Die Zeit der Vakanz ist vorbei. Mit der Geigerin und Bratscherin Lidia Shlapik hat die Leiterin des Kurorchesters Bad Kissingen, Elena Iossifova, eine neue Stellvertreterin bekommen. Im Rahmen eines Kurkonzertes wurde sie nach Beethovens Choral „Die Ehre Gottes aus der Natur“ von Elena Iossifova vorgestellt. Anschließend hießen Oberbürgermeister Kay Blankenburg und Kurdirektor Frank Oette sie mit einem Blumenstrauß im Kurorchester herzlich willkommen. „Mit Lidia Shlapik und Elena Iossifova haben wir nun zwei junge, dynamische Frauen an der Spitze des Kurorchesters und können gemeinsam mit dem gesamten Team stark und mit neuen Ideen in die Zukunft gehen“, freut sich Frank Oette.
Die in Minsk geborene Lidia Shlapik stand bereits mit acht Jahren auf der Bühne der Philharmonie Minsk. Ihr großes geigerisches Talent brachte sie in den nächsten Jahren zu Konzerten in England, Frankreich, den Niederlanden und Deutschland. Während ihres Studiums von 1995 bis 2000 an der Weißrussischen Musikakademie wurde die junge Frau Geigerin des Staatlichen Kammerorchesters der Republik Belarus und Solistin des Ensembles für Alte Musik „Cantabile“. 2001 lud die international tätige Organisation „Musique Esperance“ sie als Violinlehrerin und Stipendiatin ins französische Bergerac ein.
Freischaffende Tätigkeit
Ein Jahr später zog Lidia Shlapik nach Deutschland, wo sie 2005 ihr Studium an der Musikhochschule Düsseldorf erfolgreich abschloss. Seitdem arbeitete sie als freischaffende Musikerin, unter anderem in der Klassischen Philharmonie Bonn als stellvertretende Stimmführerin der Zweiten Geigen. Daneben hatte sie Engagements beim Evian Festival Orchester, der Philharmonie der Nationen und dem Bayerischen Kammerorchester Bad Brückenau.
Und jetzt also in Bad Kissingen. „Für mich ist es eine ganz neue Aufgabe“, sagt Lidia Shlapik. „Ich habe schon früher in erster Position in einem klassischen Orchester gespielt. Was für mich neu ist, ist, dass ich vor dem Orchester stehen und es führen darf, wenn die Leiterin ,Elena Iossifova, verhindert ist“. Für Lidia Shlapik ist die neue Aufgabe ideal, da ihr Ehemann Ilja schon seit einiger Zeit im Kurorchester Cello spielt.
Sie kannte das Orchester auch deshalb schon, weil sie bereits als Geigerin ausgeholfen hat. „Ich war begeistert, wie das Publikum hinter dem Orchester steht. Man sieht es nicht oft, dass das Publikum so begeistert bei den Konzerten mitgeht. Leider!“Lidia Shlapik e sieht ihre Aufgabe als Musikerin darin, den Zuhörern Spaß und Freude zu bringen. Auch ihr mache diese Art von Musik sehr viel Spaß.
Ihre Aufgabe im Orchester sieht sie darin, mit der Bratsche die Geigen zu unterstützen und die mittleren Stimmen stärker herauszubringen. Mit neuen Ideen möchte sie das Orchester weiterbringen. So möchte sie mehr Ensemblemusik spielen.
Marschkönig Blankenburg
Elena Iossifova hatte für das Konzert einen bunten Melodienstrauß der leichten Musik ausgewählt: vom Konzertwalzer „La Barcarole“ von Oscar Fetrás über die Ouvertüre aus der Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi, dem „Ungarischen Tanz Nr. 6“ von Johannes Brahms bis hin zum Marsch „Abschied der Gladiatoren“ des Marschkönigs Hermann Ludwig Blankenburg. Dabei zeigten sich die elf Musiker und ihre Leiterin erfrischend spielfreudig und ließen das Konzert zu einem besonderen Schmankerl werden.