
Sechs Veranstaltungen stehen heuer an, organisiert von den Bergzeit-Gründern Agnes und Claus Schmitt, die sich mittlerweile auf ein festes Helferteam verlassen können. Mit dabei ist auch wieder die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen in Nüdlingen.
"Niederschwellige Liturgie an Andersorten in einer barrierefreien Sprache " - so überschreibt Claus Schmitt die Bergzeit. "Was mir fehlt in der Amtskirche ist die Perspektive - wo wollen wir hin?", sagt der Vorsitzende des Reichenbacher Pfarrgemeinderates. Er spricht die vielen Kirchenaustritte an und die Glaubenssuche, in der sich viele Menschen befinden. Nicht zu vergessen: Pastoral 2030 - es werden riesige Pfarreiengemeinschaften entstehen. Klare Perspektiven gebe es nicht.
Und genau da setzt die Bergzeit an, die immer an der Kirchenruine auf dem Michelsberg stattfindet. "Wir wollen einen Weg gehen, den andere Menschen mitgehen", sagt Claus Schmitt. Dabei trennen sich die Bergzeiten klar von "hauptamtlichen" Feiern ab, es ist auch kein Nachmachen von diesen Feiern. Claus Schmitt und seine Mitstreiter bauen eigene Elemente ein, als Hilfsmittel ist alles erlaubt. Die eigene Sprache entsteht aus dem eigenen Glauben.
Im Jahr 2014 hat es erstmals die Berzeiten gegeben, jede Saison steht unter einem eigenen Jahresthema. Waren es im letzten Jahr Gleichnisse, so sind es heuer die Sinne. "Benutzen wir in unserem Leben noch eine Antenne, einen Empfang für Gott , oder hängen wir in einem Funkloch?", fragt Claus Schmitt. "Nehmen wir unseren Gott wahr, mit allen Sinnen?" Sich auf ihn verlassen verlange doch, dass Gott uns mit Haut und Haaren wolle. "Und gleichzeitig wollen wir ihn fühlen, riechen, hören schmecken und auch sehen", meint Claus Schmitt. "Ob das geht? - Wir wollen es probieren."
Inzwischen sind die Bergzeiten bei vielen Menschen sehr beliebt geworden, bei traditionellen Kirchengängern ebenso wie bei Leuten, die sonst nicht zu einem Gottesdienst gehen. Gott - mit allen Sinnen: Hören ist das Thema der ersten Bergzeit am Sonntag, 7. April, um 18 Uhr. Weitere Termine (immer Sonntag): Schmecken: am 5. Mai, um 18 Uhr, Spüren: am 2. Juni um 18 Uhr. Am 7. April gibt es um 17.15 Uhr eine Prozession, Sehen steht im Mittelpunkt am 8. September (18 Uhr ) und Riechen am 13. Oktober (17 Uhr).