Über den Tanzsport zum Volleyball, und von dort zum Reitsport . Der Steilpass spielt in diesen Tagen seine ganzen Stärken aus und zeigt die ganze Vielfalt des Sports in der Region.
Wer hat Sie angespielt?
Aimee Wolf: Das Anspiel kam vom Hammelburger Volleyballer Branko Damjanovic, der ein Arbeitskollege von meinem Vater ist.
Wie sieht Ihr Laufweg aus?
Mich haben Pferde schon immer sehr fasziniert, sodass ich im Alter von drei Jahren die ersten Reitstunden bekommen habe. Wir haben häufig Turniere in der Gegend besucht, in Detter , Bad Kissingen, Hambach und natürlich die Vielseitigkeitsturniere in Sulzthal . Es war für mich immer ein Traum, einmal selbst auf dem großen Springplatz in Detter an den Start zu gehen.
Im Herbst 2018 bestritt ich mein erstes Turnier. Im darauffolgenden Jahr wechselte ich an den Reitstall, bei dem ich heute noch bin. Dort hatte ich eines der Schulponys schnell in mein Herz geschlossen - Olaf, ein kleines, freches Schimmelpony. Mit ihm bin ich mein zweites Turnier geritten und bekam ihn im Februar 2020 als Reitbeteiligung.
Im September 2020 bestritten wir unser erstes Geländeturnier auf der Steige. Der Parcours war alles andere als einfach für so ein kleines Pony, doch Olaf hatte schon immer ein kleines Kämpferherz, sodass wir überglücklich und ohne Fehler unseren Ritt beenden konnten.
Der erste Sieg in einer Springprüfung
Im Juli 2021 bekam ich mein erstes eigenes Pony: Three Stars Rainbow, auch liebevoll Pumba genannt. In dieser Saison konnte ich mit beiden Ponys einige Schleifen sammeln und meine erste Springprüfung gewinnen. Seit November 2021 bekam ich ein Großpferd namens Einstein zur Verfügung gestellt.
Letzte Saison bin ich mit Einstein meine erste L-Dressur, mein erstes A**-Springen und auch mein erstes A-Gelände geritten. Außerdem waren wir vom Landestrainer für die Goldene Schärpe nominiert worden, einem Bundeswettkampf der Vielseitigkeitsreiter. Seit Herbst 2023 bin ich mit Einstein im fränkischen Perspektivkader der Vielseitigkeit . Eine 9,0 in der Dressur und verschiedene Siege/Platzierungen im A-Bereich waren bisher meine größten Erfolge.
Welchen Aufwand betreiben Sie für Ihr Hobby? Pferde-Pflege ist schließlich sehr aufwändig…
Ich habe den größten Teil meiner Freizeit sowieso meist im Stall verbracht. Seit September mache ich mein Hobby zum Beruf als Auszubildende zum Pferdewirt.
Die Sulzthaler Steige ist sportlich gesehen quasi Ihr Wohnzimmer. Was macht den Reiz dort für Sie aus?
Ohne großen Aufwand betreiben zu müssen, findet man dort immer optimale Trainingsbedingungen vor, mit einem großen Sandplatz und der Geländestrecke. Von meinem Ausbildungsbetrieb CBS Pferdesport bin ich in zehn Minuten zur Steige hochgeritten.
Wenn Sie sich entscheiden müssten: Dressur, Springen oder Geländeritt?
Definitiv Geländeritt . Ich reite zwar auch sehr gerne Dressur und Springen , aber im Gelände macht es einfach am meisten Spaß.
Welche Fähigkeiten muss der Reiter und muss das Pferd mitbringen, um in der Vielseitigkeit bestehen zu können?
Auf jeden Fall brauchen beide eine große Portion Mut und Selbstvertrauen. Gerade das Pferd benötigt eine gute Kondition und Geschicklichkeit.
Für uns Laien: Was sind die besonderen Herausforderungen auf der Steige?
Die Steige ist eine anspruchsvolle Strecke, da sie mitten durch den Wald führt. Man muss sich auf wechselnde Bodenverhältnisse einstellen.
Gibt es ein Lieblingshindernis oder ein Hindernis, welches Sie gar nicht mögen?
Gräben sind nicht so unser Ding, aber sonst sind wir für alles offen.
Wie sieht es mit Vorbildern aus?
Ein direktes Vorbild habe ich nicht, aber natürlich schaut man immer gerne den namenhaften Vielseitigkeitsreitern wie beispielsweise Michael Jung , Sandra Auffarth, Julia Krajewski oder Anna Siemer zu.
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Welche Veranstaltungen stehen in diesem Jahr auf dem Programm?
Wir starten das Jahr mit einem Kaderlehrgang am Landesleistungszentrum in Ansbach. Danach folgen weitere Lehrgänge zur Vorbereitung auf die kommende Turniersaison, welche voraussichtlich im März in Grafenrheinfeld beginnt. Im April sind meist die Ansbacher Geländetage als erste Geländeprüfung der Saison. Vom 3.5 bis 5.5 folgt das Turnier in Sulzthal , zwei Wochen später das in Hambach.
Andere Highlights der Saison werden voraussichtlich das Ansbacher Weekend Ende August und für uns Sulzthaler natürlich sowohl die Fränkischen als auch Bayerischen Meisterschaften der Vielseitigkeit am 5./6.10 auf der Steige sein. Natürlich ist das nicht alles, aber alles andere würde den Rahmen hier etwas sprengen.
Als Fußballer hat man es nicht schwer, zum Training zu gehen, da wird einfach die Sporttasche gepackt. Wie, wann und wo trainieren Sie?
Da ich wie bereits erwähnt optimale Bedingungen auf der Steige und auch bei uns am Stall habe, mit Reithalle, Reitplatz, Longier-Zirkel und Sprungwiese, kann ich täglich trainieren. Dabei achte ich auf Abwechslung und individuelles, auf das Pferd angepasstes Training. Zwei- bis dreimal in der Woche nehme ich Reitunterricht. Entspannte Ausritte im Gelände und Longieren gehören neben Springen und Dressurarbeit regelmäßig zu unserem Trainingsprogramm.
A propos: Fußballer beenden oft ihre Karriere mit Mitte 30, weil die Regenerationsphasen immer länger werden. Was schmerzt einen Reiter nach einem langen Tag im Sattel?
Zum Glück bei mir noch nichts, da ich noch jung bin.
Und noch einmal Fußball: Sie haben angeblich selbst mal Fußball gespielt und kommen aus einer fußballbegeisterten Familie. Warum dann Reiten?
Mich haben von klein auf schon immer Pferde fasziniert. Von der U7 bis zur U11 habe ich zusätzlich Fußball gespielt, musste mich dann aber aus Zeitgründen für eines entscheiden. Meine Entscheidung fiel ganz klar aufs Reiten.
Sind Sie denn ab und an noch auf dem FC-Sportplatz zu sehen?
Eher selten. Dafür fehlt, gerade in den Sommermonaten, meist die Zeit.
Welche Schlagzeile würden Sie gerne mal über sich lesen?
Aimee Wolf geht in Luhmühlen an den Start.
An wen spielen Sie weiter?
An Jonas Büttner, einen ehemaligen Mitschüler, der Basketball bei der SG Oerlenbach/Ebenhausen spielt.
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