Münnerstadt
Die Parole heißt Zivilcourage
Rund 25 Teilnehmer lernten zum Thema "Stammtischparolen - und wie ihnen zu begegnen ist" Lösungswege kennen.

Sich auf Kunst einzulassen, braucht eine liberale Haltung. Damit wird noch nicht über Geschmacksfragen diskutiert. Über Haltung im Zusammenhang mit Ängsten, Diffamierung und Gewalt zu sprechen, benötigt Toleranz auch im Detail. Wenn beides zusammentrifft, entsteht ein Stück Freiheit. "Die Freiheit ist auch die Freiheit des anders Denkenden" ein Zitat von Rosa Luxemburg schwingt beim else2- Workshop "Stammtischparolen - und wie man damit umgeht" unweigerlich mit, ohne dass es ausgesprochen werden musste. Die rund 25 Teilnehmer mussten nicht überzeugt werden, wie Freiheit und Toleranz zu leben ist, doch beim "Haltung zeigen!" gab es schon etwas Nachholbedarf, wie die Referentinnen Melissa Neugebauer vom Matthias-Ehrenfried- Haus in Würzburg und Jessica Müller vom Caritas Kreisverband Bad Kissingen an Hand von Rollenspielen während der sehr kurzweiligen drei Stunden nachweisen konnten.
Bereits in der Vorstellungsrunde kamen unterschiedliche Erlebnisse und Erfahrungen zur Sprache. Sie belegen Vorurteile und Diffamierungen im Alltag, die nicht selten aus dem Unterbewussten heraustreten. Jede Begegnung mit einem Fremden löst eine Reaktion aus. Die kann im Stillen passieren oder auch in einer verbalen Erwiderung, mitunter auf reine Äußerlichkeiten bezogen.
Zwei Beispiele wurden unter den Teilnehmern diskutiert: Ein Filmimpuls zeigte Szenen in der Straßenbahn, bei der ein junger Mann mit dunkler Hautfarbe höflich nach dem freien Platz neben einer sichtlich älteren Dame fragte. Die folgenden Minuten dienten der Dame zu einer ausgiebigen Tirade über "Die da", die dorthin gehen sollen, wo sie hergekommen sind, die uns nicht die Wohnungen und die Arbeit wegnehmen sollen und überhaupt die vielen Kinder, die "Die" in die Welt setzen: "Und wo bleiben wir?" Das überraschende Finale des Films wurde erst am Ende des Workshops gezeigt.
Inzwischen entzündet sich die Debatte an persönlichen Erlebnissen. Im Rollenspiel wurde der Umgang mit ausländischen Ärzten thematisiert, deren Deutschkenntnisse nicht für eine fachliche Konversation ausreichen würde. Der Patient entwickelt Ängste, durch das nicht verstanden werden, seine Problematik nicht anbringen zu können.
Überhaupt war man sich einig, dass Angst in seiner unterschiedlichen Ausprägung die Grundlage für Populisten ist. Angst durch Zuversicht zu ersetzen - ein Teilnehmer sprach sogar von Liebe - könnte den Boden für extremes Wahlverhalten entziehen.
Der Workshop widmete sich im zweiten Teil Lösungsansätzen, wie Betroffene sich verdecktem oder gar offenen Rassismus widersetzen können. Melissa Neugebauer, die Referentin hatte das Thema mit eingängigen Wandzeitungen - Objekte von speziellem Interesse inmitten der Kunst von Gudrun Emmert - sehr gut vorbereitet.
Wer mit diffamierenden Aussagen oder Handlungen konfrontiert wird, sollte ein deeskalierenden Ansatz suchen, jedoch mit einer klaren Haltung. Der Schutz eines der Hilfe Bedürftigen steht mit an erster Stelle. Ob in der Familie, in der Verwandtschaft, im Freundeskreis oder einfach auch an den Stammtischen, die Parole heißt Zivilcourage!
Bereits in der Vorstellungsrunde kamen unterschiedliche Erlebnisse und Erfahrungen zur Sprache. Sie belegen Vorurteile und Diffamierungen im Alltag, die nicht selten aus dem Unterbewussten heraustreten. Jede Begegnung mit einem Fremden löst eine Reaktion aus. Die kann im Stillen passieren oder auch in einer verbalen Erwiderung, mitunter auf reine Äußerlichkeiten bezogen.
Zwei Beispiele wurden unter den Teilnehmern diskutiert: Ein Filmimpuls zeigte Szenen in der Straßenbahn, bei der ein junger Mann mit dunkler Hautfarbe höflich nach dem freien Platz neben einer sichtlich älteren Dame fragte. Die folgenden Minuten dienten der Dame zu einer ausgiebigen Tirade über "Die da", die dorthin gehen sollen, wo sie hergekommen sind, die uns nicht die Wohnungen und die Arbeit wegnehmen sollen und überhaupt die vielen Kinder, die "Die" in die Welt setzen: "Und wo bleiben wir?" Das überraschende Finale des Films wurde erst am Ende des Workshops gezeigt.
Inzwischen entzündet sich die Debatte an persönlichen Erlebnissen. Im Rollenspiel wurde der Umgang mit ausländischen Ärzten thematisiert, deren Deutschkenntnisse nicht für eine fachliche Konversation ausreichen würde. Der Patient entwickelt Ängste, durch das nicht verstanden werden, seine Problematik nicht anbringen zu können.
Überhaupt war man sich einig, dass Angst in seiner unterschiedlichen Ausprägung die Grundlage für Populisten ist. Angst durch Zuversicht zu ersetzen - ein Teilnehmer sprach sogar von Liebe - könnte den Boden für extremes Wahlverhalten entziehen.
Der Workshop widmete sich im zweiten Teil Lösungsansätzen, wie Betroffene sich verdecktem oder gar offenen Rassismus widersetzen können. Melissa Neugebauer, die Referentin hatte das Thema mit eingängigen Wandzeitungen - Objekte von speziellem Interesse inmitten der Kunst von Gudrun Emmert - sehr gut vorbereitet.
Wer mit diffamierenden Aussagen oder Handlungen konfrontiert wird, sollte ein deeskalierenden Ansatz suchen, jedoch mit einer klaren Haltung. Der Schutz eines der Hilfe Bedürftigen steht mit an erster Stelle. Ob in der Familie, in der Verwandtschaft, im Freundeskreis oder einfach auch an den Stammtischen, die Parole heißt Zivilcourage!
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