Die schneearmen Winter bringen es mit sich, dass die Unfälle beim Skifahrern immer weniger werden. Dafür steigen die Einsätze der Bergwacht bei Wander-, Lauf- und Bergradelunfällen, sagte stellvertretender Regionalleiter Daniel Hassmüller bei der Jahresversammlung der Bergwacht Rhön/Spessart in der Kissinger Hütte. Die Bergwacht war bei der Deutsche Meisterschaft Crosscountry im Einsatz, bei der Seitenwagen Weltmeisterschaft Motocross oder bei Getting Tough und dem Rhöner Kuppenritt. Ebenso beim Skispringen in Haselbach. Schmunzeln in der Runde, als Landesleiter Otto Möslang nachfragte, wo denn in der Rhön eine Skisprungschanze ist. "So was haben wir und die wird sogar in den Sommermonaten genutzt," erfuhr er von Daniel Hassmüller.
Regionalleiter Steffen Koberstein sagte in seinem Bericht: "Wir können positiv in die Zukunft schauen und sind auf einem sehr guten Weg!" Nach wie vor bleibe die Mitgliederwerbung ein wichtiges Thema. Aktuell gibt es im Bereich der Bergwacht Rhön/Spessart 124 aktive Einsatzkräfte, 50 Anwärter und sieben Jugendliche. "Die Bergwacht Bayern ist in unseren Augen eine höchst interessante Möglichkeit sich als Bergsportler im Bayerischen Roten Kreuz zu engagieren" , sagte Koberstein.
In seinem Jahresbericht verwies er auf eine relativ stabile finanzielle Situation. Es gab notwendige Reparaturen im Bereich des Fuhrpark, "der in die Jahre gekommen ist". Neu konzipiert wurde auf bayerischer Ebene die Ausbildung der Einsatzleiter und Ausbilder. Für die Bergwacht Rhön als kleinste und alpenfernste Region der Bergwacht Bayern sei dies eine der größten Herausforderungen, vor allem bei der Erweiterung des Lehrteams und der Einsatzleiter. Erfolge verzeichnete die Bergwacht vor Ort in der Ausbildung Luftrettung . Durch die Verlegung der SAR Maschine nach Niederstetten konnten zwei Echtflugtermine am Bundeswehrstandort Lager Hammelburg durchgeführt werden.
Die drei schneearmen Winter der letzen Jahre führten dazu, das auch 2018/19 die Bergwachtler 14 Tage am Arnsberg und 17 am Kreuzberg im Einsatz waren. Im Spessart lief der Lift fünf Tage. An der Wasserkuppe waren es, bedingt durch beschneite Pisten um die 80 Betriebstage. Insgesamt verzeichnete die Bergwacht Rhön/Spessart 241 Einsatztage. In der Bergwacht Hösbach im Spessart gibt es nun ein LKLD Team (Lokalisation, Kommunikation, Lagebeschreibung und Dokumentation), das sich außerdem mit dem Thema "Drohne" befasst und mittlerweile ein eigenes Einsatzfahrzeug hat. Zur Schneekatastrophe Chiemgau sagte Steffen Koberstein, dass die Bergwacht mit 16 Einsatzkräften vor Ort war und Dächer von der Schneelast befreite (wir berichteten). In der Ausbildung werde man weiterhin auf Niveau achten und den eingeschlagenen Weg beibehalten. Als ein Highlight der letztjährigen Ausbildung nannte der Regionalleiter die notfallmedizinische Ausbildung.
Kurz angeschnitten hat er noch die anstehende 50 Jahrfeier der Bergwacht Bischofsheim und Rhön-Spessart vom 20. bis 22. September. Sie ist verbunden mit der offiziellen Übergabe des grundlegend sanierten Bergwacht-Stützpunktes am Kreuzberg.
Frank Dildey, Leiter Ressort Ausbildung, sagte, dass die Qualität hier enorm zugenommen habe. Wie bisher werden Winter- und Sommerausbildungen weiter geführt. In Vorbereitung ist die Naturschutz- und Sommerprüfung, ebenso die Luftrettungsprüfung mit acht Teilnehmern. In der Notfallmedizinischen Ausbildung sind es neun Bergwachtler. Gut besetzt ist die Einsatzleiterausbildung, die allerdings sehr anspruchsvoll ist.
Für den Naturschutz berichtete Manfred Kaiser . 125 Stunden leisteten Bergwachtler beim Lupinenmähen auf der Hochrhön. Zur Birkhuhnzählung Manfred Kaiser , dass im Herbst 2018 zehn Hähne und sieben Hennen, im Frühjahr 2019 neun Hähne und neun Hennen gezählt wurden. Kaiser berichtete von den schwedischen Birkhühnern, die angesiedelt werden. Von ihnen könnten die Rhöner Hennen etwas lernen: "Die schwedischen Birkhühner sitzen auf den Bäumen, das Rhöner Birkhuhn darunter. Da kann es der Fuchs natürlich schneller fressen." Am 19. Mai gibt es eine Geologiewanderung im "Eisgraben".
Waldemar Hohm, Leiter Ressort Notfallmedizin sprach Telefonkonferenzen ebenso an wie Besprechungen zum Thema Medikamentenbeschaffung- und Vorhaltung. Wichtiges Thema war die Grundausbildung in der Notfallmedizin . An vier Wochenenden wurden medizinische Basismaßnahmen vermittelt. Vier Bergwachtler aus Oberbach , drei aus Bischofsheim und zwei aus Miltenberg nahmen teil und bestanden mit Bravour.
Thorsten Trenk gab einen Einblick die Skiwacht (SIS). Sie wird von Andi und Tanja Bott, Hartmut Metz und Pierre Martin, Markus Mathes (alle Oberbach ) sowie Jürgen Lins und Martin Raab aus Waldberg betreut. Aktiv war die Gruppe am Kreuzberg und am Arnsberg. Die Krisenintervention hatte nach Informationen von Michael Szuskiewicz vier Regionaltreffen und leistete 1254 Gesamtstunden im Jahr 2018. Matthias Peiffer, Geschäftsführer Rhön-Spessart gab Einblick in die Finanzen, die Regionalleitung wurde einstimmig entlastet.
"Die Rhön ist zwar die kleinste Region in der Bergwacht Bayern, aber was hier geleistet wird, hat Qualität und das ist unser oberstes Gebot." Ein besonderes Lob an die Bergwacht Rhön-Spessart von Otto Möslang Landesleiter der Bergwacht Bayern. Die Ausbildung nannte der Landesleiter das höchste Gut, verwies auf den Wandel in den letzten 100 Jahren der Bergwacht Bayern. Dazu gehöre in erster Linie das Freizeitverhalten der Menschen, aber auch die zahlreichen neuen Sportarten. "Das bringt für uns alle neue Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen."