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Trimberg
Trimburg erwacht zum Leben
Schießen mit dem Bogen, Kochen wie im Mittelalter und Feuerholzmachen: Bei der Knappenschule lernten rund 50 Jungen und Mädchen das Leben im Mittelalter kennen.
Lady Doria von Sievershof (hinten l.) und Sir Jonas von Wolfenstein (2. von r.) üben mit ihren jungen Besuchern das Bogenschießen im Burggraben, das feindlich Gesinnte auf Distanz halten soll.       -  Lady Doria von Sievershof (hinten l.) und Sir Jonas von Wolfenstein (2. von r.) üben mit ihren jungen Besuchern das Bogenschießen im Burggraben, das feindlich Gesinnte auf Distanz halten soll.
Foto: Winfried Ehling | Lady Doria von Sievershof (hinten l.) und Sir Jonas von Wolfenstein (2. von r.) üben mit ihren jungen Besuchern das Bogenschießen im Burggraben, das feindlich Gesinnte auf Distanz halten soll.
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 02.08.2024 02:44 Uhr

Für einige Tage durfte die „alte Dame“ Trimburg wieder in ihre Vergangenheit zurückkehren. Wackere Ritter und edle Burgfrauen lagerten in ihren Mauern und weckten mit ihrem Tun lang erträumte Zeiten der einst stolzen Feste. Es waren die Tage der Knappenschule, die an die Ära des Mittelalters erinnerten, in der die mächtige Burg ein Zentrum höfisch-ritterlichen Lebens war.

Wer über die Brücke zum Tor schritt, ahnte bereits, was hier geschah. Ritter-Clans, wie der von Sir Galahad, hatten ihr Quartier aufgeschlagen. Schießplätze für Bogenschützen fanden sich im Burggraben, prächtige Zelte hinter der Burgmauer und knisterndes Feuer im ehemaligen Pferdestall, an dem Speisen gebrutzelt wurden. Hier wurde die Zeit um 800 Jahre zurück gedreht.

Lehrstunden mal anders

Die Knappenschule hat seit mehr als einem Dutzend Jahren Tradition auf der Burg. Gegründet und veranstaltet von den Freunden der Trimburg, lockt sie noch heute junge Menschen aus der Region in das Reich der Abenteuer. Hugo von Trimberg alias Matthias Schiebl, stellvertretender Vorsitzender der Freunde der Trimburg, hat dabei einen maßgeblichen Anteil. Von der Würzburger Hofbräu und der Reservistengruppe Hammelburg unterstützt, hält er den Kontakt zu den Rittergruppen und organisiert mit Schulen und anderen Institutionen die „Lehrstunden“, wie beispielsweise mit der Katharinen-Schule in Fuchsstadt.

Rund 50 Mädchen und Buben nahmen das Angebot heuer wahr, das Leben der Rittersleut’ am eigenen Leib zu erproben. Und – bei meiner Treu – es war kein leichtes Dasein für die Geharnischten und ihre Edeldamen. Vom Essenkochen, das man erst selbst erjagen oder ersammeln musste, bis zum Klingenschärfen, vom Feuerholzmachen bis zum Waffentraining reichten die Tätigkeiten. Und die Burg musste natürlich auch in Schuss gehalten werden.

Begrüßt von Sir Galahad und dem Minnesänger Hugo von Trimberg , wurden die Eleven in drei Gruppen aufgeteilt und erhielten ihren Waffenrock. Die Schwertkampf-Grundlagen brachte Ritter Rolf zu Munichen den Schülern im Echter-Saal nahe. Wie halte ich diese Waffe, wie kann ich sie zur Abwehr und zum Angriff einsetzen. Absolut keine leichte Kost. Das Bogenschießen ist wichtig für die Verteidigung in der Distanz. Hier waren es Lady Doria von Sievershof und Sir Jonas von Wolfenstein, die den Kindern und Jugendlichen die richtige Haltung und das Zielen beibrachten.

Ausbildung Nummer drei fand sich in der Küche, dem Reich von Sir Richard von Wolfenstein. Er unterrichtete die Neugierigen im Kochen und Garen , vor allem aber in der Gewürzkunde. Gewürze waren seinerzeit hierzulande eine Rarität und kamen meist aus dem Orient ins Land. Dementsprechend waren sie ein teures Gut wie zum Beispiel Safran , das kostbarer als Gold eingeschätzt wurde. Speisen durften die jungen Gäste anschließend im Prunkzelt von Sir Galahad, wo sie auch verabschiedet wurden. Manch leuchtendes Auge eines jungen Gastes verriet, dass diese Stunden viel zu schnell vergingen.

Feierlicher Ritterschlag

Eine Besonderheit gab es am Abend mit einem feierlichen Ritterschlag vor versammeltem Gefolge. Junker Leon, dessen Knappenzeit ablief, erhielt von Sir Galahad den Ritterschlag und damit die Weihen eines Adeligen. Er ist jetzt Sir Leon von Tiefenwald. Der Jüngling war vor zwei Jahren zum Clan gestoßen und hat sich gut bewährt, wie Galahad versicherte. Zur Überraschung gesellte sich eine zweite. Zur Ernennung Leons waren dessen Eltern und Verwandte aus dem Raum München/Ingolstadt angereist, um ihm zu gratulieren und zu feiern.

Ein weiterer Termin auf der Trimburg ist die Jahreshauptversammlung der Freunde der Trimburg am Sonntag, 28. Juli, um 11 Uhr. Die gern besuchte „Nacht der Poesie“ findet heuer wegen einer Hochzeit auf der Burg erst am Freitag, 16. August, statt. Kostenfreier Einlass ist ab 19 Uhr.

Junker Leon (knieend) hat sich in seiner Knappenzeit bewährt und wurde von Sir Galahad zum Ritter geschlagen.       -  Junker Leon (knieend) hat sich in seiner Knappenzeit bewährt und wurde von Sir Galahad zum Ritter geschlagen.
Foto: Mattias Schiebl | Junker Leon (knieend) hat sich in seiner Knappenzeit bewährt und wurde von Sir Galahad zum Ritter geschlagen.
Der Umgang mit dem Schwert will gelernt sein.       -  Der Umgang mit dem Schwert will gelernt sein.
Foto: Winfried Ehling | Der Umgang mit dem Schwert will gelernt sein.
 
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