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Bad Brückenau: Der direkte Abstieg ist vom Tisch
Die Bad Brückenauerinnen gewinnen das entscheidende Spiel, können aber noch nicht endgültig feiern. Die Herren schon und zwar mit dem Meistertitel.
Kleines Wunder an der Sinn: Die Handballerinnen des FC Bad Brückenau (am Ball: Sophie Gundelach) sichern sich in buchstäblich letzter Sekunde den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga.       -  Kleines Wunder an der Sinn: Die Handballerinnen des FC Bad Brückenau (am Ball: Sophie Gundelach) sichern sich in buchstäblich letzter Sekunde den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga.
Foto: Sebastian Schmitt | Kleines Wunder an der Sinn: Die Handballerinnen des FC Bad Brückenau (am Ball: Sophie Gundelach) sichern sich in buchstäblich letzter Sekunde den Klassenerhalt in der Bezirksoberliga.
Sebastian Schmitt
 |  aktualisiert: 03.06.2024 13:25 Uhr

FC Bad Brückenau - TV Großlangheim 18:17 (8:9)

In buchstäblich letzter Sekunde haben die Sinnstädterinnen den Kopf doch noch aus der Schlinge gezogen und den direkten Abstieg aus der Bezirksoberliga vermieden. Mit einem hart erkämpften Sieg gegen den TV Großlangheim sicherten sich die FC-Handballerinnen den achten Tabellenplatz, weil sie gleichzeitig „Schützenhilfe“ vom TV/DJK Hammelburg bekamen und die TG Höchberg so auf den direkten Abstiegsplatz abrutschte. Ob die Bad Brückenauerinnen allerdings mit jetzt drei Saisonsiegen tatsächlich weiterhin in der höchsten unterfränkischen Spielklasse ran dürfen, hängt vor allem von der HSG Volkach und weiteren Faktoren ab.

Steigt ein weiterer Verein ab?

Die HSG Volkach hat als Meister grundsätzlich das Recht, in die Landesliga aufzusteigen. Der traditionsreiche Handballverein von der Mainschleife muss jedoch den Abgang der beiden routinierten Erfolgstrainer Radovan Suchy und Christian Liebenstein verkraften und steht daher vor einem großen Umbruch. Klar ist, dass die TSG Estenfeld nach ihrem bevorstehenden Abstieg aus der Landesliga wieder zurück in die unterfränkische Bezirksoberliga eingruppiert wird. Bei einem freiwilligen Verzicht der Volkacherinnen auf den Klassensprung in die Landesliga müsste also ein weiterer Verein die Bezirksoberliga verlassen. Dann wäre der eigentlich sportlich erkämpfte Klassenerhalt für die Sinnstädterinnen ein Muster ohne Wert, weil sie die Spielberechtigung für die unterfränkische Bezirksoberliga am sogenannten grünen Tisch doch noch aberkannt bekommen können. Der überschwänglichen Freude der FC-Handballerinnen tat die schwelende Ungewissheit allerdings überhaupt keinen Abbruch.

Sportlich erkämpfter Klassenerhalt

Die Sinnstädterinnen feierten den sportlich erkämpften Klassenerhalt fast wie einen Meistertitel, was aber auch nicht verwunderlich war, denn die FClerinnen mussten bis in die Schlussphase hinein ordentlich zittern. Vier Minuten vor Schluss war Kreisläuferin Lena Übelacker der etwas überraschende 17:17-Ausgleich gelungen. Nur wenige Sekunden später legte sie zur 18:17-Führung nach und brachte ihr Team so auf die Siegerstraße. Über weite Strecken der Partie mussten sich die Sinnstädterinnen damit abfinden, dass der TV Großlangheim seine Chancen deutlich besser nutzte und dadurch fast durchgehend in Führung lag. Erst in der Schlussphase rissen die Bad Brückenauerinnen das Ruder mit viel Leidenschaft doch noch herum und konnten sich dabei auf ohrenbetäubende Unterstützung von den treuen FC-Fans verlassen. In einer von Anspannung und viel Nervosität geprägten Partie hatten die Sinnstädterinnen wieder einmal zu viele gute Möglichkeiten liegen gelassen und sich so selbst unter Zugzwang gebracht. Die Erleichterung der Spielerinnen nach der erlösenden Schluss-Sirene war offensichtlich. Die beiden FC-Routiniers Katharina Probeck und Sabine Bott hatten sich für das spannende Saisonfinale als Coaches zur Verfügung gestellt und bewahrten kühlen Kopf in einer hochemotionalen Partie, die vom erfahrenen Referee Christoph Feulner aus Bad Neustadt geleitet wurde, der mit der großen Brisanz des Spielgeschehens souverän umzugehen wusste.

Tore für Bad Brückenau: Jennifer Frank (5/1), Lena Übelacker (4/1), Marie König (4), Jana Gebhard (4), Sophie Gundelach (1).

