SG Garitz/ Nüdlingen – HSG Mainfranken 19:17 (10:9)
Die SG Garitz/ Nüdlingen kämpft den unangefochtenen Tabellenführer HSG Mainfranken vor heimischer Kulisse nieder und feiert einen knappen, aber nicht unverdienten Sieg. Die Revanche für die deutliche Niederlage bei der HSG vor zwei Wochen (13:23) ist also geglückt, für die HSG Mainfranken war es erst die zweite Saisonniederlage. Von Beginn an entwickelte sich ein Spiel mit intensiven Zweikämpfen und Leidenschaft pur, vor allem auf der Heimseite.
HSG-Rückraum nur schwer zu kontrollieren
Der gegnerische Rückraum um Jana Hackenbroich (9 Tore) und Julia Flohr (5) war nur schwer zu kontrollieren, doch gelang es der SG Garitz/ Nüdlingen immer besser, diese beiden entscheidenden Akteurinnen aus dem Spiel zu nehmen oder zu unkontrollierten Würfen zu provozieren. Wenn dieses Duo nicht zum Abschluss kam, waren die Mitspielerinnen gefordert, die in der Summe aber nur drei Treffer beisteuerten. Falls Julia Flöhr auf die halbrechte Position wechselte, bekam sie es mit Melissa Schäfer zu tun, die aggressiv dagegen hielt und Flöhr extrem störte. Auch wenn die HSG-Akteurin traf, hinterließen die intensiven Zweikämpfe Spuren. Das sollte sich später noch zeigen.
Rückschläge auf beiden Seiten
Der Plan von Heimtrainerin Elena Keßler ging auf. Es war ein Sieg des Willens. Früh musste Gästespielerin Selina Geißler mit einer Bänderverletzung vom Feld. Aber auch auf der Heimseite musste die SG ein Rückschlag verkraften. Theresa Kleinhenz knickte um und saß lange auf der Bank, bevor sie doch noch einmal eingreifen konnte. Sie war es auch, die in Überzahl offensiv verteidigte und den HSG-Rückraum massiv störte und entnervte.
Die Führung in der ersten Halbzeit wechselte häufig. Es war ein enges und extrem umkämpftes Match. Die HSG lag zunächst immer einen Treffer in Front, sodass Garitz/ Nüdlingen nachziehen musste. Mitte der ersten Hälfte lag die SG sogar mit zwei Treffern vorne, doch die HSG schlug immer wieder zurück. Mit einem 10:9-Vorsprung ging es in die Pause. Nach der Halbzeit ging es genauso weiter, und nun lag die HSG zwischenzeitlich mit zwei Toren in Front. Jana Hackenbroich und Julia Flohr hatten da jeweils schon ihre erste Zeitstrafe kassiert.
Kunstwurf von Sarah Stockerl
Die SG blieb dran und mit einem Kunstwurf schaffte Sarah Stockerl den Ausgleich (15:15). Als Rechtshänderin auf der rechten Außenposition traf sie ins kurze Toreck. Anna Franz legte mit einem weiteren Treffer nach. Die HSG-Spielerin Julia Flohr war kurz vor dem Ende so frustriert, dass sie ihre zweite Zeitstrafe kassierte. Da führte das Heimteam mit 17:16. Für die HSG Mainfranken war also noch alles drin, als Melissa Schäfer für die Heim-Sieben ihren vierten Treffer beisteuerte und danach einen Sieben-Meter zur Vorentscheidung vesemmelte. Im Gegenzug knallte Jana Hackenbroich den Ball trotz Unterzahl zum Ausgleich ins Tor. Jetzt wurde es richtig spannend. Dreißig Sekunden vor Schluss die Erlösung für die SG: Sarah Stockerl traf zum 18:17 und mit der Schlusssirene stellte Pia Hein auf 19:17.
Für SG-Torfrau Stere ein Sonderlob
Der Jubel bei der SG Garitz/ Nüdlingen war im Anschluss entsprechend groß. „Vielleicht haben sie uns nach der Niederlage vor zwei Wochen etwas unterschätzt. Wir haben aber toll gekämpft und konnten viel wechseln“, so Trainerin Elena Keßler nach dem Spiel. Ein Sonderlob gab es für SG-Torfrau Paula-Anamaria Stere, die am Anfang der Partie kaum Land sah, sich aber extrem steigerte und sogar nach einem Streifwurf ins Gesicht hervorragend weiter hielt.
Tore für Garitz/ Nüdlingen : Pia Hein (4), Melissa Schäfer (4/1), Theresa Kleinhenz (3), Sarah Stockerl (3), Anna Franz (2), Theresa Przybilla (2), Hanna Mahlmeister (1).