Das Faschingskonzert des Jugendmusikkorps der Stadt Bad Kissingen (JMK) ist für Stadtmusikdirektor Bernd Hammer und seine Musiker ein Grund, sich einmal von einer lustigen ungewohnten Seite zu zeigen. Mit einer "musikalische Bütt" im Großen Saal des Regentenbaues ließen es die 43 Musiker , davon 17 Mädchen, in ihren historischen Uniformen des großherzoglich-würzburgischen Militärs von 1812, so richtig krachen. Nicht maskiert, sondern in weiß-blau-rot, erschienen die Jugendlichen auf der Bühne.
Frisch und spielfreudig
"Die Menschen von auswärts erwarten, dass wir in Uniform spielen. Diese wollen wir nicht enttäuschen", so Hammer. Mit einem bunten Melodienstrauß aus Marsch, Schunkelliedern, Filmmusiken, lateinamerikanischen Melodien oder Popsongs bezauberten die Musiker durch ihre Spielfreudigkeit, jugendliche Frische und ihrem Charme. Aber auch Bernd Hammer lief als Moderator mit flotten Sprüchen im fränkischen Dialekt und Klamauk - wie man ihn sonst nicht kennt - zur Höchstform auf. "Es ist Fasching angesagt und keiner merkt es. So ist halt der Frangge. Macht's die Tür auf und der Fasching ist da", so Hammer. Der Frangge sei eben speziell.
Mit seinen Blödeleien und gnadenlosen Witzen trieb er den Zuhörern Tränen vor Lachen in die Augen. "Ich bin fast alleine die Prunksitzung", und er stellte gleich die Frage: "Was macht einer, der vor dem Drucker rum hüpft?" Antwort: "Er macht einen Ausdruckstanz." Dann legte er seine Uniformjacke ab, holte sein Akkordeon heraus und sang gemeinsam mit dem Publikum das Faschingslied "Schütt die Brüh noo". "Klingt ä weng französisch" (Hochdeutsch: Kipp das Bier hinein), so der Maestro im weißen JMK T-Shirt und urigen Hosenträgern. Die Musiker waren da eher schüchterner, irgendetwas beizutragen. Nur Christian Back traute sich und erzählt einen Witz, wie ein Vater seinem Sohn die Politik, die Regierung und das Volk anhand seiner Familie erklärt, wofür er riesigen Applaus bekam. Sechs junge Musiker führten als Rhythmusgruppe, vom Orchester begleitet den Cup-Song vor. An Stehtischen schlugen sie den akrobatischen Rhythmus mit den Händen und mit Plastikbechern, welche sie jonglierend auf die Tischfläche klatschten. Zu anwesenden Gästen aus dem Rheinland sagte Hammer am Schluss: "In Franken wird eben anders Karneval gefeiert." Er liebe den anspruchsvollen kurzen Witz: "Kommt ein Reh zum Tierarzt und sagt, dass es Haarausfall habe. Darauf meint der Arzt: Da kann ich dir nicht helfen, da musst du in eine Reha-Klinik."
Mit Klamauk und Witz
Ständig lachte das Publikum und war begeistert von einem andersartigen Konzert, bei dem nicht die traditionelle Karnevalsmusik im Vordergrund stand, sondern Musik, zu der Geschichten, Klamauk und Witz passten. Leider fanden nur wenige Zuschauer den Weg in den Regentenbau, nachdem das Konzert von der Wandelhalle dorthin verlegt worden war. Die Zuhörer, die den Weg fanden, waren begeistert, welche Show das JMK und sein musikalischer Leiter boten. "Es war einfach Klasse", sagte ein Gast.