
Normalerweise ist es spätestens gegen 20 Uhr recht ruhig am Alten Rathausplatz - kaum noch Menschen sind unterwegs, die Geschäfte haben zu, in der Stadtbibliothek sind die Lichter aus. Nicht so an diesem Freitag: Da kam am Ende des Tages noch einmal so richtig Leben ins Alte Rathaus.
Lisa Kinalele vom Bündnis Familie und Michaela Queck von der Stadtbibliothek hatten Kinder im Alter zwischen sieben und elf Jahren zur Kinderradionacht eingeladen, zur ersten seit drei Jahren.
Die Kinderradionacht ist ein Sonderprogramm der ARD beziehungsweise ihrer neun Kinderredaktionen, und findet seit 2006 einmal im Jahr statt. Von 20 bis 1 Uhr gibt es im Radio oder im Live-Stream Hörspiele , Reportagen und Musik, zwischendurch kann man anrufen oder schreiben, um von den eigenen „Wachbleibe-Partys“ zu erzählen.
Dieses Jahr war das Motto „Schlafen? Nö! Die ARD-Kinderradionacht lauscht ins Dunkle“. Und genau das machten auch die Kinder in der Stadtbibliothek : Nachdem sich alle in der Jugendabteilung auf den roten Sitzsäcken mit Decken und Kissen kuschelig eingerichtet hatten, wurde das „große“ Licht aus- und das Radio eingeschaltet. Im schummrigen Schein von Laternen und Lichterketten verfolgten die Zuhörerinnen und Zuhörer die Geschichte von Opa Schlüter, der verzweifelt versucht, einzuschlafen. Außerdem hörten die Kinder noch eine Reportage aus dem Biosphärenreservat Rhön zum Thema „Lichtverschmutzung“ und versuchten, Tierlaute zuzuordnen.
Die Pausen zwischen den Radiobeiträgen wurden für Basteleien und Spiele genutzt: So entstanden kopfüber hängende Socken-Fledermäuse, im Schattentheater mussten vor und hinter großen Tischtüchern Begriffe gespielt und erraten werden, und es durfte gerätselt werden, wer als Gespenst herumschleicht. Schließlich gab es auch noch ein Leuchtturm-Spiel. Und damit niemand an diesem langen Abend hungern musste, hatten die Mütter ein Buffet vorbereitet. red