Am kommenden Wochenende, 22. und 23. Februar, wird es beim Büttenabend des Faschingsclubs Großenbrach nicht nur Lachtränen geben - dem ein oder anderen werden wohl auch die Augen feucht, weil sich eine bekannte und besondere Form des Großenbracher Faschings verabschiedet: Nach 30 Jahren stehen "Die Daabe" zum letzten Mal auf der Bühne.
Von Anfang an dabei
Bereits wenige Jahre nach Beginn der Großenbracher Büttenabende war die Gruppe aus dem Programmablauf nicht mehr wegzudenken. Die ersten Auftritte absolvierten die sehr langsamen und behäbigen, also "daaben" Herren im schwarzen "Gehstehinter" und mit schwarzem Zylinder, noch im Großenbracher Feuerwehrhaus. Das damalige Domizil der Narren platzte regelmäßig aus allen Nähten. Jeder verfügbare Platz war mindestens doppelt besetzt, die gemischtgeschlechtlichen Umkleiden befanden sich in der Gerätehalle, der unklimatisierte Wartebereich für die Akteure war auf dem Hof und im Treppenhaus.
Das augenscheinlich etwas zurückgebliebene Quartett bestand zu Beginn aus den drei Großenbrachern André Bocklet, Klaus Markart und Stefan Etzkorn, sowie Thomas Zier aus Rödelmaier. Markenzeichen dieser vier waren in erster Linie die stark verlangsamte Sprache, Gestik und Mimik. Dahinter verbarg sich aber geschliffener Scharfsinn und kongeniale Komik. Mit Witzen und Parodien aus dem täglichen Leben, (un-)sinngemäß wiedergegebenem Dorfgeschehen und fantastischen Parodien von Dorforiginalen und Politikern war das Publikum stets aufs Beste unterhalten.
Heini, Bruno, Max und Ambros
Spätestens dann, wenn "Heini", "Bruno", "Max" und "Ambros", wie sie sich auf der Bühne nennen, ihre selbst umgedichteten Lieder sangen, war den Gästen klar, dass es sich hier um Darsteller mit großem musikalischem Können und schauspielerischem Talent handelte. Viele dieser Lieder wurden in Großenbrach und Aschach zu unvergessenen Wegbegleitern, deren Wiederholung teils jährlich vom Publikum eingefordert wird: das "Trabi-Lied", "Mama Leone" (Martha geh ohne...) oder auch das viel besungene "Rheumalied" (Sierra Matre.
Starke Besetzung
Von Anfang bis fast zum Schluss waren immer André Bocklet, Klaus Markart und Thomas Zier dabei. Letzterer schied vor zwei Jahren aus beruflichen Gründen aus dem Ensemble aus. Aber immer dann, wenn jemand eine Zeit lang nicht dabei sein konnte, wurde er auf seiner Position durch einen geschickt ausgewählten, kongenialen Humoristen ersetzt. So wirkten im Laufe der Jahre neben den bereits Genannten auch Frido Bocklet, Erwin Nürnberger, Harald Markard, Arno Dusemond und Hans Laterveer entweder als kurzfristiger Überbrücker oder als langfristiger Nachfolger eines "Altgedienten" mit.
Großer Bekanntheitsgrad
Durch ihre Einzigartigkeit wurden sie mit der Zeit im ganzen Landkreis Bad Kissingen und darüber hinaus bekannt und beliebt. Bald wurden sie auch unterm Jahr zu diversen Geburtstagsfeiern, Hochzeiten, Firmenjubiläen, Ärztekongressen sowie Betriebs- und Weihnachtsfeiern gebeten, was letzten Endes auch Werbung für den Faschingsclub Großenbrach und den Markt Bad Bocklet war. Ein besonderes Highlight dabei dürfte wohl ein Auftritt bei der Spielwarenmesse in Nürnberg gewesen sein.
Es gibt noch Restkarten
Für die Abschiedsvorstellungen dürfen die Zuschauer gespannt sein, was die vier verbliebenen Daabe mit André Bocklet, Arno Dusemend, Klaus Markart und Hans Laterveer nochmals an Witz, Gestik, Mimik und Gesang auf die Bühne zaubern werden. Restkarten zu den Vorstellungen gibt es noch im Bücherpavillion in Bad Bocklet oder an der Abendkasse.