
Gleich zweimal kamen Schülerinnen und Schüler des Jack-Steinberger-Gymnasiums beim unterfränkischen Bezirksentscheid des jährlichen Bundeswettbewerbs „ Jugend forscht “ in den Kategorien Geo- und Raumwissenschaft sowie Biologie auf den ersten Platz.
Sie dürfen nun mit den Gewinnern der anderen fünf Kategorien sowie den Gewinnern des Junioren-Wettbewerbs den Bezirk Unterfranken beim bayerischen Landeswettbewerb vom 2. bis 4. April in Klingenberg am Main (Miltenberg) vertreten.
Teilnehmer aus ganz Deutschland
Zum 60. Mal hatte die Stiftung „ Jugend forscht “ gemeinsam mit der Helmut-Schmidt-Universität , der Universität der Bundeswehr in Hamburg, Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland zum Wettbewerb in den Altersgruppen „ Jugend forscht “ (15 bis 21 Jahre) sowie „ Jugend forscht Junior“ aufgerufen, die sich in einer ersten Stufe mit ihren Forschungsprojekten in ihrem jeweiligen Bezirkswettbewerb qualifizieren mussten.
Kein erster Platz in Mathe und Physik
Nun präsentierten knapp 130 Teilnehmer in 75 Teams in den Kategorien Arbeitswelt (11), Biologie (14), Chemie (18), Geo- und Raumwissenschaft (7), Mathematik (4), Physik (6) und Technik (15) zunächst der Fachjury und dann der Öffentlichkeit ihre Arbeitsergebnisse. Bei der abschließenden Siegerehrung, in deren Verlauf junge Talente der Tanz- & Artistikschule DDC Factory in Schweinfurt ihr Können zeigten, stellte sich heraus, dass in den Kategorien Physik und Mathematik in der Altersgruppe 15 bis 21 Jahre diesmal kein erster Platz vergeben werden konnte.
Suche nach Leben auf anderen Planeten
In der Junioren-Gruppe (bis 14 Jahre) gab es in der Kategorie Geo- und Raumwissenschaft ebenfalls keinen ersten Platz. Dafür errangen in dieser Kategorie aber die älteren Gymnasiasten Letizia Albert, Natalie Nieten und Dominik Freitag vom Jack-Steinberger-Gymnasium den Siegertitel mit ihrer Suche nach Leben auf zwei Exoplaneten in einer Entfernung von 1 200 und 800 Lichtjahren.
Der Nachweis außerirdischen Lebens auf diesen beiden Planeten wäre natürlich eine bahnbrechende Entdeckung gewesen. Doch aufgrund ihrer Messungen der jeweiligen Helligkeitswerte mussten die Jungforscher dann doch zum Ergebnis kommen, dass auf den beiden Planeten kein Leben möglich ist.
Thema: Tumore bei Afrikanischen Weißbauch-Igeln
Ebenfalls auf den ersten Platz kam die Jack-Steinberger-Gymnasiastin Sophie Nöth in der Kategorie Biologie mit ihrer Untersuchung der Immunhistologie zur Subdifferenzierung von Tumoren bei Afrikanischen Weißbauch-Igeln. „Während meines Projekts testete ich unterschiedliche Marker an verschiedenen Gewebeschnitten und analysierte die daraus resultierenden Ergebnisse. Um das Projekt realistischer darzustellen, wurden die Marker erneut an vier echten Tumorfällen getestet.“
Viele Themen bei der Ausstellung in der Wandelhalle
Wenn auch die Vielzahl der in der Wandelhallen-Ausstellung präsentierten Forschungsprojekte in den sieben Kategorien eine weite thematische Bandbreite zeigte, meinte Bettina Gardenne, Geschäftsführerin der ausführenden Region Mainfranken GmbH, aktuelle Schwerpunkte in der Medizin und im Gesundheitssektor sowie nachhaltige und technisch hochqualifizierte Forschungsprojekte ausgemacht zu haben.
