Die Pfingstreise der Europa-Union Bad Kissingen führte in das sonnige Portugal. Im Mittelpunkt der Fahrt, an der 30 Mitglieder und Freunde der Europa-Union teilnahmen und die von Michael Peter geleitet wurde, stand die Erkundung der Region zwischen Lissabon und Porto.
Erster Höhepunkt der Reise war laut Pressetext der Europa-Union ein zweitägiger Aufenthalt in Lissabon, das sich bei strahlendem Frühsommerwetter präsentierte. Dort besuchte man zunächst die berühmte Bierbrauerei Cervejaria Trindade, die in ihrem Innern mit prachtvollen Azulejos ausgeschmückt ist, und lernte bei einem Stadtrundgang zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Metropole am Tejo kennen.
Besonders eingehend wurde der berühmte Vorort Belem besichtigt, wo die Kissinger Gäste den Torre von Belem, der meistfotografierten Bau Lissabons, das Denkmal der Entdeckungen mit Heinrich dem Seefahrer an der Spitze sowie das Hieronymuskloster mit seinem faszinierenden Kreuzgang besuchten. In der ältesten Konditorei der Stadt, der Casa dos Pastéis, erwartete die Kissinger Europäer ein duftiger portugiesischer Espresso mit einem Pastéis de Belem.
Atemberaubende Aussicht
Ein Abstecher zur Cristo-Rei-Statue auf der anderen Seite des Tejo, Lissabons Gegenstück zur Christusstatue von Rio, bot den Teilnehmern der Reise eine atemberaubende Aussicht auf die portugiesische Hauptstadt, bevor sie dann über die 17 Kilometer lange Vasco da Gama-Brücke das Ausstellungsgelände der Expo 1998 erreichten.
Dort tauchten sie, so heißt es in dem Reisebericht weiter, in die futuristisch anmutende Architektur des Parks der Nationen ein und konnten aus Gondeln die Bauwerke dieses attraktiven Viertels bewundern, darunter das größte Aquarium Europas, das Ocenario. Eine Fahrt mit der legendären Straßenbahnlinie 28 zur St. Georgsburg und durch die winklige Alfama und ein Fadoabend in der Altstadt rundeten den Aufenthalt in Lissabon ab.
Auf dem Weg in den Norden Portugals, der auf der malerischen Küstenstraße nördlich von Lissabon über Estoril und Cascais zum Cabo da Roca führte, besichtigten die Kissinger die gigantische Klosterresidenz Mafra und entspannten sich bei einer Weinprobe auf einem idyllisch gelegenen Weingut.
Lichterprozession in Fatima
In dem bekannten Wallfahrtsort Fatima wurden sie Zeuge des abendlichen Rosenkranzgebets in der Erscheinungskapelle, wo die Mutter Gottes einst drei Hirtenkindern erschienen sein soll, und nahmen an der anschließenden Lichterprozession teil. Sie waren beeindruckt von dem gewaltigen Dimensionen des Platzes vor der Basilika von Fatima, der doppelt so groß ist wie der Petersplatz in Rom.
Die Hochburg der portugiesischen Tempelritter, ein einzigartiges Zeugnis des manuelinischen Stils, lernten die Gäste aus Deutschland im nahegelegenen Tomar kennen. Beim anschließenden Besuch in Coimbra war die Besichtigung der ältesten Universität Portugals und ihrer barock vergoldeten Bibliothek das große Highlight. Ein Konzert von Studenten, die den für Coimbra typischen Fado vorstellten, stieß auf große Begeisterung.
Vor der Weiterfahrt nach Norden erkundete man den Zauberwald con Bussaco, mit über 700 Baumarten aus aller Welt eine der schönsten Parkanlagen Portugals, wo man auch die Gelegenheit hatte, die einstige Sommerresidenz der königlichen Familie, das heutige Palasthotel von Bussaco, zu besichtigen.
Produktion von Portwein
Über die alte Bischofsstadt Viseu erreichte man dann das Dourotal. Diese älteste markierte Weingegend der Welt erschreckt sich entlang des Flusses Douro und gehört zum Weltkulturerbe der Unesco. Hier wird der berühmte Portwein hergestellt, dessen Produktion die Gäste aus Bad Kissingen sowohl in einem traditionellen Familienbetrieb als auch in dem hypermodernen Weingut Quinta do Seixo hautnah mitverfolgen konnten.
Der abschließende Höhepunkt der Reise war nach Angaben der Europa-Union ein zweitägiger Aufenthalt in Porto, das an der Mündung des Douro liegt und auf einzigartige Weise Modernität und mittelalterliche Atmosphäre verbindet. Neben der faszinierenden Altstadt, der Ribeira, besichtigte man zahlreiche Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter die Franziskanerkirche, der Palacio de Bolsa, die einstige Börse der Stadt, das Café Majestic und der Bahnhof Estacao Sao Bento mit den berühmten blauen Azulejos.
Nach einer Bootsfahrt auf dem Douro, die viele facettenreiche Perspektiven von Porto eröffnete, konnte man verstehen, warum das Stadtbild im Jahre 1996 von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärt wurde. In der riesigen Portweinkellerei einer namhaften Firma konnten die Kissinger Gäste die weltweite Vermarktung dieses attraktiven Exportprodukts studieren.
Überraschte Besucher
Insgesamt zeigten sich die Kissinger Europäer sehr überrascht von der momentanen Lage Portugals. Nach den zahlreichen Negativschlagzeilen der letzten Monate hatten sie ein wirtschaftlich marodes Land mit einer deutschfeindlichen Bevölkerung erwartet, das in einer tiefen Krise steckt. All das war nicht der Fall.
Ein modernes, sehr gut ausgebautes Autobahnnetz, das von der Europäischen Union mitfinanziert wurde, ein fortschrittliches, für Europa wegweisendes Tourismuskonzept und die überwältigende Gastfreundschaft der Portugiesen sprachen da eine ganz andere Sprache. Ganz zu schweigen von den gepflegten und blitzsauberen Städten, die für jeden ausländischen Besucher eine Augenweide sind und sich wohltuend vom Stadtbild in vielen anderen Ländern Europas abheben.
Es sei, so schreibt die Europa-Union abschließend, daher zu erwarten, dass das Land sich im Gegensatz zu Griechenland sehr schnell stabilisieren wird und schon bald auch ohne große Rettungsschirme der EU auskommen kann. Eine Hoffnung, die auch von Pedro Pais, dem hervorragenden portugiesischen Reiseleiter der Kissinger Gruppe, immer wieder zum Ausdruck gebracht wurde.