Umzugsstimmung herrscht in diesen Tagen im evangelischen Pfarrhaus in Poppenlauer . Nach achteinhalb Jahren kehrt Elfriede Schneider zurück nach Oberfranken. Im Oktober 2015 kam sie von der Pfarrei Gattendorf östlich von Hof nach Poppenlauer . Nun übernimmt sie mit Wirkung vom 1. Mai die Pfarrei Konradsreuth südwestlich von Hof.
Sie kehrt, wie Bürgermeister Matthias Klement beim Festgottesdienst zu ihrer Verabschiedung vermerkte, zurück nach „bayerisch Sibirien“. Im Gemeindebrief schrieb sie: „Ich gehe nicht gerne von euch allen weg, ihr seid mir ans Herz gewachsen, aber es muss leider sein.“ Sie möchte sich, so hieß es, mehr der Seelsorge und den Menschen widmen und sich weniger um Verwaltung kümmern. „Bitten wir Gott um den Mut, die Aufgaben anzupacken, die vor uns liegen“, betonte Elfriede Schneider, als sie die Gottesdienstbesucher in der Auferstehungskirche willkommen hieß. Dass die Kirche voll besetzt war, war ein eindrucksvolles Zeichen für ihre Beliebtheit.
Gemeinde wuchs in neun Jahren
Dekan Oliver Bruckmann hatte der Pfarrerin an ihrem Geburtstag, am 11. Oktober 2015, in der Auferstehungskirche in Poppenlauer die neu eingerichtete Pfarrstelle Lauertal II übertragen. Sie umfasste neben Poppenlauer auch Rothhausen und Thundorf. Auch im Predigt-Tausch mit Pfarrer Stefan Bonawitz war sie tätig. Im Zuge von Umstrukturierungen kamen vor kurzem noch die Kirchengemeinden Zell, Weipoltshausen und Madenhausen dazu. Jetzt heißt die Pfarrei „Zell-Lauertal“.
Nun entpflichtete Bruckmann sie von ihrem Amt. „Ich merke, dass ich eigentlich viel zu lange da bin, denn ich muss Pfarrerinnen und Pfarrer verabschieden, die ich schon in ihr Amt eingeführt habe“, merkte er dazu an. Er betonte, sie habe ihr Amt mit viel Freude ausgeführt mit unzähligen Hochzeiten, Taufen, Beerdigungen, Hausbesuchen, Konfirmandenunterricht, natürlich Predigten und vielem mehr. Er wünschte ihr, „dass die Verwaltung in der neuen Pfarrei in erträglichem Umfang bleibt“ und hofft, „dass der Schritt den Sie jetzt gehen, der richtige ist“. Er wünschte ihr auch, dass sie an ihrer neuen Wirkungsstätte viel Zeit für den Dienst am Menschen findet und verabschiedete sie mit den Worten: „Sie waren der Gemeinde eine wertvolle Seelsorgerin .“
Pfarrerin mit Hingabe und Engagement
Bürgermeister Matthias Klement sprach auch im Namen des stellvertretenden Landrats Gotthard Schlereth . Er betonte, die achteinhalb Jahre währende Amtszeit von Elfriede Schneider sei geprägt gewesen von der Hingabe an die Menschen. Er erinnerte auch an das Engagement der Pfarrerin für das Erhard-Klement-Haus. Im Gedächtnis blieben ihm ihre musikalische Begleitung mit der Gitarre bei Veranstaltungen oder ihre ökumenische Arbeit. Als Geschenke überreichte er unter anderem eine Orchidee und einen Schlüsselanhänger mit dem Maßbacher Wappen.
Rüb: Gutes ökumenisches Miteinander
Auch Elfriede Schneiders katholischer Amtsbruder, Pfarrer Peter Rüb , war gekommen, um sie zu verabschieden. Er bedankte sich ausdrücklich für das gute ökumenische Miteinander und überreichte ein Buch. Die Abschiedsgeschenke aus ihrer bisherigen Pfarrei werden relativ viel Platz im Umzugswagen einnehmen, denn auch mehrere weitere Sprecherinnen und Sprecher überreichten Geschenke und dankten ihr für ihre segensreiche Arbeit in den achteinhalb Jahren. „Wir werden vieles vermissen, am meisten ihre Gottesdienste“, sagte eine Sprecherin zum Abschied.
Die Hauptamtlichen der Pfarrei bescheinigten ihr: „Wir sind ein Team geworden“. Sie krönten sie zur „Königin der Andachten“ und überreichten ein Krönchen, ein Kreuz, einen königlichen Umhang und ein erstes Bäumchen für eine königliche Orangerie.
Musikalisch wurde der Festgottesdienst unter anderem vom Posaunenchor, vom Projektchor, von Kirchenchor und von Orgelspiel umrahmt. Auch die Kindergartenkinder sangen einige Abschiedslieder.
Einführung am 5. Mai in Konradsreuth
Bereits am 5. Mai wird Elfriede Schneider als neue Pfarrerin in Konradsreuth in ihr Amt eingeführt. Wer ihr nachfolgt, steht noch nicht fest. Dekan Brockmann will sich um eine schnelle Neubesetzung der Stelle kümmern, sagte er.