Der Gästemotor der Stadt läuft wieder auf Hochtouren und hat die Corona-Krise überwunden. Die Kisssalis Therme meldet für das vergangene Jahr Besucherzahlen, die beinahe wieder die des Rekordjahres 2019 erreichen: 397.838 Gäste besuchten laut Betriebsleiter Richard Pucher die Thermen- und Saunalandschaft, und damit nur knapp 11.400 weniger als im Rekordjahr.
Werden die Besucher der Fitnessarena und die des physiotherapeutischen Bereichs mit dazu gerechnet, waren es rund 475.000 Besucher (2019: 495.497 Besucher ).
2000 Besucher an Spitzentagen
Für Pucher ist das ein sehr gutes Ergebnis angesichts der Tatsache, dass die Therme bis Ende März aufgrund von Coronabeschränkungen nur 50 Prozent der maximal möglichen Gäste einlassen durfte. „Da haben uns drei Monate in unserer Hauptsaison gefehlt. Hätte die Kisssalis Therme im ersten Quartal schon die normalen Besucherkapazitäten ausschöpfen können, wären die 2019er Zahlen wieder erreicht worden“, sagt er.
Die Sommermonate sind weitgehend normal gelaufen, ab Herbst war die Therme sehr stark ausgelastet. Rund 1100 Besucher hielten sich im Durchschnitt jeden Tag in der Kisssalis auf, wobei die Auslastung je nach Wochentag und Wetter variiert. Bis zu 2000 Besucher sind es an Spitzentagen, an schwächeren sind es 700 bis 800.
Gäste halten sich länger in der Therme auf
Die Aufenthaltsdauer der Gäste habe dabei im Lauf der Jahre kontinuierlich zugenommen: „Die Konzentration hat sich gesteigert, heute bleiben die Gäste deutlich länger und machen sich einen entspannten Tag in der Therme “, erklärt der Betriebsleiter.
Für die gute Entwicklung sieht Pucher mehrere Gründe. Zum einen habe die Therme viele Stammgäste, die sich trotz der Coronaeinschränkungen von einem Besuch nicht haben abbringen lassen. Zum anderen sei es gelungen, „die Auslastung unter der Woche nochmals zu steigern“ und „verschiedene Gästegruppen gut auf die verschiedenen Wochentage zu verteilen“, so Pucher. Bei der Auslastungssteuerung spielten der Frühschwimmer- und der Feierabendtarif eine große Rolle.
Familien weichen in die Therme aus
Vormittags unter der Woche kommt überwiegend ein älteres Publikum, Nachmittags sind es Berufstätige. Freitag- und Samstagabend sind Schwerpunktzeiten für jüngere Gäste und das Wochenende zieht verstärkt Familien an. „Den klassischen oder typischen Kisssalis-Gast gibt es somit nicht“, betont er. Ein breites Gästeklientel sei die Grundlage für den Erfolg.
Gerade bei den Familien spürt die Therme , dass in der Region das Angebot an Freizeitbädern eingeschränkt ist, sei es durch Schließungen oder durch Sparmaßnahmen (geschlossene Becken oder kälteres Wasser) infolge der Energiekrise. „Wir merken einen sehr großen Andrang an Familien“, berichtet Pucher. Gerade an Wochenenden in der Hauptsaison bringe das die Therme teilweise an ihre Kapazitätsgrenze.
Bevor die Auslastungsgrenze in der Therme erreicht ist, haben Besucher allerdings bereits Probleme, einen Parkplatz zu finden. Der vorhandene Parkraum reicht für den Besucherandrang nicht aus. Die Stadtwerke Bad Kissingen planen deshalb, die Parkfläche an der Therme zu erweitern. Pucher hofft, dass die Situation sich bis zur nächsten Hauptsaison verbessert.
Weitere Preiserhöhung nicht entschieden
Mit dem Start ins neue Jahr ist der Betriebsleiter zufrieden. Bleibt die Entwicklung stabil, werde die Kisssalis an die Zahlen des Rekordjahres 2019 anknüpfen. Sorgen macht ihm allerdings die Energiekrise und die hohen Energierpreise. „Wir sind froh, dass wir bisher keine Versorgungsknappheit gesehen haben“, sagt Pucher.
Energie zu sparen sei kein leichtes Thema. Als Therme könne man nicht einfach Wärme reduzieren, um die Heizkosten zu senken. Einsparpotential gibt es vor allem dabei, die Außenbecken morgens und abends geschlossen zu lassen, erklärt Pucher. Zuletzt hat die Therme im November ihre Preise erhöht, um die gestiegenen Energiekosten zu kompensieren. Aktuell steht noch nicht fest, ob der Eintritt erneut teurer werden muss. „Wir hoffen, dass sich die Energiepreise wieder stabilisieren“, betont er.
Oberbürgermeister Dirk Vogel (SPD) sieht die erfolgreiche Bilanz als Ergebnis „einer professionellen Bewirtschaftung, konsequenten Pflege und kontinuierlichen Modernisierung, zuletzt mit der Erweiterung der Saunalandschaft“. Die Kraft der Therme will er für weitere städtische Projekte nutzen, etwa für ein Thermenhotel und einen Wohnmobilstellplatz. „Bei beiden Projekten führen wir Gespräche mit möglichen Betreibern. Das Interesse ist aufgrund der zuvor skizzierten objektiven Erfolgslage da. Auch wenn die aktuelle Krise (Corona, Energie) den Bau neuer Hotels erheblich erschwert hat“, sagt er.
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Ich meine ja nur, richtig lesen: könnte.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt…