Abtauchen in eine ganz fremde Welt. Dinge wagen, von denen andere nicht einmal träumen. Florian Beudert hat zusammen mit Freunden aus Nüdlingen genau das getan. Er war bei der Dust-and-Diesel-Rallye dabei. Dabei geht es jedoch nicht nur um Spaß und Abenteuer, sondern auch um eine gute Sache. Denn Ziel der Rallye ist es, ausgediente Fahrzeuge gemeinsam von Deutschland oder anderen europäischen Ländern bis an die senegalesische Grenze zu fahren, um sie dort zu verkaufen. Der Erlös kommt einem Hilfsprojekt in Mauretanien zugute.
Unterstützung für die Mauretanienhilfe aus Höchberg
Der Höchberger Verein „Mauretanienhilfe“ betreibt in der Stadt Nouadhibou mit einem lokalen Partner eine Kindertagesstätte mit großem Betreuungsangebot. Mit den Rallyes wollen die Teilnehmer den Verein und das Projekt unterstützen. 26 Fahrzeuge wurden dieses Mal von Offroadbegeisterten bis an die Grenze zum Senegal gebracht. Der Verkaufserlös geht als Spende komplett an das Schulprojekt.
Fußballspiel in Mauretanien
Ein Zwischenstopp der Tour war an dieser Schule. Der Besuch ist für Florian Beudert unvergessen. Die Kinder hatten extra für die Gäste ein Programm einstudiert. Ein Erlebnis war für ihn das Fußballspiel gegen ein Schülerteam aus der Einrichtung. Die Teilnehmenden sahen in diesen Stunden, dass sich die Mühen der langen Fahrt lohnen und das gespendete Geld gut investiert ist.
Die direkte Konfrontation mit der Armut in Afrika war eine Erfahrung, die für den Münnerstädter und seine Freunde Felix Plantosch, Julian Fels, Dominik Eiba und Maximilian Schmitt, alles junge Männer in den 20ern, ergreifend war. Überall, wo sie durch Dörfer mitten in der wüstenhaften Landschaft fuhren, sahen sie, mit wie wenig die Menschen dort überleben müssen.
Meer schwemmt Müll aus aller Welt an
Bedrückt hat Florian Beudert zudem, welche Mengen Abfall an Afrikas Küsten ankommen. „Einen Strand ohne Müll gibt es nicht.“ Vermüllt waren die Strände auch da, wo es weit und breit keine Zivilisation gab. Es ist das Treibgut von irgendwoher, auch aus Europa, das an den Stränden angeschwemmt wird, hat er sich sagen lassen.
7000 Kilometer im Auto
7000 Kilometer waren es von Münnerstadt bis in den Senegal. 7000 Kilometer, auf denen er sich am Steuer mit Felix Planetosch abwechselte. Ihr Gefährt war eine Mercedes C-Klasse . „Das Auto war eigentlich schon Schrott.“ Extra für die Rallye haben Florian Beudert und Felix Planetosch aus Nüdlingen den Wagen wieder auf Vordermann und durch den deutschen TÜV gebracht. 380.000 Kilometer hatte das Auto, das sie wegen seiner grünen Farbe ihr „Urmel“ nannten, vor der Tour schon auf dem Tacho. In Afrika sei das nicht ungewöhnlich, weiß Florian Beudert zwischenzeitlich. Dort sind Autos mit einer Million Kilometer unterwegs. Das Urmel bewies Durchhaltevermögen. Der alte Benz zeigte auf der ganzen Tour fast keine Wehwehchen. „Er hat sich bestens geschlagen,“ meint Florian Beudert. Nur einmal ist ein Keilriemen gerissen, für die Autobastler keine große Sache. Andere Teilnehmer mussten öfters Reparieren.
Gut durchorganisiert
Ein dickes Lob gibt es von Florian Beudert für die Rallye-Organisatoren. Ein genauer Fahrtenplan sorgte für ein gutes Gefühl auch auf den Strecken, die nicht im Konvoi gefahren wurden. Die abendlichen Besprechungen waren ebenso hilfreich wie das Wissen mit erfahrenen Afrika-Experten unterwegs zu sein.Teilweise erhielt die Gruppe aus Sicherheitsgründen auch eine Begleiteskorte.
Florian Schmidt ist Vorstand im Verein Mauretanienhilfe und organisiert die Rallye , die losgelöst vom Verein stattfindet, wie er erklärt. Die Erlöse aus dem Autoverkauf der Rallyes seien jedoch eine sehr wichtige Grundlage für das Hilfsprojekt. Die Hälfte der nötigen Geldsumme stamme daraus. Die zweite Hälfte finanziere sich durch andere Spenden. Florian Schmidt berichtet, dass Teilnehmer nach der Rallye oft weitere Hilfsaktionen anstoßen. Wer einmal die Kinder dort gesehen hat, wisse, dass es wert ist, zu helfen. Das Projekt in Mauretanien sei mustergültig organisiert. Der Kontakt nach Deutschland sei eng.
Immer wieder spannend
Die Dust-and-Diesel-Rallye ist für Florian Schmidt immer wieder eine spannende Sache. „In Afrika weiß man nie, was hinter der nächsten Kurve passiert.“ Toll findet er, dass sich hier Leute zusammentun, die sich im Alltag nie treffen würden.„Alle sind gleich.“ Beruf oder Alter spielen keine Rolle.
Ungewöhnliche Begegnung
In der Hauptstadt von Mauretanien wurden die Autos in einer zwölf Stunden dauernden Auktion verkauft. Das letzte Stück zum Flughafen in Dakar setzte die Gruppe im Bus fort. Zuvor hatte man auf einem Campingplatz am Meer die glückliche Ankunft gefeiert. Dort gab es eine ganz besondere Begebenheit. Hier traf Florian Beudert einen guten Bekannten, den Münnerstädter Simon Lochner und seine Partnerin. Das Paar war mit dem Fahrrad in Afrika unterwegs. Dass es ihnen gelang, genau zu dieser Zeit den Campingplatz zu erreichen, war für alle kaum zu glauben. Mehr über die Mauretanienhilfe samt Rallye unter: www.aepn.de oder www.dust-and-diesel.com
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