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BISCHOFSHEIM
Die Rhön war sein liebstes Motiv
HuHe
 |  aktualisiert: 10.07.2013 17:38 Uhr

Für den in Schweinfurt geborenen Fotografen Anton Kaiser war die Rhön etwas Besonderes. Für ihn hatte sie so viele interessante Facetten, dass sie jahrzehntelang sein Interesse weckte. Die Rhön war sein liebstes Motiv. Jetzt ist Kaiser mit 87 Jahren gestorben.

Der 1926 Geborene interessierte sich bereits mit 13 Jahren für die Fotografie. Damals zog Kaiser mit der einfachen Box-Kamera seines Onkels los. Nach dem Krieg und der folgenden Zeit in Gefangenschaft brachte sich der Mann mit dem Blick für die Schönheiten der Rhön dann selber das Fotografieren bei.

Erste Erfolge

Und das so gut, dass er erste Erfolge hatte bei Ausstellungen der Kissinger Foto-Amateure. Und sogar beruflich beschäftigte er sich mit der Fotografie. Als „Photo Instructor“ arbeitete Kaiser ab 1960 bei der US-Army in Wildflecken, wurde so sogar zum Lehrmeister der Fotografie.

Immer wenn es die Zeit erlaubte, machte er sich mit seiner Kamera auf in die Rhön, erkundete immer neue Ecken und schuf aus dem, was die oftmals raue Rhön ihm bot, stimmungsvolle Bilder. Oft genug brauchte er dafür viel Geduld. Nicht immer war ein Motiv gleich so, wie er es sich vorstellte. Das bedeutete für Kaiser, wieder und wieder dorthin zu gehen, bis alles stimmte – von der Wolkenformation bis zum richtigen Lichteinfall.

Noch mehr Geduld war für Kaisers Tieraufnahmen nötig. „Die haben mich viel Sitzfleisch und kalte Füße gekostet“, erinnerte er sich anlässlich seines 80. Geburtstags.

Internationale Preise

Viele Aufnahmen von Kaiser waren so gut, dass sie bei internationalen Fotowettbewerben ausgezeichnet wurden. Der erste Preis unter 20 000 Einsendungen beim internationalen Leica-Fotowettbewerb 1969 war dabei sein größter Erfolg. „Meister der Leica“ und die Verleihung des Silbernen Dias der Süddeutschen Zeitung im Jahr 1970 waren weitere Auszeichnungen. 1975 wurde sein Werk im Merian vorgestellt.

Regelmäßige Veröffentlichungen in Fotojahrbüchern, Zeitschriften, Kalendern und Bildbänden führten 1979 zu seinem ersten eigenen Bildband über die Rhön. Weitere Bücher folgten. Sie beschäftigten sich mit Spessart, Mainfranken, Fulda, Saale, Odenwald und mit Bäumen im Nebel. Beliebt waren die Kalender „Rhön-Impressionen“, mit denen Kaiser jahrelang Schönheit und Eigenart der Rhönlandschaft dokumentierte. 2002 erschien sein zweiter Bildband über die Rhön.

Kaiser lebte seit seinem 80. Geburtstag in Bad Brückenau, die letzten Monate seines Lebens bei seiner Tochter Brigitte Schneider in Mosbach/Baden.

Das Requiem mit anschließender Beerdigung ist an diesem Donnerstag um 14.30 Uhr in St. Georg in Bischofsheim.

 
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