Anlässlich der 81. Tagung der Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Stadtbaumeister und Bauamtsleiter trafen sich Vertreter aus Städten und Gemeinden zum interkommunalen Austausch in Bad Kissingen .
Bürgermeister Anton Schick und Jan Voll, Bauamtsleiter der Stadt Bad Kissingen , begrüßten die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Petra Schöllhorn aus Sulzbach-Rosenberg, sowie die Teilnehmer aus 30 Städten und Gemeinden im Sitzungssaal des Rathauses.
Leere Kirche - leere Stadt?
Als Gastdozent war Oberkonservator Dr. Martin Brandl vom Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege eingeladen. Er referierte zum Thema "Leere Kirche - leere Stadt?". Am Beispiel der Stadt Amorbach im bayerischen Odenwald zeigte er auf, wie ein umfangreiches Sanierungskonzept der Abteikirche und im Folgenden auch der umliegenden Infrastruktur zur erfolgreichen und positiven Entwicklung der gesamten Stadt beitragen konnte. In anschließenden Diskussionsrunden wurden Erfahrungen ausgetauscht und aktuelle Themen aus den Kommunen und Arbeitskreisen erörtert. Darüber hinaus wurden neue Kolleginnen und Kollegen in der Arbeitsgemeinschaft begrüßt und engagierten Mitgliedern für ihr Wirken gedankt.
Stadtrundgang
Dass sich in Bad Kissingen in puncto Stadtentwicklung einiges tut, zeigte Bauamtsleiter Jan Voll bei einem Stadtrundgang am Nachmittag. Themen wie der Hochwasserschutz, die erfolgreiche Sanierung des Luitpoldbads und die aktuellen Arbeiten am Kurhausbad sowie die Planungen für das Großprojekt der Kanalsanierung im Projekt Neue Altstadt wurden bei einer Vorortbegehung erläutert.
Deutschlandweit gibt es nur wenig strukturierte Netzwerke interkommunaler Zusammenarbeit im Baubereich. In Franken existiert seit über 40 Jahren ein Netzwerk, welches sich nun zu seiner 81. Tagung in Bad Kissingen traf. Die Arbeitsgemeinschaft Fränkischer Stadtbaumeister/-innen und Bauamtsleiter/-innen geht auf die mittelfränkische Arbeitsgemeinschaft der Stadtbaumeister zurück, die im Jahr 1976 gegründet wurde.
1993 schlossen sich die Unterfranken der Gemeinschaft an, und mit dem Beitritt Oberfrankens im Jahre 2000 entstand die "Fränkische Arbeitsgemeinschaft". Heute gehören ihr über 60 Stadtbaumeister und Bauamtsleiter kreisangehöriger Gemeinden aus Ober-, Unter- und Mittelfranken sowie der Oberpfalz an. Jährlich finden zwei Tagungen, abwechselnd in den drei fränkischen Regierungsbezirken, statt.
Interkommunale Zusammenarbeit
Jährlich werden in bayerischen Städten und Gemeinden mehr als 10 Milliarden Euro für kommunale Baumaßnahmen und im Bauunterhalt ausgegeben. Verantwortlich für die Mittelbewirtschaftung sind die kommunalen Bauämter, die Straßen, Brücken und Kanäle, Schulen, Kindergärten, Stadthallen und viele andere kommunale Einrichtungen bauen und betreuen.
Die Maßnahmen in den Kommunen sind nicht immer gleich, ähneln sich aber und haben oft gleiche Grundstrukturen. Gute Lösungen können übernommen und Fehler vermieden werden. Voraussetzung für ein derartiges Vorgehen sei die Bereitschaft, interkommunal miteinander zu kooperieren und Netzwerke aufzubauen und im stetigen Austausch zu pflegen, heißt es in einer Mitteilung der Stadt.