfutter finden sie bei den Größen des Jazz, Charlie Parker, John Coltrane, Bud Powell, Wayne Shorter, oder bei sich selbst. Sie improvisieren auf Teufel komm raus und haben einen Klang entwickelt, der nichts vermissen lässt, auch nicht das Schlagzeug. Und gerade weil ihre Instrumente so ähnlich klingen, pflegen sie eine höchst präzise Artikulation.
Eine Musik mit großem Suchtfaktor und Zeichen eines leichten Lebens. Sie könnten eigentlich wiederkommen.