Unverschämt gut, ja hervorragend vorgetragen haben die drei Tenöre aus Napoli am vergangenen Samstag bekannte Sonaten aus Italien im Theater Bad Kissingen.
Das an diesem Abend gut besuchte Theater war ganz gefesselt von den drei Tenören . Antonio Giannattasio, Salvatore Minopoli, Achille Del Giudice und der Pianist Angelo Gallone, wie sie im wahren Leben heißen, brachten bis zum Ende der Veranstaltung das Publikum ins Schwärmen.
Im Laufe des Abends steigerten sich die drei Tenöre in eine wahre Stimmenexplosion. Laut, kraftvoll und mit unsagbar großer Stimmenreichweite verzauberten sie das Publikum an diesem Abend. Ein Hauch von Romantik war im Theater spürbar. Es war eine Reise durch Italien, auf dem sich der Besucher an diesem Abend befand.
Eine kraftvolle Darbietung
Bekannte Stücke wie Caruso oder Funiculi funicula wurde charmant und mit einer gewissen Eleganz vorgetragen. Nostalgie lag in der Luft bei Stücken wie A Tazza 'E Café. Die Präsentation der größten Hits der italienischen Musikkultur gelang den dreien mit Witz, Humor und einer Leichtigkeit von Sein. Die kaum spürbaren zwei Stunden mit kurzer Pause vergingen wie im Flug.
Ausgelassene und erwartungsvolle Stimmung
Die Stimmung war ausgelassen, fröhlich und erwartungsvoll auf die zweite Halbzeit. Selbst weniger erfahrene Operngänger vernahmen eine hörbare Steigerung der Stimmen nach der Pause. Das Publikum wurde mitgerissen und es tat keinen Abbruch, dass die Stücke bereits von Welttenören wie Luciano Pavarotti oder gar Andrea Bocelli gesungen wurden, sie konnten an diesem Abend mithalten. So urteilte auch das Publikum , in dem sie den Tenören mehrere Male Standing Ovation gab und die Zugaben verschlungen wurden. Der Abend hätte noch eine Zeitlang weiter gehen können, wäre es nach dem Publikum gegangen. Selbst der Pianist, etwas gezwungen von seinen Kollegen, musste sich gesanglich nicht verstecken. Kurz vor Ende des Abends trug er mit einer liebevoll rauchig klingenden Stimme eine kurze Ballade vor. Damit rechnete keiner.
Gedenken an verstorbenen Kollegen
Nicht nur bei dem weiblichen Publikum kamen die Herzenssonaten der drei Tenöre gefühlvoll an. Während des Konzertes wurde in einem kurzen Moment innegehalten und dem erst kürzlich verstorbenen Kollegen Nazareno Darzillo gedacht, welcher mit erst 45 Jahren unerwartet starb und sich eigentlich mit auf dieser Tour befinden sollte.
Dass auch Bad Kissingen heimliche Gesangstalente beheimatet, wurde offensichtlich, als die Tenöre das Publikum um stimmliche Unterstützung in einem Stück baten.
Tenöre schwärmen von Deutschland
Im anschließenden Interview im Foyer des Theaters, kamen die Tenöre ins Schwärmen, als es um Ihren Aufenthalt in Deutschland ging. Vor allem die Kultur und das leckere Essen würde ihnen gut gefallen. Viel sehen von Deutschland würden sie leider nicht, da sie jeden Tag in einer neuen Stadt auftreten. Ein Auftritt jage den nächsten. Aber sie kämen wieder. Eine Tour 2025 sei wohl schon in Planung und sicherlich stünde Bad Kissingen wieder mit auf dem Programm.
Zum Ende hin im Foyer schallte es allen in den Ohren, nachdem sie nach einigen Zurufen abermals ihr Können vorgetragen hatten. Mit aller Geduld und Ruhe gaben Sie danach Autogramme und standen den zahlreichen Bewunderern zur Verfügung, die noch ein gemeinsames Foto mit ihnen wünschten.
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