
So früh wie selten zuvor findet in dieser Saison die Rhöner Futsal-Kreismeisterschaft statt. Wurde in der Vergangenheit meist Anfang Januar gespielt, steigt das Turnier diesmal bereits vor den Weihnachtsfeiertagen. Verantwortlich dafür ist der frühe Termin der Bezirksmeisterschaft, die am 10. Januar in Rimpar ausgetragen wird und für die sich nur der Rhöner Kreissieger qualifiziert.
Ebenfalls geändert hat sich der Austragungsort. Nachdem die Kreisentscheide zuletzt dreimal in Folge in der Mellrichstädter Dreifachturnhalle stattgefunden haben, fungiert in diesem Jahr erstmals seit 2019 wieder der FC Hammelburg als Ausrichter. Startschuss für die erste Partie in der Hammelburger Saaletalhalle ist an diesem Samstag, 21. Dezember, um 11 Uhr.
Rhöner Futsal-Kreismeisterschaft
Das Interesse an Futsal in der Halle ist dabei nach wie vor äußerst überschaubar. Nach neun Teilnehmern in der Vorsaison hat der Rhöner Kreisspielleiter André Nagelsmann zusammen mit seinem Kreisvorsitzenden Rainer Lochmüller diesmal gerade so ein Achterfeld zusammenbekommen, wobei der Landkreis Rhön-Grabfeld mit fünf Teams einmal mehr in der Überzahl ist.
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Froh waren die BFV-Verantwortlichen, dass nach der Absage des VfL Sportfreunde Bad Neustadt mit der SG Niederlauer ein Ersatz gefunden werden konnte. Wir haben uns bei den drei Landkreis-Teams umgehört, mit welchen Erwartungen und Ambitionen sie am Samstag ins Turnier starten.
SG Hammelburg/Fuchsstadt II
Die gastgebende SG Hammelburg /Fuchsstadt II geht laut Trainer Stas Jampolski ohne große Ambitionen ins Turnier , weil etliche Spieler noch Verletzungen auskurieren oder sich bereits in den Urlaub verabschiedet haben. Auch Jampolski selbst wird nicht vor Ort sein, sondern Dennis Schmidt hat die Verantwortung. „Es werden die spielen, die auch wollen“, so Jampolski zum Kader. Favorit ist für ihn der TSV Großbardorf . Für die SG geht es hauptsächlich um eine gute Gastgeberrolle
SV Machtilshausen
Der Tabellenführer der A-Klasse Rhön 1 hat sich zwar regeltechnisch nur bedingt vorbereitet, doch Trainer Jürgen Heil kennt die Regeln aus der Juniorenzeit noch bestens und wird sein Team dementsprechend einstellen. „Im Vordergrund steht der Spaß “, gibt Heil als Marschrichtung für das Turnier aus. Es wird beim SVM zwar regelmäßig in der Halle trainiert, doch Futsal ist dabei jetzt nicht das große Thema. „Das passiert bei uns auf freiwilliger Basis, wir wollen uns natürlich gut verkaufen“, so Heil.
FV Rannungen/Holzhausen/Pfändhausen
Die Mannschaft von Trainer Matthias Gerhardt, dessen Vertrag unlängst um ein weiteres Jahr verlängert wurde, geht ebenfalls mit einer gemischten Mannschaft an den Start. Trainer Gerhardt wird sich das Geschehen auf der Tribüne ansehen, aber nicht wirklich aktiv coachen. „Das macht die Mannschaft alleine. Wichtig ist es Spaß zu haben und sich nicht zu letzen“, lautet seine Devise für das Team. Gerhardt selbst ist jetzt auch nicht unbedingt ein Freund vom Futsal.
TSV Großbardorf
Es gehört fast schon zur Tradition, dass der TSV Großbardorf bei der Konkurrenz als der große Favorit auf den Kreismeistertitel gilt. Dabei holten die Großbardorfer in den vergangenen zehn Jahren nur einmal den Titel. Entsprechend zurückhaltend gibt sich daher auch Trainer Christian Reimer. „In der Favoritenrolle sehe ich uns nicht unbedingt. Ich würde eher auf den FC Hammelburg und die DJK Salz/Mühlbach tippen.“
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Eine konkrete Zielvorgabe gibt es bei den Bardorfern nicht. „Am wichtigsten ist, dass sich niemand verletzt, denn da waren wir in der Vorrunde doch ganz schön gebeutelt“, sagt Reimer. Der Coach der Großbardorfer U23 wird am Samstag einen Kader mit Spielern aus der ersten und zweiten Mannschaft aufbieten und auch selbst seine Sporttasche mitnehmen. „Wir haben uns einmal freiwillig in der Halle getroffen und dabei zehn Spieler zusammenbekommen, die am Samstag Zeit und Lust haben.“
VfR Stadt Bischofsheim
Ein Dauergast in der Halle war in den vergangenen Jahren auch der VfR Stadt Bischofsheim , der dabei allerdings nie ernsthaft ein Wörtchen um den Turniersieg mitreden konnte. „Wir haben diesmal eine gute Truppe zusammen, die Lust auf Hallenfußball hat. Daher wollen wir auch einen ordentlichen Eindruck hinterlassen und uns nicht abschießen lassen“, sagt VfR-Trainer Frank Kirchner.
