Nicht mit langatmigen Ehrungen, sondern mit einem abwechslungsreichen Programm hat die Trachten- und Trachtentanzgruppe Ebenhausen ihr 35-jähriges Jubiläum gefeiert. Benedikt Keßler, der nicht nur der zweite Bürgermeister des Ortes ist, sondern auch lange Zeit aktives Mitglied in der Trachtengruppe war und sich somit im Verein bestens auskennt, moderierte den Abend.
Verständnis für die Jungs
Als erstes war der Nachwuchs dran, die Kinder-Trachtentanzgruppe. 14 Mädchen und zwei Buben wirbelten übers Parkett und brachten mit ihren begeistert ausgeführten Drehungen die Zuschauer zum Schmunzeln. Benedikt Keßler plauderte aus dem Nähkästchen, dass er großes Verständnis für die Kinder und vor allem für die beiden Jungs aufbringe, denn schließlich habe auch er in deren Alter einmal in der Kindertanzgruppe mitgemacht. Er wisse, dass es für sie sicher viel coolere Musik gibt, zu der sie tanzen könnten.
Insgesamt 16 Tänzerinnen und Tänzer hat die Kinder-Trachtentanzgruppe, die mit großem Eifer eine Polonaise, die Finger-Polka, den Tanz „Kikeriki“, den Gassentanz „Auf der Jagd“, die Stern-Polka, den „Schwarzen Peter“ und „Gemütlichkeit“ zum Besten gab.
Freizeitprogramm gehört dazu
Die Altersspanne der Kinder liegt zwischen fünf und zwölf Jahren. Betreut werden die Kids von Christina Schmitz, Theresa Berchtold und jetzt neu von Corinna Herold, die früher selbst in der Gruppe mitgetanzt hat.
Treffen immer montags
Die Kindertanzgruppe trifft sich immer montags ab 16.30 Uhr im alten Rathaus und freut sich über alle, die mal vorbeischauen. Außer dem Tanztraining, das zwischendurch mit Spielen aufgelockert wird, gibt es für die Kindertanzgruppe übers Jahr verteilt auch andere Aktivitäten. So gehen zum Beispiel alle zusammen mal zum Schlittschuhfahren oder ins Kino.
Alle sind schick
Als Kenner der Materie machte Benedikt Keßler die Zuschauer auf die schönen Trachten der Kinder aufmerksam. Die Mädchen tragen einen Faltenrock, eine geblümte Schürze, ein Mieder und ein Tuch. Die Buben sind mit einer dunklen Hose mit Hosenträgern, einer Weste und einer Schleife ausgestattet.
Auf die Frage, ob sie denn schon alleine ihre Tracht anziehen könne, antwortete die sechsjährige Mayla, dass das noch nicht so ganz klappt. Bei der achtjährigen Annabell funktioniert das schon besser: „Nur die Schürze kann ich alleine noch nicht richtig binden“. Sie tanzt gerne mit, freut sich aber auch über die Spiele, die beim Training zwischendurch gemacht werden. Auch bei Festen und Umzügen war sie mit ihrer schönen Tracht mitsamt Mama, Papa und kleinem Bruder schon dabei.
Würzbüschelbinden
Bürgermeister Nico Rogge erklärte, dass sich das Engagement des Vereins nicht nur aufs Tanzen beschränkt. Auch das Brauchtum werde gepflegt, zum Beispiel beim Würzbüschelbinden, bei Pflege und Erhalt der alten Trachten , bei der Teilnahme an Umzügen, bei kirchlichen Anlässen und bei Trachtenfesten.
Einlagen zum Thema "Wein"
Im Anschluss daran betraten die Sänger des Männergesangvereines Liederhort Ebenhausen die Bühne. Ihr Moderator scherzte vor ihrem Auftritt, dass der Altersdurchschnitt der Sänger auf der Bühne sicher zehnmal so hoch sei wie der der Kindertanzgruppe. Dennoch gelang es der Gesangsgruppe, die Zuhörer mit zwei Einlagen unter anderem zum Thema „Wein“ in Feierlaune zu versetzen.
Das Duo „Califragilis“ bereicherte den fränkischen Abend mit Liedgut und Vorträgen aus der Heimat. Das Musiker-Ehepaar Rosemarie Seitz und Franz Josef Schramm wohnt heute in Eibelstadt, Harfenistin Rosemarie stammt jedoch aus Schwaben und Klarinettist und Gitarrespieler Franz bezeichnet sich als fränkischen Rhöner aus Haard. Sie wechselten Tanzrunden mit Walzer , Dreher und Polka mit Liedern zum Mitsingen ab.
Lachen, Singen, Tanzen
In den Tanzrunden schwangen die Trachtler aus Geldersheim und Euerbach, die zu Besuch waren, eifrig das Tanzbein und das Publikum konnte entweder selbst mittanzen oder die Tanzkenntnisse und Trachten der Profis bewundern.
Franz Schramm vom Duo „Califragilis“ verstand es, die Zuschauer mit seinen mitgebrachten Liedern zum Mitsinge zu animieren, zum Beispiel mit seinem Lied über das Regenwetter: „Er nömmt den Schirm und schiebt drauflos, denn so ein Regenschirm, der ist famos, mer wird net noos.“
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