Seiner Ansage „Entspannend und Beeindruckend“ kam das Polizeiorchester Bayern beim Benefizkonzert in der Stadtpfarrkirche St. Johannes in allen Belangen nach. Feierlichkeit, Eleganz und Qualität durch Können prägten eine Darbietung, die ein volles Gotteshaus und einen gefüllten Spendentopf garantierten. Das musikalische Highlight war für einen sozialen Zweck.
Dirigiert von Professor Johann Mösenbichler, dem Musik-Experten von der Anton-Bruckner-Universität in Linz, wussten sich Musiker und Publikum in besten Händen. Denn Mösenbichler ist nicht nur Chef-Dirigent, sondern verfügt über umfassende, internationale Lehr-, Vortrags- und Konzerterfahrung von Asien bis in die USA.
Er ist in der Region auch durch das sinfonische Auswahl-Blasorchester „WiBraPhon“ gut bekannt. Zum Konzert in der Hammelburger Stadtpfarrkirche kam er in Lackschuhen. Darauf sei hingewiesen, weil der Orchesterleiter gerne mit nackten Füßen dirigiert – zumindest in den Generalproben –, um „die musikalischen Schwingungen besser zu erspüren“, wie er erläutert.
Tafel: Umbau soll Arbeit erleichtern
Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär , Schirmfrau der Veranstaltung, hieß das Auditorium willkommen, unter ihnen Landrat Thomas Bold mit Gattin, der Hammelburger Tafel-Gründer Winfried Benner und ihr aktueller Vorsitzender Patrick Bindrum , sowie der Vorsitzende der Stadtkapelle, Klaus Schäfer . Die Tafel Hammelburg und die Stadtkapelle sind die Empfänger des Benefizkonzerts . Die Tafel verwendet diese Spende für Umbauarbeiten am Gebäude, um die Arbeit der Helfer zu erleichtern. Die Stadtkapelle will das Zubrot für die Jugendarbeit nutzen.
Klangkörper Kirchenraum
„Elsas Prozession zur Kathedrale “ aus der romantischen Oper Lohengrin, Richard Wagners letztes Werk, leitete das Konzert ein. Dem feierlichen Einzug verlieh das Blasorchester klangliche Wärme, die im Kirchenraum von St. Johannes passend zur Geltung kam. Zunächst gefühlvoll dirigiert, steigerte sich der Klangkörper bis zum kraftvollen Ende.
Eine Besonderheit kündigte danach Moderator Peter Seufert an: das Solostück „Concerto für vier Hörner“ von Carl Heinrich Hübler, eine Hommage an den wandelbaren Klang des Waldhorns.
Facettenreiches Zusammenspiel
Konzerthöhepunkt war die gemeinsame Interpretation der 3. Sinfonie in C-Moll von Camille Saint-Saens für Orgel und Blasorchester. Hier muss ein Schlaglicht auf den Organisten , Hans-Bernhard Ruß geworfen werden. Der Kirchenmusiker an der Augustinerkirche in Würzburg organisierte und betreute zahlreiche Orgelkonzerte mit internationalem Publikum.
Diesmal verlieh er der Klais-Orgel in St. Johannes , mit der er sich offensichtlich gut verstand, beeindruckende Klangkraft, die sich mit dem Facetten-Reichtum des sinfonischen Blasorchesters in vier abwechslungsreichen Sätzen verband. Die Sinfonie präsentierte sich als ein Wechselspiel aus Leichtigkeit und kraftvollem Schallkörper, den die Orgel unterstrich. Ein wahrhaft beeindruckendes Werk, das den Raum braucht, um die Gedanken fliegen zu lassen.
Dank für die Unterstützung
Tafelvorsitzender Patrick Bindrum stattete nach dem anhaltenden Applaus seinen Dank an das Orchester, den Dirigenten, den Organisten und alle Helfer ab, die mit Fleiß und Organisationsgeschick den Rahmen des festlichen Konzerts ermöglichten. Den musikalischen Abschluss setzten das Orchester und die Zuhörer gemeinsam mit zwei Strophen aus dem Kirchenlied „Großer Gott wir loben dich“.
Verzicht auf Gage und Spesen
Das Polizeiorchester Bayern ist das professionelle, sinfonische Blasorchester der Bayerischen Polizei und besteht aus 45 Berufsmusikerinnen und -musikern aus 17 Nationen. Es versteht sich als Bindeglied zwischen Polizei und Bürgern. Seit 2006 leitet der Generalmusikdirektor der bayerischen Polizei , Professor Johann Mösenbichler dieses Ensemble. Im Dienst der guten Sache spielt das Orchester jährlich bis zu 50 Konzerten für soziale, karitative und kulturelle Zwecke in ganz Bayern. Die Musiker treten dabei ohne Gage und Spesen auf.
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