
Mit einem großen Festakt ist das Staatsbad Bad Bocklet ins Jubiläumsjahr anlässlich der Entdeckung ihrer stark eisenhaltigen Heilquelle im Jahr 1724 gestartet, die erst viele Jahre später nach Balthasar Neumann benannt wurde. Viele Festredner erinnerten an dieses historische Ereignis und würdigten die Entwicklung des kleinsten bayerischen Staatsbades bis in unsere Zeit. Für den musikalischen Rahmen sorgten das Bad Bockleter Staatsbad Ensemble, die Blaskapelle Bad Bocklet unter Leitung von Arno Holzheimer sowie der Liederkranz Bad Bocklet mit Dirigent Hermann Freibott .
„Für das Beste der leidenden Menschheit“ zitierte Bürgermeister Andreas Sandwall ( CSU ) in seiner Begrüßung jenes Motto, das in goldenen Buchstaben an der Frontseite des im Jahr 1787 errichteten Brunnenbaus auf die Heilkraft der vor 300 Jahren entdeckten und eisenhaltigsten Heilquelle Deutschlands hinweist. „Darauf sind wir zu Recht sehr stolz.“ Wie es zu deren Entdeckung kam, schilderte anschließend Joachim Bock in der Rolle des Aschacher Pfarrers Georg Schöppner, der seinen Fund damals eigenhändig dokumentierte: „Diesen Brunnen habe ich Anno 1724 gefunden, bin also dessen Bekanntmacher.“
Alte Balken und Waffen
Doch erst 1725 hatte er die Gelegenheit, den Würzburger Fürstbischof Christoph Franz von Hutten bei dessen Besuch darüber zu informieren und dessen Interesse zu wecken. Der Fürstbischof ließ die Quelle von seinem Leibarzt, dem Würzburger Medizin-Professor Johann Behringer, untersuchen und beauftragte dann den Baumeister Balthasar Neumann , diese zu fassen. Dabei stellte sich heraus, dass die Quelle schon in früherer Zeit genutzt worden sein musste, fand man doch in ihrer Nähe alte Balken und Waffen. Zunächst wurde der Brunnen zu Ehren des Fürstbischofs Christoph-Brunnen genannt. Erst nach mehrmaliger Umbenennung blieb es dann beim Namen Balthasar-Neumann-Brunnen.
Am Auftritt des Aschacher Pfarrers auch noch nach drei Jahrhunderten erkannte der als Festredner geladene Finanz-Staatssekretär Martin Schöffel ( MdL , CSU ) die Wahrheit des bekannten Spruches: „Die Bockleter sterben nicht, sie rosten nur.“ Wichtig sei der Brunnen nicht nur für das Staatsbad, sondern auch für die bayerische Geschichte gewesen, habe doch Bayerns Königin Marie, die sich 1844 wegen einer Fehlgeburt zur Kur in Bad Bocklet aufhielt, im folgenden Jahr ihren Sohn Ludwig geboren, den späteren „Märchenkönig“.
Stärkung von Körper, Geist und Seele
Bad Bocklet sei ein ruhiger Punkt in einer reizüberflutenden Welt zur Entspannung und Stärkung von Körper, Geist und Seele. Es sei deshalb wichtig, dass es die bayerischen Staatsbäder gibt. „Das Bockleter Modell ist ein Erfolgsmodell“, bei dem der Freistaat für seine historischen Immobilien und die Infrastruktur aufkommt, die Gemeinde aber allein für das operative Tagesgeschäft. In den vergangenen 25 Jahren habe der Freistaat 16,4 Millionen Euro in sein kleinstes Staatsbad investiert. „Am Bockleter Modell werden wir auch in Zukunft festhalten.“ Das Staatsbad sei im Jahr 2023 das erste gewesen, das die Gäste- und Übernachtungszahlen von 2019 sogar übertroffen hat. „ Bad Bocklet ist ein wahres Juwel in Bayern.“
„Die Quelle ist das Eine, aber zur Gesundheit gehört auch das ganze Drumherum“, formulierte Peter Berek, Vorsitzender des Bayerischen Heilbäderverbands, die Notwendigkeit eines vielfältigen Angebots im Kurort. In vergangenen Jahrhunderten habe die „bessere Gesellschaft etwas für sich getan“. Schon damals habe man also Prävention betrieben. Heute arbeiten die Heilbäder wieder in den Bereichen Gesundheit und Prävention und sind wichtige Wertschöpfer im ländlichen Raum: „Sie sorgen für Wirtschaftskraft und Arbeitsplätze.“
Viele Mitarbeitende im Hintergrund
Dieses Stichwort nahm Kurvereinsvorsitzender Martin Eisenmann auf und dankte – ebenso wie später Kurdirektor Thomas Beck – den zahlreichen Leistungsträgern, aber vor allem den für die Gäste meist im Hintergrund arbeitenden unsichtbaren Mitarbeitern der Staatsbad GmbH. Zudem verwies er auf das „in Europa einmalige Angebot“ der von indischen Therapeuten angebotenen medizinischen Ayurveda . „Man muss also nicht extra nach Indien reisen, sondern einfach nach Bad Bocklet .“
Innen-Staatssekretär Sandro Kirchner ( MdL , CSU ) ging in seinem Grußwort unter anderem darauf ein, dass die neuzeitliche Bedeutung des Staatsbades mit der Neufassung des Brunnens im Jahr 1925 und der 1937 erfolgten Verleihung des Bad-Titels stark gestiegen sei. Doch nicht zuletzt sei die Bedeutung des Staatsbades auch abhängig von der Identifikation seiner Einwohnerschaft: „Sie gestalten das Prädikat ,Bad’ mit“, rief er den Gästen im Kursaal zu. Schließlich dankte Kirchner als Wahlkreisabgeordneter seinem Kabinettskollegen Schöffer für dessen Aussage, der Freistaat werde auch in Zukunft ein verlässlicher Partner Bad Bocklets bleiben, „wenn wir mal wieder einen Wunsch haben“.
Erinnern an den ehemaligen Bürgermeister Wolfgang Back
„Bitte macht so weiter“, forderte schließlich Landrat Thomas Bold ( CSU ) die beiden Staatssekretäre auf. Er erinnerte an den 2018 verstorbenen Bürgermeister Wolfgang Back , der nach der Gesundheitsstrukturreform 1996 in schwieriger Zeit mit großem Engagement das Staatsbad wieder vorangebracht hatte. „Unsere Kurorte brauchen eine kräftige Stimme, um gehört zu werden. Schließlich tragen sie einen Großteil zum Tourismus in Franken bei.“ Er wünschte Bürgermeister Andreas Sandwall und Kurdirektor Thomas Beck , dass „ Bad Bocklet weiterhin erfolgreich am Markt“ bleibt.










Nix.
Deshalb ist der Kommentar irgendwie obsolet…