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HSG Volkach – SG Garitz/Nüdlingen 28:11 (12:4)

Für die SG Garitz/Nüdlingen geht mit der Niederlage in Volkach eine irgendwie verkorkste und zum Ende hin frustrierende Saison zu Ende. Der letzte Sieg der SG war im Februar gegen die HSG Mainfranken und danach folgte nur noch Frust pur. Zwei Derby-Niederlagen gegen Hammelburg und Bad Brückenau sowie zwei Spielabsagen krönten die Spielzeit in negativer Hinsicht mit der Abschlussniederlage in Volkach. Ob Trainerin Elene Keßler in verantwortlicher Position weiterarbeitet ist ungewiss. Ein Neuaufbau ist wohl zwingend nötig, denn mit den Leistungen der vergangenen Wochen ist es nicht gut bestellt um die Handball-Zukunft in Garitz/Nüdlingen.

Tore für Garitz/Nüdlingen: Theresa Przybilla (4), Hanna Mahlmeister (3), Pia Steinegger (2), Pia Hein (1), Sophie Hippler (1).

TG Höchberg – TV/DJK Hammelburg 22:23 (9:10)

Zum Saisonabschluss gewann der Aufsteiger aus Hammelburg und leistete so Schützenhilfe für den FC Bad Brückenau, der zumindest nun sportlich die Klasse gehalten hat. „Auch wenn uns die Höchbergerinnen gar nicht liegen, haben wir alles gegeben“, freute sich Trainer Bernhard Hereth über einen positiven Saisonabschluss und den sportlichen Klassenerhalt des Ligakonkurrenten FC Bad Brückenau. Als Tabellensechster noch vor der SG Garitz/Nüdlingen ist Hereth mit der Saison als Aufsteiger zufrieden. „Gegen die Spitzenteams haben wir noch Lehrgeld bezahlt, aber wir haben alle Derbys gewonnen und uns als Aufsteiger gut verkauft“, sagt Hereth weiter. Mit 103 Treffern ist Nicole Simon zudem die beste Torschützin in der Liga und beweist die Offensivqualitäten der Hammelburgerinnen. Ob es übrigens ein Geschenk aus Bad Brückenau gibt, ist laut Hereth noch nicht klar. Demnächst erwartet das Team zwei Neuzugänge, um dann mit einem Kader von 20 Spielerinnen in die neue Saison zu gehen.

Tore für Hammelburg: Nicole Schröter (5/2), Annika Keller (5), Vanessa Simon (4), Nicole Simon (4/2), Lena Doschko (3), Nina Hähnlein (1), Helen Faust (1).

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TG Würzburg - FC Bad Brückenau 31:39 (14:22)
Na also. Die Handballer des FC Bad Brückenau haben vorzeitig den Deckel drauf gemacht und sich den Meistertitel in der unterfränkischen Bezirksliga gesichert. Die Zweitvertretung des HSC Bad Neustadt hat als ärgster Verfolger keine Chance mehr, die Sinnstädter noch vom Thron zu stoßen, denn die Mannen vom „Neuschter“ Schulberg hatten sich zwei knappe Derby-Niederlagen gegen die Bad Brückenauer eingefangen und können selbst bei einem rechnerisch möglichen Punktegleichstand nicht mehr vorbeiziehen. 
Es ist aber fest davon auszugehen, dass sich der ewige Rivale aus Bad Neustadt ebenfalls das Aufstiegsrecht für die Bezirksoberliga sichern wird. Die HSCler haben es zum Saisonfinale selbst in der Hand und können die Verfolger von der HG Maintal aus eigener Kraft weiterhin auf Distanz halten. Insofern steht einer Neuauflage des traditionsreichen Rhönderbys in der kommenden Saison nichts mehr im Wege. 
Dass die Sinnstädter genau ein Jahr nach dem hochverdienten Abstieg aus der Bezirksoberliga sofort wieder souverän einen Meistertitel erringen würden, ist keinesfalls selbstverständlich, denn der FC hatte heuer mehr als nur einmal mit erheblichen Personalsorgen zu kämpfen. Längst haben auch die Sinnstädter ihre zweite Mannschaft abmelden müssen. Und doch haben die Brückenauer Handballer die Corona-Krise irgendwie überstanden und sich die Freude an ihrem Hallensport allen widrigen Umständen der zurückliegende Jahre zum Trotz bewahren können. 
Schon seit einiger Zeit hat der FC damit begonnen, die Weichen für die Zukunft zu stellen und baute in den zurückliegenden Monaten verstärkt Nachwuchsspieler in die Herren-Mannschaft ein. Für die Torhüterposition, die Coach Stefan Bott notgedrungen letztlich selbst besetzen musste, konnte mit Stephan Shafiq ein Neuzugang gewonnen werden. Das erfahrene Team rund um den torgefährlichen Rückraumshooter Simon Dietrich hat die vielen Höhen und Tiefen der zurückliegende Jahre ohne bleibende Blessuren weggesteckt und kehren nun in die Bezirksoberliga zurück. bitTore für Bad Brückenau: Simon Dietrich (11/1), Michael Müller (7), Simon Weiner (6), Max Puschner (4), Nico Schöller (3), Georg Hoch (3), Sven Markovics (2), Jan Markovics (2), Ben Schumm (1).

 
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