„Diesen Bezirkswettbewerb haben wir gern organisiert“, begründete sie die Rolle ihres Unternehmens als Organisator des Bezirkswettbewerbs, ist doch gerade der Ausbau von Innovation und Forschung eine Schwerpunktaufgabe der Region Mainfranken GmbH, deren Gesellschafter die kreisfreien Städte Würzburg und Schweinfurt, die sieben mainfränkischen Landkreise sowie die IHK-Würzburg-Schweinfurt und die unterfränkische Handwerkskammer sind.
Landrat macht den "Verlieren" Mut
Es sei wichtig, dass junge Menschen sich Fragen stellen, die für ihre Zukunft von Bedeutung sind, würdigte Landrat Thomas Bold ( CSU ) das Engagement der jungen Forscherinnen und Forscher. „Das was uns bewegt, das was uns voranbringt, beginnt immer mit einer Frage“, nahm er Bezug auf das Wettbewerbsmotto „ Jugend forscht macht aus Fragen Antworten“.
Wer diesmal keinen Preis bekommen hat oder mit seinem Forschungsergebnis noch unzufrieden ist, soll unbedingt am Projekt weiter dranbleiben, ermunterte er alle Teilnehmer, denn der Wille zum Weitermachen sei die erste Voraussetzung für gute Lösungen. „Es macht mir Hoffnung, dass es viele junge Menschen gibt, die sich für die Zukunft engagieren.“
"Wir brauchen Nachwuchs, um die Wirtschaft voranzubringen"
Dies betonte auch Stiftungskoordinator Tobias Licht in seinem Grußwort: „Wir brauchen Nachwuchs, um die Wirtschaft voranzubringen.“ Neue Technologien würden in immer schnellerem Tempo auf den Markt kommen. Doch junge Menschen brauchen auch Motivation, dankte er allen Projektbetreuern, Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie allen Ehrenamtlichen.
Alexander Pabst, Leiter des Bezirkswettbewerbs, ergänzte angesichts der beeindruckenden Projekte der 75 Forscherteams: „Die USA wollen 500 Milliarden Euro für die Weiterentwicklung der Künstlichen Intelligenz ausgeben, die Europäische Union etwa 200 Milliarden Euro. Können wir nicht wenigstens einen Bruchteil dessen in die natürliche Intelligenz investieren?“
Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner
Die Gewinner des unterfränkischen Bezirksentscheid „ Jugend forscht “ (15 bis 21 Jahre) sowie „ Jugend forscht - Junior“ (bis 14 Jahre) in sieben Kategorien:
# Technik: Vincent Weigel (Klettern wie Spiderman), Aschaffenburg; Junior: Elias Hans, Yüejün Wang (Löschroboter)
# Physik: nicht vergeben; Junior: Leander Mohadjer, Constantin Reuter (Wärmedämmung nach Eisbären-Art, beide Aschaffenburg)
# Mathematik: nicht vergeben; Junior: Maximilian Schäfer (Volumen eines Scutoiden)
# Geo- und Raumwissenschaft: Letizia Albert, Natalie Nieten, Dominik Freitag (Suche nach außerirdischem Leben auf zwei Exoplaneten , Bad Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasiasten ); Junior: nicht vergeben
# Chemie: (zwei erste Plätze) Elisabeth Fischermann, Tom Kreßbach (Gymnasiasten aus Elsenfeld, Essbare Batterie ), Timo Spatz, Sophie Slowik beide Aschaffenburg, Ökostrom aus Pflanzen); Junior: Yannik Arnold (Untersuchung des Retrogradationsprozesses)
# Biologie : Sophie Nöth (Bad Kissinger Jack-Steinberger-Gymnasium, Immunhistologie zur Subdifferenzierung von Tumoren bei Afrikanischen Weißbauch-Igeln); Junior: Mirijam Staskiewitz ((Pollinator-Palast – Die neue Bienenbeute)
# Arbeitswelt: Clara Hoppach (Würzburg, Solar-Fahrrad); Junior: Anton Krumholz (MediCheck – Tablettenerkennung)