Trainiert hat das Team zuletzt regelmäßig in der Bischofsheimer Halle, auch Torjäger Yannick Kleinhenz wird am Samstag wohl in Hammelburg dabei sein. „Wichtiger als die Platzierung ist mir am Ende aber, dass sich niemand verletzt“, sagte Kirchner, der dabei auch an die wechselhaft verlaufene Vorrunde seiner Mannschaft in der Kreisklasse Rhön 2 denkt. „Wenn einige wichtige Stützen wegbrechen, merkt man das bei uns eben direkt.“
DJK Salz/Mühlbach
Beim Rhöner Kreisligisten DJK Salz/Mühlbach ist die Vorfreude auf die Hallensaison groß. „Wir haben ja leider nicht das Glück, eine richtige Halle zum Trainieren zu haben. Daher werden wir in diesem Winter auch gleich an drei Hallenturnieren teilnehmen“, sagt DJK-Spielertrainer Oliver Stumpf. Von speziellem Hallentraining möchte er nicht sprechen. „Wir kicken regelmäßig aus Spaß in der kleinen Halle in Salz und da ist die Beteiligung auch immer gut.“
Für die Kreismeisterschaft wird Stumpf einen Mix aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft zur Verfügung haben. „Ins Halbfinale würden wir schon gerne kommen. Für die Halle braucht man eigentlich nur vier gute Spieler und die dürfte jedes Team haben. Der Favorit auf den Turniersieg ist für mich dennoch der TSV Großbardorf “, sagt Stumpf.
SG Niederlauer
Erstmals seit zehn Jahren nimmt wieder eine Mannschaft des SV Niederlauer an der Hallen-Kreismeisterschaft teil. Dabei hatte der A-Klassist ursprünglich gar nicht gemeldet. „Nach der Absage von Bad Neustadt hat mich Rainer Lochmüller angerufen und gefragt, ob wir nicht Lust hätten, einzuspringen“, erklärt André Mauer, Fußball-Abteilungsleiter des SV Niederlauer.
„Unsere Zusage war letztlich auch ein Freundschaftsdienst für Rainer Lochmüller, den ich schon sehr lange kenne“, sagt Mauer. Um genügend Spieler zusammenzubekommen, haben die Niederläurer ihre dritte Mannschaft gemeldet. „Wir werden daher einen bunten Mix mit Spielern aus Strahlungen, Niederlauer und Hohenroth haben und wollen uns damit möglichst gut verkaufen.“
SG Mellrichstadt/Frickenhausen
Dass man auch als Außenseiter in der Halle nicht chancenlos ist, hat die SG Mellrichstadt/Frickenhausen im vergangenen Jahr bewiesen. Zunächst hatte der spätere Kreisklassen-Absteiger in eigener Halle das Kreisfinale gegen den TSV Großbardorf gewonnen, ehe er eine Woche später bei der Bezirksmeisterschaft in Rimpar ebenfalls für Furore sorgte und erst im Halbfinale knapp am späteren Turniersieger TSV Rottendorf scheiterte.
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„Ich bin grundsätzlich schon ein Fan des Hallenfußballs , da er eine schöne Alternative im Winter ist. Daher ist es schon etwas schade, dass die Resonanz in den vergangenen Jahren so stark nachgelassen hat,“ sagt SG-Trainer Michael Seibert. Bei seiner jungen Mannschaft mit allein sechs Spielern unter 20 Jahren hat er hingegen schon eine Begeisterung für den Hallenfußball wahrgenommen. „Die Jungs sind motiviert und trainieren bereits seit einigen Wochen in der Halle. In Hammelburg wollen wir einfach Spaß haben und dann wird man sehen, wozu es am Ende reicht.“
Futsal-Kreismeisterschaft im Fußball-Kreis Rhön
Samstag, 21. Dezember, ab 11 Uhr beim FC Hammelburg :
Gruppe A: TSV Großbardorf , VfR Stadt Bischofsheim , SG Hammelburg I/Fuchsstadt II, SV Machtilshausen.
Gruppe B: SG Mellrichstadt/Frickenhausen, DJK Salz/Mühlbach, SG Niederlauer, FV Rannungen/Pfändhausen/Holzhausen.