„Wir feiern heute das schöne Ende einer gemeinsamen Aktion“, begann Dirk Vogel seine Rede zur offiziellen Übergabe des neu gestalteten Spielplatzes in der Reiterswiesener Hans-Sachs-Straße.
Bad Kissingens Oberbürgermeister bezeichnete die Elterninitiative „Eine neue Burg für unseren Spielplatz im Stempes“ als vorbildliches Beispiel für gelebten Bürgersinn.
Kindertreff und Spielstraße
Obwohl in keiner Flurkarte oder Chronik erwähnt, ist „Stempes“ die seit Generationen überlieferte Bezeichnung für das Gebiet rund um die früher als „Kindertreff und Spielstraße“ beliebte heutige Hans-Sachs-Straße.
Eine Gruppe engagierter Eltern rund um die Familien Grieshober und Back hatte sich zunächst gegen die Auflassung des idyllisch gelegenen Spielplatzes gewehrt.
Spielplatz stand auf der Kippe
Tatsächlich gibt das Stadtoberhaupt zu, dass der in die Jahre gekommene Spielplatz „auf der Kippe stand“. Damit das verhindert wird, wurde nicht nur diskutiert, es wurde gehandelt.
Ganz viel Zuspruch aus der Bevölkerung gab Auftrieb, und so traute man sich, ein Crowdfunding-Projekt mit der VR-Bank Bad Kissingen aufzusetzen.
Starker Stadtteil Reiterswiesen
Nun lieben die Reiterswiesener „ihre“ Burg, und der Spielplatz hat sogar Sichtverbindung über das Dorf hinweg hinauf zur Festungsruine Botenlauben . Selbstbewusst wünschte man sich deshalb nicht nur Schaukel und Wippe, sondern rührte die Werbetrommel für das Burg-Projekt.
Das zündete, denn für diese tolle Idee kamen dann tatsächlich circa 7000 Euro an privaten Spenden zusammen, also steuerte die Stadt vereinbarungsgemäß ebenfalls 7000 Euro für Spielgeräte bei, die VR-Bank stockte die Summe dann um den festgelegten Zuschuss von 2000 Euro auf.
Spielburg mit Mauern
Und so konnte tatsächlich eine Spielburg mit Mauern zum Klettern, einer „Zugbrücke“ zum Balancieren und einer „Zinne“ als Ausguck und Start für eine rasante Rutsche angeschafft werden.
Die tolle Ausstattung war somit finanziert, der Aufbau belastete den Stadtsäckel immerhin nochmals mit 15.000 Euro. Gut angelegtes Geld, meinte der Oberbürgermeister, der die Reiterswiesener als starken Stadtteil mit Eigeninitiative bezeichnete.
Er nannte dabei die Investitionen in die Burgstraße, den Ausbau der „Krone“ zum Bürgerhaus, die Ausstattung der Feuerwehr und jetzt den Spielplatz.
Rednerpult eines früheren Oberbürgermeisters überreicht
Ludwig Metz , Vorsitzender des Heimatvereins Botenlauben , lobte dann auch die „Bürgermeister-Vogel-Initiativen“ für Reiterswiesen und überreichte dem verdutzten Stadtoberhaupt ein aufklappbares Rednerpult eines seiner Vorgänger, des verstorbenen Christian Zoll.
Den kirchlichen Segen für das gelungene Werk erbat Diakon Christoph Glaser, der Gott um Schutz für die Kinder , deren Eltern und aller, die mit ihnen sind, bat.
„Der Spielplatz ist gerettet“
„Der Spielplatz ist gerettet“, jubelten Steffen und Kathrin Back, während ihr kleiner Emil an der Burgmauer hochkletterte und Lotta von der Zinne aus staunte, wie viele Leute zur offiziellen Übergabe der neuen Spielburg gekommen waren.
Sie und alle anderen Familien mit kleinen Kindern haben den neuen Spielplatz schon seit 15. August ausgiebig nutzen können.
„Stempes-Straßenfest“
Weil man aber nicht während der Ferien feiern wollte, freuten sich bei der offiziellen Übergabe des gelungenen Gemeinschaftswerks nicht nur die Eltern und Kinder , da feierte der ganz Stempes natürlich mit und gestaltete ein kleines „Stempes-Straßenfest“, das bis in den Abend ging.
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