
Auf eine 150-jährige Geschichte kann die Freiwillige Feuerwehr Wittershausen heuer zurückblicken, eine Historie mit vielen Höhen und Tiefen. Das Jubiläum wird vom 25. bis 28. August mit einem umfangreichen Programm gebührend am Feuerwehrhausplatz gefeiert.
Einst versammelten sich die Wittershäuser am 7. September 1873 im Gemeindehaus, um die Gründung einer Feuerwehr auf den Weg zu bringen. Zu den maßgeblichen Männern der ersten Stunde zählten Johann Kaiser (1. Vorstand), Johannes Schneider (Zugführer), Andreas Kröckel (Adjutant), Michael Nieß (Hauptmann) und Georg Vogler (Zeugmeister). Die Gründungsurkunde durfte damals Andreas Leo Sell als jüngstes Mitglied zusammen mit Bürgermeister Johann Kaiser unterzeichnen.
Erste Vereinskrise
Doch nur wenige Jahre später folgte die erste Vereinskrise. Selbst eine Feuerwehr-Inspektion des königlichen Bezirksamtes Hammelburg im Jahre 1898 konnte nichts an dieser Situation ändern. In den folgenden Jahren mussten die Kommandanten immer wieder um aktive Teilnahme an den Übungen bitten.

1924 beantragte Kommandant Karl Josef Sell „Pflichtfeuerwehr“ zu gründen, um den Brandschutz im Ort sicherzustellen. Im selben Jahr beging die Feuerwehr ihr 50-jähriges Gründungsjubiläum. Eine besondere Resonanz fand das Fest nicht. Der Erste Weltkrieg und die Inflation wirkten nach und verdarben eine größere Feierlaune.
Motorspritze 1953
Mit Erhalt der ersten Motorspritze 1953 ging es dann aber aufwärts. Wehrübungen, Schulungen und das Absolvieren von Leistungsprüfungen standen jetzt im Mittelpunkt einer aufstrebenden Wehr. Die nachfolgenden Protokoll-Aufzeichnungen bis zum 100-jährigen Stiftungsfest im Jahre 1973 zeigten, dass man nicht mehr um Pfennige feilschte beziehungsweise ein Aschenputtel-Dasein im örtlichen Leben fristete.
Zusammen mit 41 Wehren und Vereinen wurde der 100. Geburtstag der Wehr gebührend gefeiert. Mit Stolz präsentierten die Aktiven eine neue Motorspritze und ihre von der Familie Gleißner gestiftete neue Fahne.
Neues Feuerwehrgerätehaus
Bei der Generalversammlung am 26. Januar 1980 wurde der Bau eines modernen Feuerwehrgerätehauses in die Planung aufgenommen. Grundlage der Zustimmung für das über 600.000 Mark teure Projekt waren Pläne des Architekten Ewald Kessler. Nach 18-monatiger Bauzeit mit nahezu 8000 freiwilligen Arbeitsstunden wurde das repräsentative Gebäude mit einer Nutzfläche von 288 Quadratmetern fertiggestellt.

Zum 110-jährigen Bestehen der Wehr konnte der Landrat das Feuerwehrgerätehaus seiner Bestimmung übergeben. Als „Motor des Baus“ wurde neben Ewald Kessler, vor allem Kommandant Willi Sell von Bürgermeister Gerhard Adam in seiner Festansprache gelobt.
Segen für Löschfahrzeug
Am 8. Januar 1991 ging der Traum eines neuen Löschfahrzeuges vom Typ TSF-MB 310 in Erfüllung. Im Rahmen des 120-jährigen Gründungsfestes der Wehr am 23. Mai 1993 wurde das Fahrzeug von Pfarrer Günter Höfler gesegnet und übergeben.
100 Vereine beim 125-jährigen Stiftungsfest
Mit über 100 Vereinen aus dem gesamten Landkreis wurde vom 22. Mai bis 25. Mai 1998 das 125-jährige Stiftungsfest gebührend gefeiert. Höhepunkt war der Festzug, an dem sich 63 Vereine beteiligten. Elmar Sell trat 1998 als neuer Kommandant in die Fußstapfen seines Vaters Willi Sell und führt die Wehr bis zum heutigen Tage. Unterstützt wird er von seinem Stellvertreter Frank Strietzel, dem Vorstand Lothar Sell und einem bestens funktionieren Vorstand.
Spektakuläre Übungsszenarien
Im Jahre 2019 konnte die Wehr ihr neues Löschfahrzeug vom Typ HLF16/12 in Empfang nehmen. Bei den Stiftungsfesten zum 130-, 140- und 145-jährigen Bestehen wurden den Besuchern teils spektakuläre Übungsszenarien von den Aktiven geboten.
Die Aktiven halten sich stets zur Freude der Vereinsführung und des 1. Bürgermeisters Mario Götz mit Übungen und der Durchführung verschiedener Leistungsprüfungen auf einem hohen Leistungsniveau.
Festprogramm
Freitag, 25. August:
18 Uhr Feuerwehrübung mit den Wehren des Marktes Oberthulba;
20 Uhr Allianz Kissinger Bogen präsentiert – „Rettet den Beat, Jugend Rockt!“ – mit Farah, Malte, TanzschuhBert und Scarrafoni;
Samstag, 26. August:
15 Uhr Bieranstich durch den Schirmherrn, 1. Bürgermeister Mario Götz – dazu Plootz aus dem Wittershäuser Holzbackofen;
20 Uhr Musik und Stimmung mit den Feuerthaler Musikanten ;
Sonntag, 27. August:
8.15 Uhr Kirchenparade – Aufstellung in der Ortsmitte;
8.30 Uhr Festgottesdienst im Festzelt am Feuerwehrhaus;
11.30 Uhr Mittagessen mit Kirchweihspezialitäten;
16.30 Uhr Musik zum Mitsingen von den „Rhöner Rucksackmusikanten“;
17 Uhr Wittershäuser Pizza aus dem Holzbackofen;
Montag, 28. August:
17 Uhr Kesselfleischessen;
18 Uhr Musik von den „Auraer Musikanten “.
An allen Festtagen ist freier Eintritt.
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