
In Theorie und Praxis macht sich die Reiterswiesener Feuerwehr fit, um bei den sich häufenden Kaminbränden richtig agieren zu können. Bezirkskehrmeister Felix Kessler und die Kommandanten fordern den Floriansjüngern beim Übungseinsatz in der Kissinger Straße einiges ab.
Kaminöfen sind schon länger Trend, Kaminfeuer strahlt lebendige Wärme und Behaglichkeit aus, beginnt Bezirkskehrmeister Felix Kessler aus Garitz seinen Bildervortrag im Feuerwehrhaus in den Gößleswiesen Reiterswiesen.
Ein Dachstuhlbrand kann schnell entstehen
Zusätzlich wird gerade jetzt bei den enorm gestiegenen Heizkosten mancher Kaminanschluss wieder entdeckt, ein alter Ofen angeschlossen oder ein moderner „Schwedenofen“ angeschafft.
„Weil in alten Gebäuden die Schornsteine heutigen Anforderungen oft nicht gerecht werden, kommt es vermehrt zu Kaminbränden , aus denen schnell ein Dachstuhlbrand und mehr entstehen kann“, so Bezirkskehrmeister Felix Kessler.
Eine gute Idee der Verantwortlichen um den 1. Kommandanten Bernd Ort war, nicht nur den „Schornsteinfeger“ und befreundeten Feuerwehrkameraden Felix Kessler einzuladen, der aus der Sicht des Kehrmeisters berichtet, sondern auch noch eine „einsatzrelevante Übung“ in der Kissinger Straße anzuhängen.
Nicht mit Wasser löschen
Mit vielen Bildern zeigte Kessler zuerst die physikalischen und chemischen Vorgänge im Kamin auf, die zum gefürchteten Glanzruß führen können, der beim Brand dann bis zu 1500 Grad Hitze entwickeln kann und keinesfalls mit Wasser gelöscht werden darf, weil das Wasser verdampfen und den Kamin sprengen würde.

Besonders spannend waren seine anschaulichen Erfahrungen von eigenen Einsätzen zusammen mit der Feuerwehr, unter anderem „an einen sehr langen Kaminbrandeinsatz an einem Heiligen Abend“.
Nach diesen Informationen folgte der praktische Teil, bei dem 2. Kommandant Tobias Dittrich die teilnehmenden Feuerwehrkameraden in ihren Schutzanzügen und teilweise mit Atemschutz auf die beiden Feuerwehr-Fahrzeuge LF10 und ZF 11/1 verteilte, die dann zu seinem Wohnhaus fuhren, die Szenerie im Hof, im Heizungsraum an der Feuerstätte und im Dachboden am Kamin ausleuchteten.
Träger und Trägerinnen der Atemschutzmasken schwitzen
Über die Leiter ging es hinauf, um vom Kaminschachttürchen aus den angenommenen Brand zu bekämpfen. Da kamen vor allem die Träger und Trägerinnen der Atemschutzmasken gehörig ins Schwitzen.

Der Kehrmeister zeigte, mit welchen Gerätschaften gegen den Brand angegangen werden muss und wie knifflig Stahl-Kehrbesen und Federstahl gehändelt werden müssen.
Keine so ganz leichte Aufgabe. Aber auch die etwas Älteren der Kameraden wie etwa Michael Kiesel oder Dieter Thurn versuchten sich an den Werkzeugen, ohne dass es blaue Flecken oder ausgeschlagene Zähne gab.
Tipps vom Bezirkskehrmeister
Darauf sollte man beim Feuern im Kaminofen achten:
- nur trockenes Holz
- Holz dicker als eine Bierflasche: spalten
- gespaltene Seite auf die Glut legen
- nur zugelassene Brennstoffe
- keine Öle und Fette
- unvollständiges Verbrennen vermeiden
In der Nähe des Ofens:
- keine brennbaren Gegenstände
- keine Holzmöbel an die Kaminwand
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