Die Rhön mit ihren schönen Streuobstwiesen prägen die ländlichen Gegenden. Was jedoch in den letzten Jahren sehr häufig zu sehen ist und was eine Gefahr für wertvolle Streuobstwiesen ist, sind die Misteln. Die Baumparasiten sind Halbschmarotzer und entziehen dem Baum mit ihren Baumwurzeln Wasser und Nährstoffe. Für alte Bestände und die von den trockenen Sommern geschwächten Bäume ist das ein Stressfaktor . Misteln können die Bäume so sehr schädigen, dass sie absterben, heißt es in einer Mitteilung.
Bereits im November letzten Jahres hatte das Unesco Biosphärenreservat Rhön mit einer exemplarischen Aktion auf die Mistelproblematik aufmerksam gemacht. Die neuen Baumwarte der Rhön, ausgebildet von der Rhöner Apfelinitiative e.V., gemeinsam mit dem Biosphärenreservat Rhön , wollten noch einmal im Frühjahr eine Mistelschnittaktion begleiten.
Vor kurzem wurde in Urspringen / Rhön gemeinsam mit dem Streuobstbeauftragen von Unterfranken, der WWF Deutschland, den Vertretern der Landschaftspflege-Verbände Rhön und Rhön Grabfeld, dem Ranger des Biosphärenreservat Bayerische Rhön, der Rhöner Apfelinitiative e.V. und sechs Baumwarten eine Streuobstwiese mit altem Bestand und vielen Misteln geschnitten. Etwa zehn Bäume stehen jetzt befreit von den Schmarotzern und können in den nächsten Jahren bei erneutem Befall schnell gepflegt werden.
Wichtig dabei ist es die von Misteln befallenen Äste radikal zurückzuschneiden. Der Nutznießer des Klimawandels verbreitet sich über seine klebrigen Früchte, die von Vögeln von Baum zu Baum getragen werden. Dort setzen sie sich fest und können sich weiter ausbreiten. Die Baumwarte, die seit November 2023 ihr Zertifikat besitzen, stehen für alle Hilfesuchenden als Ansprechpartner für Pflege- und Schnittmaßnahmen zur Verfügung, heißt es in der Mitteilung der Rhöner Apfelinitiative e.V.
Wer Hilfe braucht, nicht nur beim Mistelschnitt, kann sich bei der Rhöner Apfelinitiative e.V. melden oder einen Fachmann kontaktieren: https://www.biosphaerenreservat-rhoen.de/natur/projekte-im-bereich-natur/rhoener-apfelinitiative/wen-kann-man-fragen . red