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Die Bockleter Rose mit Stil
bad bocklet Sind wir mal ehrlich: Man bekommt nicht immer das, was man sich wünscht. So Manches mutet "schrecklich" an, was von unseren Lieben kommt. Michl Müller hatte eine zündende Idee: die ungeliebten Geschenke bei einer Auktion im Kurgarten-Café an den Mann zu bringen - und das für einen guten Zweck.
Von unserer Redakteurin ISOLDE KRAPF
 |  aktualisiert: 17.10.2017 19:53 Uhr
Enten, Kerzenständer, Kulturtasche, Klobürste, Gießkanne - der "Gabentisch" war reich bestückt. Ein Mädchen stellte noch schnell einen Wecker ab, bevor Michl Müller den "internationalen Frühschoppen" eröffnete. Seine großzügige Buchführung über die Gäste ergab: 25 Bockleter, zwei Steinacher ("Die andern sind am Badesee"), kein Hohner ("Die hängen an der neuen Glocke"), 17 aus "Silicon Valley" (Großenbrach), 77 Kurgäste und 20 Kissinger, "die jetzt nicht mehr in die Fußgängerzone urinieren dürfen", es sei denn, sie haben eine Krankenkassen-Bescheinigung dabei.

Auktionator Michl Müller musste beim ersten Liebhaber-Stück, einer Nachttisch-Lampe, mit seinem Publikum noch üben: "Zwei Euro sind geboten .  .  .  Los, ihr müsst jetzt die Arme hoch heben. Kommt, ich geb' euch doch Zeit dazu!" Auch der Doppelpack Boccia-Kugeln ließ sich schlecht verscherbeln.

Bei der Klobürste, getarnt als Ente Gertrud, geriet der Auktionator in Wallung: "Drei Euro .  .  .  vier Euro .  .  . los, wir müssen Spannung aufbauen!" Gertrud wechselte für sieben Euro den Besitzer. Das Tee-Service in Form einer Porzellan-Lokomotive war wohl das außergewöhnlichste Sammlerstück. Jetzt kam Bewegung ins Publikum, eifrigst wurde um das gute Stück "aus dem Hause Meissen" gerungen. Bürgermeister Wolfgang Back hatte schließlich die Nase vorn und durfte das Teil für 13 Euro in Empfang nehmen.

Auch die Ton-Enten "Inge und Rita" brachten 15 Euro. Michl Müller war echt fertig: "11 Euro zum Ersten .  .  .  13 Euro, 14 Euro .  .  .  Mann, ich krieg die Dinger gar nicht los!" Exquisit der echte Hutschenreuther Weihnachtszapfen: Zack, zack gingen die Gebote bis 23 Euro hoch. Der herzförmige Eisenständer kam für fünf Euro an die Frau, das nachtblaue Toiletten-Täschchen "von Davidoff" für vier Euro.

Das Gießkännchen musste Müller ziemlich anpreisen: Man kann's als Teekännchen nehmen oder damit Blumen gießen. Aber auch das Kühlwasser im Auto lässt sich so elegant nachfüllen. "Und wenn Ihnen der Sprit mal ausgeht, schlendern sie damit zur nächsten Tankstelle und füllen Benzin nach. Und kenner weß, dass sie liegen geblieben sind. Die denken nur: Wohin geht denn der zum Blumengießen?"

Es folgten Räuchermännchen und Kerzenständer, ein Lockenstab und der Video-Klassiker "Zu neuen Ufern" mit Zarah Leander und Willi Birgel, der Money Detector und anderes mehr. Ein Silber-Löffel, "die Bockleter Rose mit Stil", brachte fünf Euro und die CDs von den Rhöner Schulmeistern und den Läushammeln zehn und acht Euro. Auch die Cappucino-Tassen mit dem Emblem des Markts Bad Bocklet waren hoch begehrt und gingen für 22 Euro weg.

Insgesamt kamen 370 Euro zusammen. Michl Müller stockte den Betrag mit 350 Euro aus seiner jüngsten Kabarett-Veranstaltung auf. Lothar Gärtner nahm die Spende für die Lebenshilfe erfreut entgegen.


 
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